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ОглавлениеDer 1. Quadrant – Das ungezähmte Kind
Der Körper und seine Instinkte
Kinder sind frisch, direkt und unmittelbar. Ihr Verhalten ist nicht verstellt durch ein Bewusstsein ihrer selbst wie bei Erwachsenen. Sicherlich versuchen sie ihre Eltern zu umschmeicheln, wenn sie ein Stück Schokolade ergattern wollen. Die Selbstbespiegelung und Selbstreflektion ist aber bei weitem noch nicht so ausgebildet, als dass man von einem strategischen Verhalten sprechen könnte.
Kinder sind wild und ichbezogen. Mitgefühl und Disziplin lernen sie in den folgenden Quadranten 2, 3 und 4. Wir Eltern wünschen uns, dass unsere Kinder einen starken Willen und gesunde Instinkte haben. All das ist Rüstzeug für das spätere Leben. Im 1. Quadranten geht es um die Entwicklung eines guten Gefühls für den eigenen Körper, dafür braucht es die liebevolle Zuwendung von den Bezugspersonen des 2. Quadranten. Hier geht es um das, was Kraft der Natur einfach da ist, was angelegt ist. Also das, was später die Grundlage dessen ist, was wir im Leben erschaffen können. Es ist der Körper, seine Grundspannung (1. Haus), das, was er zum (Über-)leben braucht (2. Haus) sowie die Werkzeuge, die ihm dafür zur Verfügung stehen (3. Haus).
Das 1. Haus – Die Grundspannung – Die Trennung
Das Leben beginnt mit einer Entzweiung, einer Trennung. Der Neuankömmling wird rauskatapultiert in das Leben, steht alleine da und ist nun ganz mit sich selbst konfrontiert. In Folge dieser Trennung ist das Sein grausam auf sich selbst zurückgeworfen. Jeder ist allein und muss sich selbst behaupten. Das Drama des Widders beginnt.
Von nun an sind wir permanent auf der Suche nach dieser einen, dieser symbiotischen Beziehung, welche wir vor der Geburt mit der Mutter in ihrem Leib hatten. Wo immer später der Widder im Horoskop auftaucht, dort fühlt man sich getrennt.
Durch und bei der Geburt wird bereits eine bestimmte Energie freigesetzt, die irgendwie Einfluss auf die Grundkraft und Grundspannung eines Lebewesens nimmt. Denn gleich nach der Geburt geht es darum sich selbst im Raum zu behaupten.
Jedes Lebewesen verfügt über eine eigene bestimmte Grundspannung. Diese Grundspannung sitzt im Körper, vermutlich in den Muskeln und den Nerven. Sie bestimmt die Energie, die Kraft und den Durchsetzungswillen, die jemand aufbringt, kurz gesagt «sein Feuer», mit dem er etwas bewegen kann, für Stimmung sorgt und überhaupt seine Energie ins Leben verströmen lässt. Ohne Spannung gibt es diese Energie nicht. Jemand der spannungslos ist, kämpft nicht wirklich für seine Ziele. Er lässt sich treiben. Eine positive Seite dieser Spannung ist der geradlinige Abbau derselben. Jemand, der über wenig Spannung verfügt, wird sich nicht direkt durchsetzen.
Bei kleinen Kindern ist die Willenskraft direkt und unmittelbar und erfrischend. Eltern freuen sich, wenn das Kind mit genügend Willenskraft ausgestattet ist, denn dies ist eine bessere Voraussetzung dafür, später das Leben meistern zu können. Gerade für Kinder ist der Spannungsabbau über den Körper wichtig. Durch die Spannung lernen sie ihren Körper und seine Grenzen kennen. Kinder mit geringerer Spannung testen ihre eigenen Grenzen nicht so natürlich aus. Da sie nun ihre Grenzen nicht aus sich heraus spüren, müssen sie diese an anderen austesten, was oft zu Konflikten führt. Dann sind die Eltern dieser Kinder meistens wiederum so übervorsichtig bis hypochondrisch, dass sie ihre Brut keinem Risiko aussetzen, also es vor Erlebnissen bewahren. Dadurch macht dieses Kind wiederum keine Bekanntschaft mit denjenigen Erfahrungen, die für seine Entwicklung gerade besonders wichtig wären.
