Читать книгу Akrons Crowley Tarot Führer - Akron Frey - Страница 27
Weiterführende Bemerkungen
Оглавление1 Frieda Harris zeichnete ursprünglich drei verschiedene »Magier« für das Deck, bevor sich Crowley für die vorliegende Version entschied. Deshalb existieren neben dem eigentlichen Magus noch ein weißer oder Flügelschrauben-Magier, so genannt wegen seiner Körperhaltung, und ein schwarzer oder Schatten-Magus, eine Bezeichnung, die auf den großen Schatten der dunklen Gestalt hinter ihm herrührt. Alle drei Karten sind sowohl mit ägyptischen wie mit griechischen Symbolen bestückt. In den neuen Decks sind diese Unikate nicht mehr erhalten.
Von den dreien ist der Flügelmutter- oder Swastika-Magier, wie ihn Eingeweihte nennen, der einzige, der sich in Bewegung zeigt. Seine Körperhaltung ähnelt einer Schraube mit flügelförmigen Ansätzen, mit der er sich in die hinter ihm liegende Midgardschlange, ein im Weltmeer lebendes, riesenhaftes dämonisches Wesen, das in der germanischen Mythologie die zwischen Totenreich und Himmel liegende Welt umschlingt, hineindreht (oder – umgekehrt – die Schlange als Symbol des Schattens auf die Realitätsebene hinauszieht). Sein Haupt wird ebenfalls von zwei Uräusschlangen geschmückt und ebenso thront über ihm die geflügelte Sonnenscheibe von Hadit. Unter ihm erhebt sich Hanuman, der hinduistische Toth3, der sich vor die Weltenschlange schiebt, und rund um die Karte sind die Symbole der Kleinen Arkana drapiert, Stäbe, Kelche, Schwerter und Scheiben.
Der Schatten- oder Schwarzmagier hat acht Arme und Hände, mit denen er allerlei Symbole und Ritualwerkzeuge festhält. Hinter ihm erscheint ein riesiger Schatten, der die Form eines Gorillas angenommen hat. Es ist seine eigene, personifizierte Dunkelheit, die sich abgespalten und hinter ihm ins Grenzenlose ausgedehnt hat, denn als Manifestation des Universums trägt er die Summe der Schatten genauso in sich, wie er selbst aus der Summe seines Lichtes geschaffen ist. Über seinem Kopf schwebt, wie bei allen älteren Decks, die Lemniskate, das Zeichen der Unendlichkeit, und aus seinen Schultergelenken, an denen je vier dünne Ärmchen befestigt sind, entströmen Magnetfelder, Symbole der geistigen Kraft, die die Grenzen regiert, innerhalb derer sich ein menschliches Individuum entwickeln darf. In neueren Decks sind diese Karten, wie schon gesagt, leider nicht mehr enthalten. Auch wenn man einräumen mag, dass der offizielle Magier sich wahrscheinlich am besten ins Set einfügt, so sei doch auch festgehalten, dass die beiden anderen Karten in ihrer ergänzenden Aussagekraft, ihrem Symbolgehalt und künstlerischen Ausdruck nicht zu unterschätzen sind.
2 Das bedeutet auch: Er hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor er in der Karte XXI – Das Universum auf dem Kopf der Schlange reiten kann.
3 Es ist wichtig zu wissen, dass die Libido im ersten Lebensdrittel ungehindert in unseren bewussten egoistischen Willen einfließen sollte. Ziel des Helden ist es, seine eigenen Wünsche um jeden Preis in den Mittelpunkt seiner persönlichen Ausrichtung zu stellen. Der Mensch auf der Ebene des Magus ist deswegen nicht schlecht, sondern es geht einfach darum, den Weg zu sich selbst über die Verwirklichung der eigenen Wünsche und die ausschließliche Ausrichtung auf die persönlichen Ziele zu finden. Im Laufe des Weges (= Lebens) verändert sich die Energie und das Ganze stellt sich später normalerweise größtenteils umgekehrt dar. Auf der Ebene des Eremiten geht es beispielsweise um die Situation, die Selbstbezogenheit des Ich bin! und die naive Anmaßung der Jugend zugunsten der reiferen Erfordernisse des Selbst zu zähmen, da jeder Sieg des Ichs um die Beibehaltung der Herrschaft innerhalb der Persönlichkeit für die Entwicklung der Psyche eine Niederlage wäre.