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Woher kommt der erste Eindruck

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Der erste Eindruck ist nicht angeboren, sondern etwas, dass Sie trainieren, etwas, was Sie lernen und tagtäglich vertiefen. Der erste Eindruck geht ins Blut über.

Schauen Sie mal, wie ich in diesem Augenblick vollkommen gerade dastehe. Ach so, das sehen Sie jetzt nicht. Schade, denn Körpersprache hat viel mit dem ersten Eindruck zu tun.

Deshalb gibt es in diesem Buch auch ein Kapitel „Körpersprache“.

Doch zuerst: Woher kommt dieser erste Eindruck eigentlich? Unser erster Eindruck stammt wirklich aus grauer Vorzeit, als wir noch in der Höhle gelebt haben, und er war damals überlebenswichtig. Auch wenn seitdem schon einige Tausend Jahre vergangen sind. Stellen Sie sich vor: Sie brechen auf, in grauer Vorzeit, aus der Höhle und wollen jagen gehen. Sie laufen in den Wald und hören hinter sich ein Geräusch. Das kann jetzt zwei Dinge bedeuten: Das kann bedeuten, da ist ein Hase oder ein Reh – das ist super: Futter für Sie und die ganze Familie. Oder es bedeutet, es ist ein Säbelzahntiger und das ist weniger gut, denn das bedeutet, Sie sind Futter für seine Familie. Und jetzt müssen Sie in Sekundenbruchteilen entscheiden, ob es ein Hase oder ein Tiger ist. Diese Mechanismen sind überlebenswichtig. Und diese Mechanismen, auch wenn es schon ein paar Tausend Jahre her ist, funktionieren immer noch in uns und beeinflussen den ersten Eindruck. Denn ein paar Tausend Jahre sind in der Geschichte der Welt überhaupt nichts. Auch in der Natur sind diese Mechanismen noch immer aktiv. Wenn Lebewesen sich paaren wollen, entscheidet die Natur, welcher Partner geeignet ist. Wer ist der Attraktivste? Wer hat das beste Erbgut? Was nutzt es Ihnen, wenn Sie das beste Erbgut haben, aber keiner weiß es? Was heißt das jetzt für uns?

Denken wir einmal eher in beruflichen Bahnen: Was nutzen Ihnen Charakterstärke, Kompetenz, Fachwissen, wenn keiner weiß, wie gut Sie sind? Diese Entscheidung über Sie fällen andere Menschen in 0,3 bis 7 Sekunden! Das ist lange, bevor Sie den Mund überhaupt aufmachen können! Was bringt es Ihnen, der Hecht im Karpfenteich zu sein, solange alle anderen glauben, Sie sind nur einer von den fetten, durchschnittlichen Karpfen? Und wollen Sie vielleicht den Teich einem der anderen Karpfen überlassen?

Der erste Eindruck hängt oftmals von Kleinigkeiten ab. Für eine Studie wurden Messebesucher gefragt, warum Sie an einen Stand gegangen sind, warum sie wieder an einen Stand gegangen sind, was sie also an diesem interessiert hat, und warum sie vielleicht nicht noch einmal wiedergekommen sind. Faszinierend dabei war, dass das Verhalten gar nicht so viel mit den Produkten zu tun hatte, die dort angeboten wurden, sondern mit ganz anderen Faktoren. Mundgeruch war einer der Faktoren, der entscheidend dafür war, ob jemand noch einmal zurück an einen Messestand kam oder nicht. Für diejenigen von Ihnen, die auf der Messe aktiv sind oder viele Kundentermine machen – was wird bei Kundenterminen meistens getrunken? Richtig, Kaffee. Auf einer Messe haben Sie wenig Zeit zum Essen. Trinken Sie einmal auf leeren Magen drei Tassen Kaffee. Wir wissen alle, dass wir dann wir nicht mehr so angenehm aus dem Mund riechen – denn der Kaffee greift die Magenschleimhaut an. Was wir uns nicht klarmachen ist, welchen Einfluss das auf andere Menschen hat. Sie kommen nicht wieder und wir wissen es nicht.

Egal was Sie im Leben erreichen wollen, ob Sie zum Beispiel neue Kunden gewinnen oder mehr Umsatz für Ihr Unternehmen erreichen wollen, ob Sie sich ein überzeugendes Auftreten Ihrer Mitarbeiter (das Corporate-Image) wünschen oder Sie als Mitarbeiter Gehaltserhöhungen oder Beförderungen erhalten wollen, ob Sie mehr Freunde haben möchten oder ob Sie sogar nach DEM Partner im Leben suchen – alles im Leben hat mit anderen Menschen zu tun. Wäre es nicht cool, wenn Sie das auf Autopilot schalten könnten, wenn also von selbst passieren würde, dass Sie andere Menschen anziehen wie ein starker Magnet. Denn das ist der erste Eindruck. Unser Auftreten und unser erster Eindruck sind wie ein Magnet. Ist der Magnet richtig gepolt, ziehen Sie die Menschen an, die Sie im Leben voranbringen, ganz automatisch und unbewusst. Ist Ihr Magnet falsch gepolt, dann passiert im besten Fall gar nichts. Doch meistens stoßen Sie die Menschen und die Dinge, die Sie haben und erreichen wollen, eher ab, und zwar ohne, dass Sie es merken. Und das gilt nicht nur für Sie, sondern für jeden Mitarbeiter Ihres Unternehmens. Der erste Eindruck ist kein Weg jungfräulicher Erleuchtung, sondern ein Prozess. Das ist Arbeit, mit der Sie bereits begonnen haben, indem Sie jetzt dieses Buch lesen. Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Heißt das, dass ich meine geliebte Jogginghose, mit der ich abends immer auf der Couch sitze wegwerfen muss? Das schauen wir uns gemeinsam an.

Geheimwaffe erster Eindruck

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