Читать книгу Der Akron Tarot - Akron Frey - Страница 7
Ergänzender Hinweis Der Umgang mit den multiplen Ansätzen des Akron-Tarots
ОглавлениеDer Akron-Tarot ist kein Tarot-Buch im üblichen Sinn. Der gewöhnlich beschrittene Weg, einen Tarot zu befragen liegt darin, eine vorgegebene Menge Karten zu ziehen, diese nach einem bestimmten System auszulegen und aufgrund ihrer Bedeutung, ihrer Symbolik und der Reihenfolge im Legesystem zu deuten. Ausgangssituation ist die Frage, Ergebnis ist eine Antwort, die oftmals viele Fragen offen lässt. Akron nähert sich den Karten jedoch durch ein mentales Objektiv aus verschiedenen Perspektiven. Diese stehen weniger für die von Puristen im Tarot vermuteten Geheimen Lehren, sondern mehr für die raffinierten Brechungen des menschlichen Geistes im Tanz seiner Selbstfindung um sein Spiegelbild. Der Akron-Tarot ist eine Form, den Kosmos in sich selbst zu entdecken. Oder, spiritueller ausgedrückt: die Unendlichkeit des eigenen Wir zu betreten, um dabei auf das Ich zu stoßen und so Antworten zu erhalten, die mit den vielfältigen Möglichkeiten dieses, unseres Ichs einhergehen. Deshalb legt dieses Buch auch keine einfachen Frage-Antwort-Spiele vor, sondern es nimmt uns mit auf eine spannende Reise durchs Wir—Ich, durch die Welt der Philosophien, die Sphären der Psychologie, die Welt der spannenden Geschichten um die Geschichte.
Doch Vorsicht, hier treten wir keine Pauschalreise nach All-Inklusive-Manier an, hier fließt uns kein süβer Brei ins Maul, der uns zu formloser Masse degeneriert, es gibt keine Animateure, die uns die Last, aber vor allem die Lust des Lebens abnehmen. Diese Reise ist ein Abenteuer auf der Suche nach der Umwertung vieler Werte, eine Entdeckungsreise nach dem Ich, das nicht im Wir verloren gehen soll. Sie ist eine rasante und spannende Fahrt, die uns die Hinterhöfe und Kellergewölbe präsentiert, um uns zu zeigen, wo und wie viel Licht da überall um uns herum ist, gleich ob aus einer Dachluke heraus bestaunt oder von der Spitze des höchsten zu erklimmenden Berges bewundert. Um zu sehen, wo das Licht ist, bedarf es einer tiefgründigen Erfahrung des Schattens, der dieses unter Schmerzen gebärt. Logische Konsequenz dieser Schatten-Licht-Arbeit ist eine Zwillingsgeburt: die Entstehung zweier Karten, die hier aus den Ketten ihres Jahrtausende alten Verlieses ins Strahlende treten. Mit der Schwarzen Göttin steigt aus verborgenen Tiefen die dunkle Seite der Seele der Frau empor; ein Teil von jener im Urbrunnen versunkenen Kraft, die stets verschleiern will und stets das Erleuchtende schafft. Ihre Spiegelung, die scharlachrote Anima, zeigt uns die dunkle Mutter, den Kern des Pudels eines jeden männlichen Daseins. Mit dem dunklen Kind nimmt der Wurf Freudsche Qualitäten an. Die verletzte Seele des Kindes stürzt uns ins Verderben und schreit beim Absturz in die Hölle nach unendlicher Erlösung.
Zuletzt, aber nicht als Letztes, sei gesagt, dass diesem Werk 14-jährige Geburtsschmerzen vorausgingen, die dem Gesamtwerk - den unvergleichlichen Gemälden S. O. Hüttengrunds, die allen 80 Karten zu Grunde liegen, und die sinnreichen Wortsetzungen Akrons und seiner Gefährten - einen Götterfunken und einen tiefen Ein- und Ausblick verleihen.
Wünschen wir uns allen Alles dabei.