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… und wieder zurück!

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Der auf die tiefste Ebene gesunkene Lichtfunken strebt natürlich wieder zu Gott zurück, und damit stecken wir schon wieder mittendrin im Aufstieg. Im Grunde befinden wir uns hier unten an der Schwelle zur Geburt, denn der Weg führt die Seele in den physischen Körper, in dem der Mensch seine Erfahrungen machen kann. Malkuth ist der physische Leib, in dem wir wachsen, reifen, altern und sterben müssen. Die mittlere Säule am Lebensbaum ist das Rückgrat, um die sich die Formen des Lebens winden: Malkuth und Jesod sind die Instinktkräfte und die vegetativen Zonen, welche die Seele antreiben, Tiphareth der Kommandopunkt, der die Informationen auswertet, und Kether das oberste Ziel, das der Geist vor Augen hat. Jesod ist auch der Speicher des, wie C. G. Jung es nennt, kollektiven Unbewussten und steht in ständiger Verbindung mit Tiphareth, der eigentlichen Steuerzentrale des menschlichen Ego, die wiederum mit ihren beiden Helfern Netzach (Instinkte) und Hod (Gedanken) verbunden ist. Wie Brennlinsen nehmen die Juniorpartner die Eindrücke der Außenwelt auf und lassen die Daten ständig in den Persönlichkeitscomputer einfließen. So erhält das Individuum seine spezifische Form und Ausgestaltung – die Natur des Menschen beginnt sich als persönlicher Schicksalsweg auszuhärten.

Pfad 32 – Der Weg des Universums: Malkuth – Jesod

Nun geht’s durch den engen Tunnel oder den Geburtskanal in die pulsierende Lebensschlaufe zurück, durch die die Seele den Rückweg zu Gott antritt (Via Crux). In den Spiegeln des Unbewussten an den Wänden des Ganges wird sie mit den besten und schrecklichsten Erinnerungen ihres Abstiegs konfrontiert. Der Demiurg spricht von den noch unverarbeiteten Schlacken vergangenen Karmas.

Pfad 31 – Der Weg des Æons: Malkuth – Hod

Jetzt wird die Seele von einem lauten Weckruf aus ihrem Schlaf erweckt, sonst würde sie ewig weiterpennen (Via Dens). Es ist der Schrecken, wach zu sein und ihr Leben verantwortungsvoll in die Hand nehmen zu müssen, damit sich etwas verändern kann und nicht einfach alles beim Alten bleibt. Das Stichwort dazu heißt: Umwälzung.

Pfad 30 – Der Weg der Sonne: Jesod – Hod

Ist die Seele erwacht, dann kann sie ihre Verantwortung für das eigene Handeln und Empfinden übernehmen. Es ist wie ein Loch in der Mauer aus dem Garten des Unbewussten, wo die Sonne in ihrer ganzen Pracht auf der anderen Seite am Bewusstseinshorizont aufsteigt und die Seelen vor Freude hüpfen lässt (Via Caput).

Pfad 29 – Der Weg des Mondes: Malkuth – Netzach

Der Weg hat eine gewisse Nähe zur Via Dens. Wird die Seele dort von den Engeln mit ihren schrecklichen Posaunen aus dem Sarg gescheucht, dann begegnet sie hier garstigen Schakalen, die ihr mit ihrem durchdringenden Geheul das Blut in den Adern gefrieren lassen. Die Via Cranium führt zwischen zwei Türmen hindurch, um die große Fledermäuse mit Menschengesichtern kreisen, denen das Blut aus dem Munde tropft.

Pfad 28 – Der Weg des Kaisers: Jesod – Netzach

Plötzlich fällt ihr eine der riesigen Fledermäuse vor die Füße, die sich in eine wunderschöne Traumfee verwandelt, aber bevor die Seele die Sachlage richtig einschätzt, eilt auch schon der glatzköpfige Kaiser mit seinem gezückten Herrscherstab herbei und stürzt sich akkurat auf die Göttin. Mit dem Kampfschrei Tzaddi ist nicht der Stern scheucht er sie wie einen Nebelschleier davon.

Pfad 27 – Der Weg des Turmes: Hod-Netzach

Aber auch die beiden Türme fallen in Trümmer. Feuerblitze stürzen vom Himmel und zerstören den Turm zu Babel; überall hört man Kriegsgeschrei und zornige Streitrufe tönen übers Land. Es ist die Macht Gottes, die hernieder fährt und die Säulen der Finsternis zerstört. Das ist nicht immer schlecht, denn der Pfad des Turmes schildert zwar die Zertrümmerung fester Strukturen, doch die Zerstörung alter Werte räumt die Lebensbühne auf und macht sie frei für ein neues Stück.

