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Die Bedeutung der Yamas und Niyamas im Yoga Warum kommen Menschen zum Yoga?

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Wie bleibe ich gesund? Wie halte ich den Anforderungen von Beruf und Familie besser stand? Wo verbergen sich innere Ressourcen und Kraftquellen? Wie kann ich mich von körperlichen Spannungen und mentalem Ballast lösen?

Stress ist ein weit verbreitetes Phänomen in der modernen Gesellschaft. Bereits 1994 titelte das Magazin Focus Stress – der Krankmacher Nr. 1 und Seuche des 20. Jahrhunderts, und diese Headline lässt sich problemlos auch ins 21. Jahrhundert übertragen. Im Januar 2011 lautete der Leitartikel des Magazins Spiegel Ausgebrannt – Das überforderte Ich; anhand von Einzelschicksalen und Untersuchungen wird hier gezeigt, wie Burn-out, Stress und Depressionen Millionen Deutsche epidemienartig heimsuchen.2 Solche Aufmacher zieren also auch heutzutage regelmäßig die Titelseiten der Zeitschriften und anderer Medien in Deutschland. Beruflicher Stress wurde inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu „einer der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts“ erklärt.

Durch ständig steigende Anforderungen und zunehmende Leistungsverdichtung bleiben Gesundheit und Ganzheitlichkeit oft auf der Strecke – mit schwerwiegenden physischen und mentalen Konsequenzen.

Yoga unterstützt uns dabei, wirksam gegen Stress vorzugehen und eine gesunde Stressresistenz aufzubauen. Da der Mensch im Yoga als mehrdimensionales Wesen gesehen wird, kann der Praktizierende die für ihn passenden Übungen auf vier Ebenen auswählen.


Abbildung 1: Warum kommen Menschen zum Yoga?

Physische Ebene: Viele Menschen besuchen Yoga-Kurse aufgrund von körperlichen Beschwerden, wie zum Beispiel Verspannungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Problemen mit der Schilddrüse oder Bluthochdruck. Bestimmte Reinigungstechniken (Shatkarmas) lösen festsitzende Schlacken im Körper und stärken das Immunsystem. Flexibilität und Stärke werden durch Körperübungen (Asanas) wiedergewonnen. Darüber hinaus ist Yoga ein anerkanntes Mittel, um Krankheiten vorzubeugen und das Wohlbefinden aufrechtzuerhalten.

Mentale Ebene: Spezielle Übungen wie systematische Entspannungsübungen oder Konzentration auf den Atem helfen zum Beispiel bei Konzentrationsschwäche. Des Weiteren kann auch die Instanz eines inneren neutralen Beobachters erfahren werden – verknüpft mit einem „Loslassen“ sowie einem „Im-Hier-und-Jetzt-Sein“. Solche Kompetenzen tragen zur besseren Bewältigung diverser persönlicher, beruflicher und familiärer Herausforderungen bei. Das Loslassen half mir beispielsweise sehr konkret bei jahrelangen, schweren Schlafstörungen. Heute schlafe ich schnell und tief ein, was mich morgens ausgeruht und mental stabil in den Alltag gehen lässt.

Energetische Ebene: Energie beeinflusst unsere Stimmungen und Gedanken: Beispielsweise verspüren wir eine innere Schwere oder innere Leichtigkeit, wir sind träge oder beschwingt. Yoga kann – je nach angewandter Übungsform – Energien in uns aufbauen oder besänftigen und dadurch ausgleichend wirken. Nach meinen ersten Yoga-Stunden als Teilnehmer registrierte ich zudem erstaunt, wie erleichtert und energetisch aufgeladen ich mich fühlte, obwohl doch scheinbar im Unterricht so wenig passierte. Es tat mir gut, wieder aufrecht zu gehen und tiefer zu atmen. Bekannte fragten ernsthaft, ob ich „gewachsen“ sei. Durch die Energiearbeit des Yoga kam ich auch mit meinem Alltag besser zurecht.

Spirituelle Ebene: Die innere Auseinandersetzung mit dem Yoga führt zu der Erkenntnis, dass der Mensch aus mehr besteht als nur aus dem sichtbaren physischen Körper. Während wir uns körperlich, energetisch, gedanklich und gefühlsmäßig besser kennen lernen und verstehen, entwickeln wir zusätzlich mithilfe der Yoga-Philosophie eine Vorstellung davon, wer wir im Kern unseres spirituellen Wesens eigentlich sind und in welchen Lebensbereichen wir eventuell noch weiter an uns arbeiten sollten. Hier können beispielsweise folgende Fragen auftauchen:

•Wer bin ich?

•Was ist der Sinn meines Daseins?

•Wo liegen die Potenziale, die ich im Leben entdecken will?

•Wo stoße ich auf (eventuell immer dieselben) Schwierigkeiten?

•Wie kann ich mit weniger Furcht und Schmerz leben – und stattdessen mit mehr Freude und Leichtigkeit?

•Wie kann ich tieferen Zugang zu meiner Spiritualität erlangen?

Möglicherweise gibt das Studium des Yoga hierauf tiefgreifende Antworten. Beeinflusst werden diese Fragen:

•dadurch, wer wir sind,

•dadurch, was wir denken und fühlen,

•dadurch, was wir von uns selbst halten,

•dadurch, was wir tatsächlich tun (oder auch nicht tun),

•durch die Situationen, in die wir uns begeben oder geraten,

•durch die Menschen, mit denen wir zusammen arbeiten und leben,

•durch Einflüsse, die aus der planetarischen Gemeinschaft wirken (wirtschaftlich, politisch, sozial und ökologisch).

In diesen Spannungsfeldern voller Herausforderungen geben Yamas und Niyamas wertvolle Hinweise. Welcher Art diese Empfehlungen sind, ist Thema dieses Buches.

Die zehn Lebensempfehlungen des Yoga

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