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b) Die 10 Sephiroth

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1 Kether

Höchste Höhe, Krone, Ur-Sephira, aus der die anderen hervorgehen (weiß)

Die Urkraft, aus der alles hervorgeht, die aber selbst unsichtbar bleibt, da sie sich außerhalb unserer wahrnehmbaren Dualität befindet. Als höchstes Prinzip erstrahlt sie in göttlich-weißem Glanz.

Domus I: Das Lichtspektrum des Äthers, bevor der Geist als Schwingung die Erdatmosphäre berührt. Also der Impuls der Schöpfung, der als Absicht Gottes aus der Mitte des Universums in den leeren Raum hinausgeschleudert worden ist.

2 Chokmah

Weisheit, geistige Erkenntnis (grau)

Wenn wir sagen, dass Kether der Urknall ist, der alles bewirkt, dann sind Chokmah und Binah die Bilder unserer Sehnsucht, die das umklammern, was wir jenseits des Unvorstellbaren als Wirklichkeit erfassen: ein kontrollierbares Abbild des Ewigen, das sich unseren Sinnen erfahrbar macht. Die Farbe ist reines, sanftes Blau. Doch als Mischung aller Farben erscheint sie dem menschlichen Auge als durchsichtig grau.

Domus II: Der Lichtdom der morphogenetischen Felder, in denen die Schwingungen der kollektiven Sphäre seit dem Urbeginn aufgezeichnet sind, als der Geist in die Seele des Menschen eingedrungen ist. Gewissermaßen der Impuls in der Gestalt eines Steines auf dem Weg ins filigrane Netz psychischer Schwingungen (Wasser der Seele), und zwar bevor der Stein die Oberfläche berührt.

3 Binah

Verstand, Einsicht, praktische Vernunft (schwarz)

Die bewusste, unterscheidende und schöpferische Kraft, die sich im Kosmos angesammelt hat. Ihre geistige Farbe ist karmesinrot. Doch nach außen funkelt sie in schillerndem Schwarz, da sie mit allen Farben schwanger geht.

Domus III: Als letztes der göttlichen Triade blättern wir im Buch der Erinnerungen, in dem alles aufgezeichnet ist, was als »zukünftige Erinnerung« die Entwicklung des Menschen beeinflussen kann. In unserem Beispiel die Ringe, die der ins Wasser gefallene Stein in der Zukunft auslösen wird.

4 Chesed

Größe, Wachstum, Gnade, Liebe, Langmut, Barmherzigkeit, Stabilität (blau)

Die in den Raum austreibende Form oder die Frucht des materiellen Schöpfungsprinzips, die sich ausdehnt und nach außen wächst. Als Reflexion von Chokmah empfinden wir ein leuchtendes Königsblau.

Domus IV: Hier befinden wir uns im Gralstempel mit seinen bunt verglasten Fensterrosetten, die in breiten Rundbögen zu einem mächtigen Kuppelgewölbe zusammenfließen. Sechsarmige Kandelaber und Räucherbecken schmücken den Raum, in dem ätherische Duftwerke ihr Aroma im Raum verströmen. Die Mauerwerke sind aus Beryl, Amethyst, Lapislazuli, Türkis und blauem Saphir gehauen. Scharlachrote Teppiche belegen die Treppenstufen, die in die kreisrunde Öffnung im Inneren führen, in deren Versenkung das Mysterium des die Seelen segnenden Heiligen Grales ruht.

5 Geburah

Stärke, Härte, Konfrontation (rot)

Entwicklung durch Bewegung und Veränderung, manchmal auch Zerstörung der Form. Im »Bauch der Binah« befindet sich auch die Wurzel von Rot, die sich in Geburah reflektiert.

Domus V: Daneben liegt die königliche Waffenschmiede und Folterkammer voll von stählernen Kriegsgeräten und Folterwerkzeugen, die in einem Funken flammender Feuersterne von einer Horde verschwitzter Waffenknechte bedient werden und einen bestialischen Lärm verursachen, wenn sich das metallene Geräusch des Gestänges mit dem Kreischen der Seelen vermischt, die zwischen die rasenden Messer geschoben oder in die blutgefüllten Mörser gestoßen werden.

6 Tiphareth

Mitte, Schönheit, Herrlichkeit (goldgelb)

Wurzel der goldenen Glorie, die in ihrem weiß schimmernden Licht von Kether herunterstrahlt und sich in Tiphareth in goldgelbem Glanz spiegelt. Als waagrechte Verbindung zwischen Chesed und Geburah Brückenkopf des seelischen Gleichgewichts; auf der senkrechten Säule zwischen Kether und Jesod auch Ausdruck sexueller Mitte.

Domus VI: Die Sonnenabtei verfügt über neun Räume, die wie Planeten um die »Sonne« gruppiert sind: die nach Norden, die den Weg bezeichnen, den die Seele bisher begangen hat, und die nach Süden, die die Abschnitte symbolisieren, die sie noch vor sich hat. Im Sonnenraum oder Schatzhaus des Thrones wird die Seele gekrönt. Im Zustand dieser »Hochzeit mit sich selbst« kann sie plötzlich spüren, dass es nichts gibt, was außerhalb von ihr ist, wenn sie sich im heiligen Zustand ihrer inneren Mitte aufhält, und Gott ein Teil von ihr und sie ein Teil von Gott ist, wenn ihre goldene Sonne aufgeht und für ihre Umgebung zu strahlen beginnt.