Pfad 26 – Der Weg des Teufels: Hod – Tiphareth

Wenn sich der Pulverdampf wieder verzogen hat, sind alle Gemäuer in Schutt und Staub zerfallen; nur mitten in der Öde (Via Oculus) steht ein mächtiger Thron. Eine finstere Gestalt steigt vom Himmel und setzt sich darauf. Nach einer Weile öffnet sie den Mund: Seht! Ich bin der Erlöser der Erlöser, der Erlöser aus der Unwissenheit der eingelöffelten Dualität. Indem ich alle Werte umstelle, die überlieferten Gesetze auf den Kopf stelle, könnt ihr erkennen, wie falsch sie sind, denn das Gegenteil von etwas Verkehrtem ist genauso falsch!

Pfad 25 – Der Weg der Kunst: Jesod – Tiphareth

Im gleichen Augenblick verwandelt sie sich in eine strahlendweiße Gestalt und sagt: Macht das beste Gute, und es wird schlecht werden, und macht das abgründigste Böse, und es wird gut werden, und ihr werdet merken: Alles wird werden, wie es seiner inneren Natur entspricht – ganz ohne Zutun des Menschen. Der Teufel erscheint plötzlich in der Gestalt einer reizenden, doppelköpfigen Dame, begleitet von einem roten Adler und einem weißen Löwen, die Elemente von Feuer und Wasser in einem Topf vermischt.

Pfad 24 – Der Weg des Todes: Netzach – Tiphareth

Den Tod hinten bezwingen und vorne mit ihm tanzen ist das Geheimnis, das diesem Weg zugrunde liegt. Das liegt daran, dass alle drei Tiphareth-Pfade, wenn man von unten kommt, die Innenwelt der Dinge bebildern, die das Gegenteil dessen ausdrücken, was die Außenseite zeigt, denn normalerweise ist der Tod das Ende des Lebens, und nicht die Voraussetzung zur Geburt!

Pfad 23 – Der Weg des Gehängten: Hod – Geburah

Die Via Aqua führt zwischen Szylla und Charybdis hindurch, jenem sechsköpfigen Meeresungeheuer, das bei Homer die Seefahrer bedroht und ihnen nur die Wahl zwischen Not und Elend lässt. Es sind ihre eigenen verdrängten Ängste in der Gestalt von Dämonen, die die Seele über den Abgrund tragen. Wenn sie sich zu heftig rührt, fällt sie in den Abgrund der Depressionen; schläft sie allerdings zu tief, vergisst sie am Ende zu erwachen und bleibt im Schuld- und Sühnetempel gefangen.

Pfad 22 – Der Weg der Lust: Geburah – Chesed

Aus der Waffenkammer von Geburah trägt die Seele immer noch den Stachel kämpferischer Lust im »Hintern«. Auf dem Pfad der Schlange (Via Serpens) ist sie tierisch gut drauf und spürt zwischen ihren Schenkeln die Kraft, als Scarlet Women das Ungeheuer zu zügeln und zu domestizieren und die »abgemolkenen« Triebsäfte des Großen Tieres 666 in der Feuerurne zu erhitzen, die als sexuelles Gemisch das Universum in Bewegung halten.

Pfad 21 – Der Weg des Glücks: Netzach – Chesed

Die Via Pugnus ist der zweite Pfad in Jupiters Freuden- und Schlemmerkammern (Chesed), und zwar aus dem verführerischen Morast von Klingsors Zaubergarten (Netzach). Aufgabe ist: Die Seele muss lernen, dass sie nicht einfach durch das Klettern von unten nach oben ans Ziel gelangt, da sie beim Klettern entweder immer wieder zurückfällt (wenn sie zuwenig Schwung hat), oder aber über die Spitze hinaus wieder nach unten dreht (wenn sie zuviel Schwung mitbringt), sondern indem sie die Mitte des Rades besetzt. Merke: Das Ende dieses Weges ist der Mittelpunkt des Raumes.

Pfad 20 – Der Weg des Eremiten: Tiphareth – Chesed

Die Via Manus bedeutet die Hand des weisen Führers, der einem mitten auf der Straße wie Diogenes mit seiner Laterne auf der Suche nach einem einzigen wahren Menschen begegnet und einem in die erleuchtete Kathedrale der Erkenntnis führt.