Ein Mensch mit viel Energie kann viel erreichen. Er braucht aber auch klare Grenzen, sonst überrollt er seine Umwelt und macht sich unbeliebt. Die Energie kommt dann über Widerstand auf ihn zurück.
In der Entwicklungsstufe des Kindes ist das 1. Haus die Phase, in der das Wollen erwacht. Das Kind will alles allein probieren und seinen Kopf durchsetzen, was eigentlich ein gesundes Merkmal ist.
Das Zeichen an der Spitze und die Planeten im 1. Haus zeigen, wie das Gewollte durchgesetzt wird und unter welchen Motiven sich der persönliche Antrieb am besten behaupten kann.
Das 2. Haus – Was braucht der Körper?
Um überleben zu können braucht der Körper eine Energiezufuhr. Im zivilisierten Umfeld wird diese Zufuhr auch auf Seelisches und Geistiges übertragen, der Ursprung für das Benötigte liegt jedoch im Leiblichen.
Der zweite Schritt der Differenzierung zwischen dem Baby oder Kleinkind und seiner Umwelt ist der Drang, etwas haben zu wollen. Da geht es zunächst um die Nahrungsaufnahme, die das Kind am Leben hält. Aus der ursprünglichen Erfahrung des leiblichen Genährtwerdens lassen sich vielerlei sinnliche Neigungen des Erwachsenenlebens ableiten. Der Saugreflex bleibt bis ans Lebensende erhalten, selbst das Zigarettenrauchen ist auf ihn zurückzuführen. Essen ist eine Notwendigkeit, deren Steigerung der Genuss, der das Selbstempfinden steigert.
Aus dem ursprünglichen Reflex der Nahrungsaufnahme entsteht der Drang des Haben-Wollens. Kinder stecken das, was sie ertasten, in den Mund, um es über die Haptik zu verifizieren. Später, in der Auseinandersetzung mit anderen Kindern, wollen sie die Dinge haben und reagieren sauer, wenn man ihnen etwas wegnimmt. Hier beginnen die ersten Revierkämpfe. Etwas als sein Eigen bezeichnen zu können ist eine Abgrenzungsmaßnahme. Ich bin, was ich habe lautet das Motto des 2. Hauses.
Kinder bauen das, was sie haben, konzentrisch um sich herum auf. Niemand darf etwas berühren oder gar verschieben. Das Sein wird über das Haben definiert.
So ist es auch später bei den Erwachsenen. Was haben wir denn in Wirklichkeit? Nur der Körper ist unser Eigentum.
Alles Weitere, was wir haben, um es zu besitzen, ist bereits eine Abstraktion von diesem ursprünglichen Eigentum. In Wirklichkeit können wir gar nichts anderes besitzen als unseren Körper. Jeder Besitz außerhalb des Körpers ist eine Weiterführung dieses ursprünglichen Besitzverhältnisses hinaus in die Welt, wo es jedoch eigentlich keinen wirklichen Besitz geben kann. Besitz in der Welt ist lediglich eine Vereinbarung. Wir werden in unserem Körper geboren und können nichts Materielles mitnehmen, wenn wir wieder gehen werden. Darin zeigt sich ein Sicherungstrieb, dessen Ursprung das Haben des Körpers ist. Wir «verkörpern» Stücke von Welt, machen sie uns zu «leibeigen».
Also zeigt das 2. Haus, was wir zu unserer Existenzsicherung bedürfen. Die Beziehung zum eigenen Leib spiegelt sich in der Nahrungsaufnahme und im Umgang mit Besitz. Der Leib ist das Einzige, was wir haben und wieder verlieren werden – wir wissen also um dessen Endlichkeit. Im besonderen Besitzverhalten jedes Einzelnen von uns spiegelt sich demnach sein Verhältnis zum Tod. Besitz ist folglich ein Bollwerk gegen den Tod und die Sinnlichkeit eine Kampfansage an die Endlichkeit alles Stofflichen.
