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Der Magus in der Magick
Оглавление– Tiefergehende Erkenntnisse –
Der 3. Aethyr
Crowley beschreibt auch den »schwarzen Magier«, den er 1909 zusammen mit Victor Neuburg in der Sahara beschwor bzw. mittels eines goldenen Topases »bereiste«. John Symonds, sein Biograf, notiert: Crowley war sein eigener Seher. Wenn es irgendwelche Engel zu betrachten gab, wollte er sie selbst sehen, und nicht via Neuburg. Als Kristallkugel benutzte er seinen goldenen Topas. Meistens hielt er ihn in seiner Hand. Nachdem er sich einen Ort gesucht hatte, wo jede Störung ausgeschlossen schien, nahm er den Stein zur Hand, rezitierte den Schlüssel und ließ den Topas eine ähnliche Rolle spielen wie den Spiegel in »Alice im Wunderland«, nachdem er sich vergewissert hatte, dass die gerufenen Geister anwesend waren. Er konnte in dem Topas nicht nur Engel sehen, sondern auch in den Stein eindringen, was Crowley wiederum so kommentiert: Ich hatte gelernt, mich nicht mehr mit den Reisen per Astralkörper herumzuärgern. Ich erkannte, dass der Raum nicht ein Ding an sich war, sondern lediglich eine brauchbare Kategorie von vielen, mit deren Hilfe wir Objekte voneinander unterscheiden. Wenn ich also sage, dass ich mich in einem Aethyr befand, meine ich damit einfach den seiner Natur angemessenen und angepassten Zustand.15
Crowley schreibt: Ich sehe die Gestalt des Magus aus dem Tarot; in seiner Rechten die Fackel mit emporlodernden Flammen; in seiner Linken ein mit Gift gefüllter Becher, ein Wasserfall in die Hölle. Und dieser Magus vertreibt, durch die Macht seiner vier Waffen, Schleier auf Schleier; tausende leuchtender Farben, den Aethyr zerreißend; es ist wie der Anblick von schartigen Sägen, oder wie abgebrochene Zähne im Antlitz eines jungen Mädchens, oder wie ein Riss, oder Wahnsinn (…) So blicke ich in den Stein und erschaute den sechsfältigen Stern; der gesamte Aethyr war wie aus lohfarbenen Wolken, wie die Flamme eines Ofens. Und dort ist eine mächtige Schar von Engeln, blau und golden, die ihn bedrängen, und sie rufen: Heilig, Heilig, Heilig bist Du, der Du unerschüttert von den Erdbeben und dem Donner bist! Das Ende aller Dinge ist auf uns herab gekommen; der Tag des Sei-Mit-Uns ist nahe! Denn er hat das Universum erschaffen, und er hat es besiegt, auf dass er seine Freude daran haben möge. Und nun, im Zentrum des Aethyrs, erblicke ich jenen Gott. Er besitzt tausend Arme, und in jeder Hand ist eine Waffe von schrecklicher Macht. Sein Antlitz ist schrecklicher als der Sturm, und aus seinen Augen brechen Blitze von unerträglichem Glanz hervor (…) Unter seinen Füßen ist das Königreich und auf seinem Haupt die Krone. Er ist Geist und Materie; er ist Friede und Macht; in ihm ist Chaos und Nacht und Pan, und durch Babalon, seine Konkubine, die ihn vom Blut der Heiligen trunken machte, das sie in ihrem goldenen Becher auffing, hat er die Jungfrau gezeugt, die er nun entjungfert. Und so steht es geschrieben: Malkuth soll erhoben und auf den Thron von Binah gesetzt werden. Und dies ist der Stein der Weisen, der als ein Siegel auf den Grabstein des Tetragrammaton gesetzt ist, und das Elixier des Lebens, destilliert aus dem Blut der Heiligen, und das rote Pulver, gemahlen aus den Knochen Choronzons.
Und kommentiert es gleich: Dies ist Mayan, der große Magier, der über Beth (Pfad 12) die Dyade erschaffen und so die Konzeption des Gegensatzes und von da des Bösen ermöglicht hat. Er muss von Chokmah, dem schöpferischen Merkur, unterschieden werden, der als Logos die Essenz Kethers übermittelt, damit Kether für ihn selbst durch Binah verständlich wird. Der niedere Merkur dagegen behauptet die Dyade als eine Realität und verleugnet Kether und das Ain gleichermaßen.16