Читать книгу Das Sex-Genie - Alexandra Bangelton - Страница 5
Der dritte Tag
ОглавлениеAls ich am nächsten Tag um 3 Uhr kam, wartete Conny bereits auf mich. Ich sah ihrem Gesicht an, wie gespannt sie auf die Fortsetzung meiner Schilderung war. Wir küssten uns auf die Wange, ich gab meine Bestellung auf und fragte dann ganz offen: „Habe ich dich gestern geil gemacht?“
„Und wie. Ich bin kaum nach Hause gekommen. Zum Glück war niemand da, nicht einmal die Putzfrau. Ich habe mir die Kleider vom Leib gerissen, meinen größten Dildo aus der Schublade geholt und ihn mir in die Möse gesteckt. Dann hatte ich einen wunderbaren Orgasmus. Den habe ich dir zu verdanken.“
Ich gestand lächelnd, dass auch ich zur Selbsthilfe gegriffen hatte. Doch das wollte Conny nicht hören. Ungeduldig sagte sie: „Erzähl schon! Bist du am nächsten Tag wieder hingegangen. Was ist geschehen?“
Ich habe in dieser Nacht nur wenig geschlafen. Dieser Mann ging mir nicht aus dem Kopf. Ich hörte die ruhigen Atemzüge von Christine und hätte es mir zu gern noch einmal selbst besorgt, aber ich wollte mich von meiner Tochter nicht erwischen lassen. Gegen Morgen habe ich es dann doch nicht mehr ausgehalten. Der Orgasmus war zwar nicht zu vergleichen mit dem, was ich am Strand erlebt hatte, aber ich konnte danach zumindest schlafen.
Wir frühstückten gegen 9 Uhr. Ich muss wohl sehr schweigsam gewesen sein, denn Christine sah mich die ganze Zeit verwundert und ein wenig misstrauisch an. Aber ich dachte nur an das, was auf mich wartete. Wie würden wir uns begrüßen? Wäre es für uns peinlich? Was sollte ich ihm sagen? Dass ich nicht der Typ Frau bin, der sich von jedem sofort ficken lässt. Dass er die große Ausnahme ist. Dass ich schon seit Wochen keinen Sex mit einem Mann hatte?
Bevor ich mich auf den Weg zum Strand machte, nahm ich ein Bad. Ich lag im warmen Wasser und war schon bei dem Gedanken, was gleich mit mir geschehen würde, erregt. Dann trocknete ich mich sorgfältig ab und betrachtete mich dabei in dem großen Spiegel. Ich war mit dem, was ich sah, ganz zufrieden. Meine Figur war noch immer gut, die Brüste fest und der Bauch wölbte sich nicht über meinen Schamhügel. Ja, ich konnte mich mit meinen 39 Jahren schon noch sehen lassen.
Als Parfüm suchte ich mir „Air du Temps von Nina Ricci“ aus. Das erotischste von meinen Duftwässern. Zum Glück hatte Christine noch immer ihre Menstruation und wollte mich nicht ans Meer begleiten.
In einer der dafür vorgesehenen Strandhütten zog ich mich völlig aus und deponierte dort in einem Schließfach meine Kleider. Mit hocherhobenem Haupt schritt ich durch die gaffende Menge, die sich stets am Rand eines FKK-Strandes versammelt, um nackte Frauen zu sehen. Als ich mich der Stelle näherte, an der wir gestern gelegen waren, sah ich zu meinem Schreck, dass der Strand heute sehr bevölkert war. Wir würden selbst in der entfernten Ecke, die mein Liebhaber ausgesucht hatte, nicht allein sein. Diese Erkenntnis war wie ein Schlag in die Magengrube.
„Da bist du ja“, sagte er, und es wurde mir klar, er hatte keine Sekunde daran gezweifelt, dass ich kommen würde.