Aus der Notwendigkeit ist Gier geworden. Immer bleibt das kleinkindliche Gefühl, nicht genug zu bekommen. Das Grundgefühl für das Notwendige ist aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist wie bei Dagobert Duck: Je mehr er hat, desto wahnsinniger wird er in seiner Vorstellung, alles verlieren zu können. Was brauchen wir wirklich? Zuviel dessen, was man nicht benötigt, engt ein, macht unbeweglich. Jemand, der zu viel isst, wird zu fett.
Warum gibt es in dieser Zeit besonders bei Frauen so oft Essstörungen? Die Nahrung wird nach dem Essen wieder ausgekotzt, damit man als Frau den krankhaft mageren Vorbildern aus der Werbung entspricht. Gleichzeitig muss man aber zehn Lebensversicherungen abgeschlossen haben, in einer Villa wohnen und wenigstens einen Porsche fahren, um sicher davor zu sein, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt? Was sagt das über die Selbstachtung der Menschen einer Gesellschaft aus?
Das 3. Haus – Die mechanischen Funktionen des Körpers
In der dritten Phase der Entwicklung fängt das Kind an zu krabbeln, es richtet sich auf und beginnt dann zu gehen. Es erkundet seine Umgebung und will die Funktionen der Gegenstände begreifen. Dieses Wort ist wörtlich zu nehmen, denn es geht um das Anfassen, das Umfassen und das Umgreifen, respektive Begreifen. Dies ist nur mittels des Gegendruckes, welcher durch den Daumen ausgelöst wird, möglich. Die Hand ist also ein wunderbares Symbol für das 3. Haus. Am Gegenstand erfährt das Kind dessen Funktionen und dabei auch diejenigen seiner eigenen Hand. Alle Grundwerkzeuge sind in der Hand enthalten: Hammer, Zange und Schraubenzieher.
Mit der Hand kann man etwas tun, etwas bewirken, etwas umformen, etwas gestalten. Sie ist die Grundlage des sich aufbauenden Selbstbewusstseins in dieser und auch in späteren Lebensphasen. Mit der Hand und den anderen Werkzeugen des Leibes kann man nicht nur schaffen, sondern vor allem, im ursprünglichsten Sinne, Nahrung besorgen, auf die Jagd gehen oder vor Jägern flüchten. Der gesamte Bewegungsapparat ist meine Werkzeugkiste.
Ich bin, was ich kann. In einer Zeit, in der Kinder zu früh an der Computertastatur oder vor Bildschirmen sitzen, bilden sie ihre angelegten Möglichkeiten und Anlagen nicht mehr aus. Das Potenzial versiebt im Kopf. Daher haben viele Jugendliche, die nichts «können», Probleme mit ihrer Aggression.
Die Ausbildung und Förderung der angelegten Anlagen ist wichtig für die Entwicklung einer selbstbewussten Persönlichkeit. Die Werkzeuge sind eine Gabe, wie ein Talent. Das alleine reicht aber noch nicht, um damit zum Erfolg zu kommen. Dazu gehört auch noch der Wille zur Umsetzung und Auffassungsgabe.
Eine Gesellschaft, in der echtes Talent keinen Wert darstellt, sondern mittelmäßige Selbstdarsteller zu talentierten Superstars erhöht werden, entzieht sich die Grundlage, auf lange Sicht noch echte Substanz zu schaffen. Denn dafür braucht es Begabungen und keine virtuellen Superstars.
Zusammenfassung
Betrachtet man den 1. Quadranten als Einheit, so beginnt er mit kardinalem Feuer, es fehlt das Element Wasser. Der 1. Quadrant ist ichbezogen und alle drei Phasen haben einen aggressiven Unterton. Im 1. Haus ist es die körperliche Grundspannung, aus welcher die Art des persönlichen Kampfgeistes hervorgeht. Im 2. Haus geht es um das Haben. Man beobachte die Aggression des Kindes, wenn ihm etwas weggenommen wird. Bei Erwachsenen ist dies vielleicht etwas besser getarnt, aber im Grunde genauso vorhanden. Im 3. Haus geht es um den Drang nach Bewegungsfreiheit. Wird diese einem Lebewesen genommen, weil es auf der Flucht feststeckt oder gefesselt ist, so löst dies Panik und Aggression aus (nur bei hinzukommenden Mars/ Pluto- oder Venus/Pluto-Spannungen führt das zu Lustgewinn).