7 Netzach

Auflösung, Zersetzung, Rückbildung der Kräfte (smaragdgrün)

Die Rückbildung der Kräfte als selten geliebter, aber trotzdem notwendiger Teil jeder Art von Entwicklung. Blau und gelb verbinden sich hier zu grün.

Domus VII: Dieser Ort ist ein wunderbarer Zaubergarten, eine Art tropischen Urwalds mit rot- und gelbbrüstigen, geschwätzigen Papageien, die auf den Lianen tanzen. Zwischen Fontänen aus schäumendem Champagner, die den Menschen zum prickelnden Bad einladen, liegen große Teiche, gefüllt mit giftigen Seerosen, prächtigen Sonnentaupflanzen und fettmäuligen Venusfliegenfallen. Die Wände aus Malachit und Smaragd sind mit weißen Tulpen geschmückt und mit rosaroten und milchweißen Rosen, mit japanischen Kamelien und mit Leuchtglocken, die ein sanftes Licht ausstrahlen; es handelt sich um eine fließende, faszinierende Welt, die keinerlei Orientierung kennt und in der sich die Gefühle der Seelen in Müßiggang, Wollust, fäulnishafter Schwere, Verwirrungen und Stimmungsschwankungen ausdrückt.

8 Hod

Struktur, Widerstand, Resistenz (orange)

Das Gegengewicht zur Sieben: das Bemühen um die Aufrechterhaltung einer Fassade, die im Grunde längst in sich zusammengebrochen ist. Karmesin (schwarz) und Rot ergeben ein leuchtendes Orange.

Domus VIII: Das Ungleichgewicht einer längst brüchig gewordenen Kontrolle zeigt sich in einer von orangefarbenem Licht umloderten Trutzburg auf einem drohenden Felsmassiv, die wie ein riesiger grauer Stein mitten in der Nacht aus dem nervösen Blitzlichtgeflacker hervorsticht. An den Mauern sind überall Schießscharten und Ausbuchtungen angebracht, durch die man heißes Öl auf fremde Eindringlinge hinunterträufeln lassen kann. In den herausgebrochenen Löchern der Türme sieht man die Schemen gefangener Seelen an den Ausgucken hängen. Zwischen den riesigen Mauerspalten, die leise knirschen und jederzeit drohen, das ganze Gemäuer in den Abgrund zu reißen, patrouillieren kampfbegierige Landsknechte, immer auf der Lauer, Dissidenten aufzuspüren und zu erschlagen.

9 Jesod

Grundkraft, Fundament, Essenz (violett)

Als Vermittlerin zwischen Netzach und Hod erscheint die besonnene und sich stets um die Aussteuerung jedes Ungleichgewichts besorgte (Erden-)Mutter. Auf der Mittelsäule zwischen Tiphareth und Malkuth auch Ausdruck des Glaubens an den Sinn der Schöpfung, an die Liebe und das Vertrauen der menschlichen Existenz. Die Farbmischung der Strahlen von Chesed und Geburah, die Jesod beleuchten, ergeben ein tiefes Violett.

Domus IX: Ein violett-schwarzer Dom unter der Wasseroberfläche eines Teiches, in dem sich der Mond im Gesicht einer Frau mit silbergrauen Haaren spiegelt. Es ist der Tempel der Träume, in dem der Träumer im Traum sein Geträumtes sieht, und er ist sich nicht sicher, ob der Dom tief unten im Wasser ist oder ob es das Spiegelbild im Wasser ist, das sich in der Seele reflektiert.

10 Malkuth

Urwurzel, physische Verdichtung, materieller Bereich (citrin, oliv, rötlichbraun und schwarz)

Kether oder »die Schöpfung« in der am stärksten verdichteten Form. Auf der Mittelsäule zwischen Tiphareth und Malkuth und unter Jesod das Ergebnis des immerwährenden Schöpfungsprozesses, der die zehn Wirkungsebenen wie zehn Spinnfäden unablässig miteinander verknüpft. Das zehnte Zeichen bedeutet Erde und die Farben leuchten ambivalent zum weiß schimmernden Glanz des gegenüberliegenden Götterhauses: grünliches Zitronengelb, Olivgrün, Rotbraun und Schwarz.

Achtung: Die zehnte Sephira stellt in der Kabbala die in die Jauche gefallene Virgo Mundi dar, die in die Materie gefallene Seele, die dennoch eins mit Kether ist, denn Kether ist in Malkuth und Malkuth in Kether – wie oben so unten! Sie wird durch ihren Bruder (Tiphareth), den Sohn des Königs, erlöst und auf den Thron (Binah) der Mutter gesetzt, wo sie selbst zur Mutter und Königin wird.3

Domus X: Am Ende des Weges betreten wir die Verwaltung, das olivgrüne Rathaus mit seinen freundlichen, erdfarbenen Räumen, in denen die Akasha-Chronik gespeichert ist: die kollektiven Aufzeichnungen, wie unsere Vorfahren gelernt haben, ihre Ressourcen zu nutzen und Straßen zu bauen, die die Menschen durch die Jahrhunderte tragen. Auch wenn wir dabei nichts oder nur wenig gelernt haben: Es sind die Pläne, die Genies erstellt haben, um die menschliche Geschichte vorwärts zu drehen. Es ist die Krönung der Kreativität, materielle Wege zu bauen, auf denen die Seele ihre Sehnsucht nach dem (verlorenen) Geist vergessen kann.

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