Ich setzte mich im Schneidersitz ihm gegenüber auf der Decke und sah ihn an. Auch er hatte die Beine ineinander verschränkt. Obwohl ich dagegen ankämpfte, wurden meine Augen immer wieder von seinem mächtigen Glied angezogen, das zwischen seinen Schenkeln auf der Decke lag. Es war bläulich und unbeschnitten. Die Vorhaut war etwas zurückgezogen und gab die Spitze der Eichel frei. Man konnte die mächtige Arterie sehen, durch die das Blut in das Glied gepumpt wird, um es funktionsfähig zu machen. Seine Hoden waren unterschiedlich groß und schrumpelig. Der Fremde sah meinen Blick und schmunzelte.
„Die Inder nennen dies den Lotussitz und das“, dabei deutete er unbefangen auf seinen Penis, „heißt ‚Du Kleinod in der Lotusblume‘. Ich finde das sehr treffend.“
Zutreffend war dies sicherlich. Das, was ich dort sah, war wahrlich ein Kleinod. Nur, dieses Kleinod wollte ich nicht nur ansehen, sondern auch in mir spüren. Ich wusste, dass er meine Gedanken erriet, doch er ging nicht darauf ein. Stattdessen fragte er, wie ich den Abend und die Nacht verbracht, und ob ich es mir noch einmal selbst gemacht hätte. Ich wurde rot wie ein Schulmädchen, stammelte etwas und nickte schließlich schüchtern.
Wir sprachen ausschließlich Englisch. Eine andere Sprache schien er nicht zu verstehen. Sein Englisch hatte einen ausgeprägten Südstaatenakzent.
Wie ich heiße, wollte er wissen, verriet mir aber seinen Namen nicht. Alexandra sei ein schöner Name, stellte er dann fest. Wir machten Small Talk von der langweiligsten Art. Sollte dies der Mann sein, der mich gestern so glücklich gemacht und an den ich die halbe Nacht gedacht hatte?
Ich betrachtete ihn nun etwas genauer. Sein Alter schätzte ich auf 45 bis 50, aber sein Bauch war noch straff und kündete von täglicher Gymnastik. Ein Sixpack würde meine Tochter sagen. Da sein Kopf rasiert war, konnte ich nicht nach grauen Haaren forschen, aber den schwarzen Schatten auf seinen Wangen musste er sicher zweimal am Tag mit einem Rasierapparat bearbeiten. Sicher, er sah nicht schlecht aus, aber sehr sexy fand ich ihn heute nicht. Aber dennoch hatte ich mir einen stattlichen Mann zum Ficken ausgesucht. Ich korrigierte mich in Gedanken: Nein, er hatte mich ausgesucht!
Endlich fragte er: „Wollen wir schwimmen gehen?“
Ich nickte erleichtert und sprang auf.
„Nicht so schnell“, sagte er und lächelte dabei schelmisch, „wir müssen dich doch erst vorbereiten.“
Er dirigierte mich in sein kleines rundes Zelt. Im Zwielicht des Innern war es warm und stickig. Es hatte keinen Gummiboden. Auf dem Sand lagen lediglich zwei Luftmatratzen und zwei große weiße Badetücher. Darauf sollte ich mich legen. Verwirrt folgte ich seinen Anweisungen. Wir waren zwar nun vor neugierigen Augen geschützt, aber was meinte er damit, er wolle mich vorbereiten?
Ich lag auf dem Rücken, und er drückte meine Beine weit auseinander. Ungeschützt lag meine Scham vor ihm, und im Gegensatz zu gestern genierte ich mich. Ganz leicht wie mit einer Feder strich er nun über meine behaarten Schamlippen, die sich unter dieser Berührung wie von selbst öffneten.
„Endlich kommen wir zum Wesentliche, dem Sex“, dachte ich.
Tatsächlich streichelte er auch ein wenig meine harte Klitoris, aber es waren beiläufige Liebkosungen. So würde er mich nicht zum Orgasmus bringen, und das wollte er auch nicht, dies wurde mir langsam klar. Nun steckte er zuerst einen Finger und dann zwei in meine Scheide, fuhr langsam rein und raus, so als wollte er mich weiten und auf etwas vorbereiten. Und so war es auch. Von irgendwo holte er nämlich zwei Liebeskugeln hervor. Dies waren aber nicht so kleine Kuller, wie sie in diversen Sexshops angeboten werden, sondern Kugeln in der Größe einer Zitrone mit einem Faden verbunden. Als er sie spielerisch schüttelte, konnte ich in ihrem Innern die schweren Gegenkugeln hören.
