Читать книгу Akrons Crowley Tarot Führer - Akron Frey - Страница 22
Deutungen
ОглавлениеIm persönlichen Erleben unterstützt der Narr das Bemühen, uns für Umbrüche und Veränderungen zu öffnen, die uns durch unsere ausgelassene Heiterkeit und unbekümmerte Fröhlichkeit versperrte Türen aufschließen. Die damit ausgelösten Bewusstseinsprozesse können manchmal positiv und manchmal auch negativ sein, aber sie konfrontieren uns immer mit neuen Erfahrungsmodellen, wenn auch oft leider in einem Sammelsurium von unzusammenhängenden Ideen. Trotzdem führt das nur selten zu größeren Krisen oder gröberen Zerwürfnissen, selbst wenn wir uns an den eigenen Spiegelbildern »die Nase anschlagen«, denn das Vertrauen der kindlichen Seele in die göttlichen Schöpfungsabläufe ist groß. Ob der Narr ein Mystiker oder Weichei ist, ist Ansichtssache; zu seinen besten Eigenschaften zählen jedenfalls Offenheit, Sensibilität und Menschenliebe. Andererseits können wir unter dem Einfluss dieser Karte harten Entscheidungen nichts abgewinnen und suchen uns lieber eine Nische, in der wir in unseren kontemplativen Bildern als Teil unserer Sehnsüchte Probleme unauffällig aussitzen können.
In der Partnerschaft lebt der Narr vom Verlangen der Seele nach ihrem inneren Licht. Daher ist er in den Archetyp seiner inneren Sehnsucht verliebt, die sich in der äußeren Erscheinung manifestiert. Zwar will er wie jeder andere auch geliebt werden und Liebe geben, aber es mangelt ihm oft an der nötigen Konzentration, seine guten Absichten zu kommunizieren. Als Närrin entspricht dieser Trumpf dem Bild einer Seejungfrau, die unheimlich in den unergründlichen Tiefen des Meeres leuchtet und durch ihr Licht die unerlösten Seelen an- und hinunterzieht. Deshalb kann die Karte auch für Leichtsinnigkeit, Unzuverlässigkeit und eine zur Verantwortungslosigkeit tendierende Unbekümmertheit stehen, wenn wir mit den Gefühlen der anderen spielen und dabei immer wieder seelische Nischen entdecken, in denen verdorbene Früchte zu finden sind. Normalerweise aber zeigt sie eine fantasiereiche, kreative Phase, in der wir den Träumen und Luftschlössern unserer nächsten Umgebung liebevoll begegnen. Das Problem ist nur, wohin mit den Gefühlen, wenn das Märchen zu Ende geht. Konkret: Die Prinzessin hat den Frosch wachgeküsst, aber nun stellt sich die Frage: Wohin mit dem Prinzen?