Читать книгу LadyBoy Lucy | Transsexuelle Abenteuer - Alex Rankly - Страница 10
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Nachdem diesmal das Frühstück nicht zu ihm ins Zimmer kam, bediente sich Fürnkranz am ausgesprochen vielfältigen und großzügigen Buffet im Restaurant. Ein Vorteil war sicher der Kaffee, der Filterkaffe roch zwar gut, aber ein gut zubereiteter Espresso schmeckte ihm dann doch bei Weitem besser. Er ließ sich Zeit und genoss das angebotene Obst, das er weder vom Namen noch vom Geschmack her kannte.
Als er Niran hinter der Bar erblickte, der gerade Gläser polierte und diese zurechtrückte, damit alles perfekt an seinem Platz stand, winkte er ihn zu sich.
Lächelnd kam der Kellner heran und fragte im vertrauten Ton: »Na, kein Mädchen heute?«
Das bot Fürnkranz die perfekte Gelegenheit, ihn über die Blow-Job-Bar auszufragen. Niran fragte nach, wo das Lokal gewesen wäre, und berichtete dann, dass Fürnkranz in das schlechteste der drei Etablissements, die diese Dienste anboten, gestolpert war.
»Die Mädchen dort sind nicht schön, darum ist es billig. Aber schöne Frauen kosten eben ein bisschen mehr.« Er schrieb ihm die Adressen von zwei anderen Bars auf, die er aus persönlicher Erfahrung empfehlen konnte. Dann wünschte er mit einem Augenzwinkern einen erfolgreichen Tag und kehrte hinter den Tresen zurück.
Fürnkranz drückte sich noch zweimal einen Espresso herab und füllte seine Energiereserven mit gesunden und erfrischenden Speisen vom Buffet. Er hatte viel vor. Nach den üblichen Touristenzielen des gestrigen Tages wollte er heute den Geheimtipps nachgehen, die ihm Niran hatte zukommen lassen.
Sein erster Weg führte ihn in den Norden der Stadt nach Naklua zum Fischmarkt. Niran hatte diesen empfohlen, weil er selbst dort zweimal in der Woche einkaufte und weil er das authentische Leben der nicht direkt am touristischen Leben teilhabenden Thailänder zeigte. Und er hatte nicht zu viel versprochen ... Fürnkranz sah Fische und viele andere Meerestiere, die er noch nie gesehen hatte, tote aber auch lebende, die in riesigen Aquarien links und rechts von ihm trieben, glitten oder herumstoben, während er sich konzentrieren musste, auf den feuchten Bohlen unter ihm nicht auszurutschen. Es gab für ihn nichts zu kaufen, aber viel zu sehen, zu riechen und zu hören. Preise wurden ausgerufen, Menschen stritten sich, hin und wieder ein Lachen, immer wieder hörte er das Klopfen der Messer auf den Hackbrettern, wenn die Fische jedweder Größe geköpft wurden. Katzen wurden verscheucht und getreten, was sie aber nicht davon abhielt, gleich wiederzukommen, es gab einfach viel zu viel für sie zu fressen.
Fürnkranz genoss die vielfältigen Eindrücke, kaufte sich ein Bier und sah dem hektischen Treiben gelassen zu. Er nahm wahr, dass er auch das hier wahrhaft liebte und dass es ihn mit einer ebenso tiefen Zufriedenheit erfüllen konnte, wie der Sex mit den thailändischen Huren. Das beruhigte ihn, denn ihm war klar, dass auch dieser Urlaub einmal endete und er in eine normale Welt zurückkehren musste. Morgen war schon sein letzter Tag in Pattaya, noch am Abend würde er nach Phuket fliegen. Und obwohl er sich sicher war, dass er dort ebenso schöne Tage verbringen würde, gab es ihm bei diesem Gedanken doch einen kleinen Stich des Abschiedsschmerzes. Zu schön, zu erfüllend war die bisherige Zeit gewesen.
Fürnkranz ging zurück zum Taxistand und gab dem Fahrer die Adresse einer der Bars, die Niran ihm in der Früh empfohlen hatte. Im Taxi bemerkte er einen unangenehmen Geruch und er schnupperte herum, bis es ihm dämmerte, dass seine Kleidung und seine Haut den gesammelten Geruch der toten Fische auf dem Markt angenommen hatten. Er dirigierte das Taxi um in sein Hotel, wo er ausgiebig duschte und sich umzog. Erfrischt verließ er kurz darauf das Hotel, bereit für alle Schandtaten, die der Tag noch für ihn bereithielt. Er schulterte seinen Rucksack und ging der Sonne entgegen.