Читать книгу Die zeitlose Ayurveda-Küche - Alexander Pollozek - Страница 34
Zurück zur individuellen Natur – Prakruti
ОглавлениеPrakruti ist die erste Schöpfung des Kosmos – die Natur. Sie ist die individuelle, unveränderliche Eigenfrequenz der uns innewohnenden Natur. Sie entspricht dem genetisch determinierten Reiz-Reaktions-Muster an Gewohnheiten/Eigenheiten, Sympathien/Antipathien – sie ist unser „psychosomatisches Temperament“. Durch die Natur der fünf Elemente können wir uns selbst erkennen. Wir lernen zu verstehen, wie wir geschaffen wurden. Diese Erkenntnis öffnet uns Tür und Tor zu Selbstheilung, Glück und Harmonie in Familie, Partnerschaft und Beruf.
Jeder Mensch ist ein Individuum – ein Unikat der Natur
Alle Menschen sind mit einer individuellen Konstitution ausgestattet. Sie lässt uns in besonderer Weise auf Umwelteinflüsse reagieren. Jeder empfindet bezüglich der Jahreszeiten, der klimatischen Veränderungen, Tag- und Nachtzeiten, Farben, Klänge, Musik, Nahrungsmittel, Geschmacksrichtungen, Düfte, Berührung u.v.m. anders. Auch unsere Gewohnheiten, unsere Neigungen zu bestimmten Krankheiten, unsere Verdauung, unser Nervenkostüm und unsere körperliche und psychische Belastbarkeit sind genetisch festgelegt.
Ohne exakte Typbestimmung ist eine genaue Lebensplanung, Therapie oder Beratung unmöglich
Krankheit (Vikruti) und Natur (Prakruti) eines Menschen haben im Ayurveda zwei Gesichter. Der traditionelle Ayurveda-Arzt bestimmt exakt die angeborene Persönlichkeit der Natur eines Menschen und die davon abweichende Persönlichkeit seiner Störung/Krankheit. Er verlässt sich dabei auf die Wahrnehmung der äußeren Erscheinung eines Menschen, seinen Körperbau, seine Gestik, seine Mimik, seinen Habitus etc. Andererseits ist die Diagnose der Organpulse, der Zunge und der Körperausscheidungen von entscheidender Bedeutung. Großen Raum nimmt die ausführliche Befragung über Krankheiten, Gewohnheiten, das Essverhalten, das soziale Umfeld und die seelische Verfassung/Grundstimmung ein.
Tridosha beschreibt die drei psychosomatischen Regulationsprinzipien
Wir stellen Ihnen nachfolgend kurz die typischen körperlichen und seelischen Grundmuster vor, von denen jeder von uns Anteile in sich trägt: Vata (der Luftikus), Pitta (der Hitzkopf) und Kapha (der stille Genießer).
Im Lauf eines Lebens droht das Zusammenspiel der Doshas immer wieder aus dem Gleichgewicht zu geraten
Tritt z. B. Vata stärker in Erscheinung, hat das Unruhe, Schwäche und Austrocknung zur Folge. Die ayurvedische Therapie zielt darauf ab, diesen Überschuss durch ausgleichende Behandlungen und eine die Doshas regulierende Kost abzubauen. Manche Erkrankungen deuten auf die Störung eines Doshas hin. Komplexere chronische Krankheiten haben ihre Ursache in der Beteiligung mehrerer Doshas. Der Grad der Abweichung zwischen Konstitution (Prakruti) und falscher Lebensführung und Ernährung definiert die erworbene Dosha-Störung (Vikruti). Sie bestimmt den individuellen Diätplan, die Therapie und damit die Wahl der Heilmittel.
Ayurveda propagiert, das Leben zu genießen
Solange kein Konflikt zwischen dem Mikrokosmos (Mensch) und dem Makrokosmos (Umwelt) entsteht, können wir maßvoll das Ego (Ahamkara), die Sinne (Jnanendriya) und die Seele (Jivatma) befriedigen. Krankheit wird immer die Folge sein, wenn wir den Körper mit überflüssiger oder einseitiger Nahrung überladen oder uns entgegen den natürlichen Rhythmen und Zeitzyklen verhalten.