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NIYAMAS

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Saucha

1. Sich reinigen

· Körperliche Hygiene und geistige Reinheit

· Gesunde Ernährung und Atmung

· Reinigungsübungen (Shatkarmas)

· Relativieren der Bedeutung des Körpers

· Üben von Unterscheidungsvermögen und Achtsamkeit

Santosha

2. Zufrieden sein

· Innere Ruhe des Geistes

· Zufriedenheit und Gelassenheit unter allen Umständen

· Entwickeln von Dankbarkeit und innerer Freude

· Akzeptanz von Wandel

Tapas

3. Sich selbst disziplinieren

· Askese

· Entzünden des „inneren Feuers“, Motivation

· Zielorientierung, Willenskraft, Selbstvertrauen, Beharrlichkeit

· Freiwillige Entbehrung, Freude an Selbstdisziplin

· Loslösung von der inneren Bindung an Objekte

Svadhyaya

4. Sich und das Selbst studieren

· Studium der Schriften

· Selbstreflektion

· Verständnis der eigenen Natur

· Mantra-Meditation

· Lernen mit kompetenten Lehrern

· Erkennen des Ziels des Yoga

Ishvara Pranidhana

5. Sich Höherem hingeben

· Überwinden der Ichbezogenheit

· Öffnung und Hingabe an Gott

· Meditation in Aktion (Karma Yoga)

· Erleben einer Gotteserfahrung

· Teil eines allumfassenden Ganzen werden

Abbildung 4: Niyamas – Ausgewählte Facetten des Umgangs mit sich selbst

Yamas definieren zunächst Beziehungen zwischen Lebewesen. Das eigene Leben wird durch Einsicht und Selbstverpflichtung so gestaltet, dass Stress sich verringert. Schädigendes Verhalten reduzieren wir so zum Wohle anderer, ohne uns selbst dabei zu verleugnen. Da ist zuallererst Gewaltlosigkeit – wenn man freundlich und liebevoll zu Menschen ist, hat man tendenziell weniger Stress. Wahrhaftigkeit – sind wir ehrlich zu Menschen, kommt es tendenziell zu weniger Stress. Gleiches gilt für das Nicht-Stehlen, das sinnliche Maßhalten, und die Anspruchslosigkeit. Beim Anwenden und Üben werden wir immer weniger zur Quelle von Anspannung und Bedrohung für andere – auch wenn es manchmal gar nicht vorstellbar erscheint, dass wir in anderen Menschen Stress hervorrufen könnten! Friedfertigkeit entwickelt sich zunehmend im Umgang mit uns selbst und mit den Mitmenschen. Wie dies genau geschieht, wird in den folgenden Kapiteln detaillierter erläutert werden.

Mit den Niyamas nehmen wir die zweite Stufe des Raja-Yoga (s. Abb. 2, S. 18 und Abb. 4, S. 25). In älteren Yoga-Büchern werden diese als Selbstzucht und Beherrschung umschrieben, als fünf Grundtugenden und Selbstverpflichtungen. Mit ihnen werden eigene Gewohnheits- und Verhaltensmuster durchdrungen und verändert. Der Politikwissenschaftler Ulrich Fritsch, Yogalehrer, BDY-Referent und -Moderator führt zu den Niyamas weiter aus:

Die Niyamas beschreiben einen Reifungsprozess, der über die Entfaltung der Persönlichkeit zur Transzendenz führt.

Im Gegensatz zu den Yamas kann die Reihenfolge bei den Niyamas nicht verändert werden. Denn bei den Niyamas steht der Entwicklungsprozess, den wir mit unserem Üben durchlaufen, im Vordergrund. Sie stehen in einer hierarchischen Abhängigkeit zueinander. Ihre Reihenfolge ist nicht austauschbar, denn sie bauen aufeinander auf.6

Die Abgrenzung zwischen Yamas und Niyamas ist nicht so scharf und eindeutig, wie man zuerst vermuten könnte. Ahimsa wird bei den Yamas als Grundstein für gewaltloses Zusammenleben mit der Schöpfung benannt. Gleichzeitig ist nicht-verletzendes Handeln essenziell für sämtliche Niyamas, um keine Rigidität und Verletzungen für sich selber heraufzubeschwören. Dass die Yamas für äußere Beziehungen und die Niyamas in Beziehungen zu uns selbst geübt werden, gilt vorerst als Faustregel und erste Annäherung an das Thema. Es gibt Wechselwirkungen, die in den Einzelbeschreibungen der verschiedenen Lebensempfehlungen noch sichtbar werden.

Die zehn Lebensempfehlungen des Yoga

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