Читать книгу Akrons Crowley Tarot Führer - Akron Frey - Страница 21

Andere Verbindungen

Оглавление

Der Anfang als Ende

Der Geist des Narren drückt im Grunde das ganze unbewusste Wissen der Seele aus, deren Assoziationsgeflechte wie ein Spinnennetz in der Psyche aufgespannt sind, aus deren Strickmustern der Mensch seine individuellen Erinnerungsfäden herauszieht. Durch eine höhere, spirituellere Sicht stellt sich jeder Punkt auf der Lebenslandkarte, der sich gegenwärtig immer auf der Schwelle zur Zukunft befindet, gleichzeitig auch als »zukünftige Erinnerung« dar, d. h. entweder als vergessenes Ereignis, das im Dunkeln wirkt, bis es sich wieder in die Gegenwart drängt, oder als psychisch mögliche, aber noch unerlebte Wirklichkeit, die der Mensch als unbewusste Option in den Tiefen der Seele eingelagert hat und die er bruchstückweise in den Träumen oder in visionären Zuständen erfahren kann. Trotzdem ist es nicht so, dass der Narr ein nicht zu entschlüsselndes Geheimnis darstellt, nur weil er sich aus seiner eigenen Sicht nicht definieren kann. Er kann sich dem Walten seines Wirkens ahnend zumindest annähern und sich kontemplativ in die Dimension menschlichen Strebens hineinfallen lassen, um in den Absichten und Wünschen der kollektiven Seele zu baden, die ihn zu einem weiteren Umlauf auf der nie enden wollenden Lebensspirale einlädt. Umgekehrt formuliert könnte man auch sagen, dass es der Narr ist, der unsere Zukunft bestimmt, indem er uns die Wünsche »vorträumt«, die wir später unter Zuhilfenahme der anderen Karten in der Realität zu verwirklichen suchen. Er streut pränatale Assoziationen oder kollektive Symbole in unsere Träume, die uns wie Anker zu den betreffenden Stellen im Unbewussten führen und deren Erkenntnisse wir wie Blitzlichter visualisiert bekommen, und bildet in unserem Bewusstsein die ersten rudimentären Gefäße aus, in denen wir später unsere kulturellen Errungenschaften sammeln. Fassen wir Sinn und Absicht der kommenden Reise aus Sicht des Endes zusammen, dann kommen wir zum Schluss: Alles, was wir gestalten können ist das, was in unseren bewusstseinsformatierten Hirnkassetten Gestalt annehmen kann (die Träume des Narren können nur durch die Absicht des Magus, die Visionen der Hohepriesterin, die Aufmerksamkeit der Kaiserin und die Tatkraft des Kaisers als konkrete Wünsche und Ziele in der Realität sichtbar werden), und deshalb ist alles, was wir irgendwann erreichen, im Grunde schon lange vor seiner Materialisation in der Energie des Narren vorhanden. Deshalb ist Tarot, wie Crowley schreibt, eine einzige Karte – und wir wissen jetzt auch welche!

Fazit:

In diesem Trumpf verbergen sich alle potentiellen Wünsche und Hoffnungen in Form psychischer Energie, und im Grunde sind alle folgenden Karten nichts anderes als die Moderatoren, die die Visionen aus der Tiefe der Seele in die zukünftigen Behälter der Wirklichkeit leiten.


Das Ende als Anfang3

Das Universum führt am Ende einer Reise stets zur Geburt eines neuen Narren. Im traditionellen Tarot wird dieser Zustand durch eine tanzende Miss Universum oder bei Crowley durch unsere Herrin BABALON symbolisiert, die sich im Tanz mit der Sündenschlange versöhnt (im Gegensatz zur Heiligen Jungfrau, die der Schlange in der Bibel den Kopf zertritt). Frage: Was war zuerst – das Ei oder die Henne? Bei der Karte 0 – Der Narr ist es das Ei, bei der Karte XXI – Das Universum die eierlegende Henne. Fazit: Das Ende ist immer wieder ein neuer Anfang eines weiteren Endes, das auf einer anderen Ebene ein immer weiteres Ende eines neuen Anfangs voraussetzt.

Akrons Crowley Tarot Führer

Подняться наверх