Pfad 19 – Der Weg des Ausgleichs: Tiphareth – Geburah

Die Enden dieser beiden Sephiroth sind mit einem gespannten Seil verbunden, auf dem die heimkehrende Seele wie ein Seiltänzer balancieren muss. Wenn sie mit der Ruhe im Herzen aus dem Zentrum des Lebensbaums (Tiphareth) ans Werk gehen kann, bekommt sie keine Probleme; doch wenn sie Justitia, die mit verbundenen Augen in äußerster Ruhe am Ende des Seiles verharrt, durch Angst und innere Unruhe irritiert, fällt sie in die Folterkammer, in der ihr ein Krieger mit dem Schwert der Göttin den Kopf abschlägt.

Pfad 18 – Der Weg des Wagens: Geburah – Binah

Der Krieg ist der Vater aller Dinge sagte einst der Grieche Heraklit, und dieser Pfad zeigt den Weg des Kriegers aus dem Feld des Kampfes bis hin zum Punkt der Erkenntnis, an dem er diese Erklärung in ihrem tieferen Sinne verstehen und durch seine spirituelle Erkenntnis gleichzeitig überwinden kann.

Pfad 17 – Der Weg der Liebenden: Tipharet – Binah

Von der Liebe der Erkenntnis (Tiphareth) zum Verständnis des Herzens ist der andere Weg, der nach Binah führt: also zur Liebe der Großen Mutter, die über dem Abyssos thront.

Pfad 16 – Der Weg des Hierophanten – Chesed – Chokmah

Hier zielt der Blick ins Auge Gottes, durch das man zu den Grundlagen seiner eigenen Erkenntnisdome hinuntersehen kann. Zwar ist die Seele noch nicht ganz am Ziel, aber schon so sehr von der Sphäre des Höchsten durchdrungen, dass sie genau spürt, wie ihr die feinen Priestergewänder auf den Schultern zu drücken beginnen.

Pfad 15 – Der Weg des Sternes – Tipharet – Chokmah

Sterntaler polstern diesen Engelsweg – es ist der Schritt der Seele heim zum Vater. Einst hielt der strenge Kaiser diesen Pfad besetzt, bevor ihn ein weiser Zauberer (Crowley) ganz ans Ende des Lebensbaumes (Pfad 28) versetzte, und zwar in die Nähe des Turmes, der Schattenseite seines Tun und Wirkens. Erst wenn er das Scheitern als Teil der menschlichen Entwicklung und damit als Willen des Göttlichen erfahren hat, ist er für den Sternenweg bereit. Dann hat er die Formel Liebe ist das Gesetz im biblischen Satz verinnerlicht: Ich und der Vater sind eins!

Pfad 14 – Der Weg der Kaiserin – Binah – Chokmah

Verständnis und Weisheit, Herz und Geist, Form und Energie, Göttin und Gott – eine Ebene, die nicht beschrieben werden, die aber unser ganzes Wesen in Beschlag nehmen kann, wenn sie uns beispielsweise aus den Höhen der Deckenmalereien der Sixtinischen Kapelle oder in den Sinfonien Beethovens das Herz berührt: Seid umschlungen, Millionen!

Pfad 13 – Der Weg der Hohepriesterin – Tiphareth – Kether

Wenn Pfad 14 den waagrechten Kreuzbalken symbolisiert, der ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Seele und Geist repräsentiert, dann zeigt der Weg der Hohepriesterin die senkrechte Pfeilspitze an, die aus dem Solarplexus zum Licht des göttlichen Funkens aufsteigt. Es handelt sich um die göttliche Intuition, die sich im menschlichen Empfinden realisiert.

Pfad 12 – Der Weg des Magus – Binah – Kether

Fast sind wir daheim. Nur noch ein letzter Schritt trennt den Geist vor dem schöpferischen Glanz über den dumpfen Hüllen der Menschen. Es ist der Tritt zwischen dem erahnenden Wissen der kosmischen Seele und der unfassbaren Bewusstheit der göttlichen Leere. Goethes Erdgeist hat das so formuliert: So schaff ich am sausenden Webstuhl der Zeit, und wirke der Gottheit lebendiges Kleid. (Faust)

Pfad 11 – Der Weg des Narren – Chokmah – Kether

Nun ist’s vollbracht: Der gegenüberliegende Aufgang führt an den Masken der Götter vorbei hinter die menschlichen Vorstellungen oder in die lächelnde Leere der Ewigkeit zurück, aus der alles wieder von vorn beginnen kann. Wie sagte Laotse? Alles fließt!

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