Er rieb mich mit etwas Öl ein und schob dann die erste dieser Kugeln langsam und vorsichtig in meine Möse. Plötzlich wurde ich weit gedehnt und ein Schmerz durchfuhr mich. Ich begann zu zittern. Was hatte dieser Mann mit mir vor? Dann war die Kugel tief in meinem Innern und der Schmerz ließ nach. Eine Kugel steckte nun in mir und die andere hing an ihrer Schnur vor meinem Po. Ich wollte die Beine schließen, aber das ließ er nicht zu. Stattdessen spreizte er mich noch weiter, liebkoste meine Scham und sagte er: „Du bist wunderbar. Deine Möse ist perfekt. Nun wollen wir sie für ihre Schönheit auch belohnen und ein wenig reizen.“
Bei diesen Worten schob er die zweite Kugel durch mein Loch. Diesmal war der Schmerz erträglich und die Kugel verschwand auch rasch in meinem Innern. Nun hatte ich also zwei Kugeln in mir, und nur noch ein dünner Faden, der aus meinem Loch hing, zeugte von dem, was ich in mir trug. Ich war ganz ausgefüllt. Es war ein wenig so wie damals, als meine Tochter durch den engen Geburtskanal auf die Welt kommen wollte. Doch damals musste ich pressen und wünschte, dass es rasch vorüberginge. Genau dies war aber heute nicht der Fall.
Der Mann kniete neben mir und sagte leise: „Entspanne dich!“
Dabei streichelte er mit beiden Händen meine Brüste, meinen Bauch und ein wenig auch meinen Venushügel, aber nicht meine Schamlippen. Langsam stieg in mir Erregung auf und ganz unbewusst bewegte ich meinen Unterleib. Da, auf einmal fühlte ich es. Die Kugeln in den Kugeln bewegten sich. Sie reizten meine Scheide, meinen Uterus, meinen Muttermund - ganz einfach alles in mir. Es war, als würde ein Mann ganz tief in mir stecken und mich rücksichtslos ficken. Ich bewegte mich schneller, stieß mit dem Becken heftig in die Luft und die Kugeln machten es mit. Sie fickten mich im wahrsten Sinn des Wortes. Ich war wie entfesselt, und als ich auf den Mann blickte, unter dessen Händen ich mich krümmte, sah ich ein leichtes Lächeln um seinen Mund. War es Verachtung oder Zustimmung? Doch das war mir egal, ich wollte nur noch zum Höhepunkt kommen. Inzwischen war meine Erregung so stark, dass sie schmerzte. Das konnte ich nicht länger aushalten. Meine Finger tasteten zu meinem Kitzler, um all dem endlich ein Ende zu machen. Aber wie gestern packte er mich mit eisernem Griff an den Handgelenken und zog meine Hände weg von meiner Scham.
Dies war ein Sadismus der besonderen Art. Wollte er mich tatsächlich leiden sehen, leiden an meiner eigenen Lust?
„Es wird Zeit, dass wir ein wenig baden“, sagte er. „Du bist nun vorbereitet und etwas Abkühlung wird dir guttun.“
„Mit diesen Dingern in mir?“ stammelte ich.
„Das ist doch der Gag“, war die Antwort.
Wir krochen aus dem Zelt, und als wir in der Sonne standen, sackten in meinem Uterus die Kugeln nach unten. Unwillkürlich spanne ich die Beckenmuskeln an. Ich sah mich zu ihm um und bemerkte, dass sein Schwanz erigiert war. Also hatte ihn das Ganze auch erregt, und auch er hatte auf einen Orgasmus verzichtet.
Ich sah an mir herunter. Man sah nichts von den Kugeln, nichts von dem, was ich in mir trug. Lediglich ein kleiner Faden, der auch von einem Tampon stammen konnte, hing aus meiner Scheide. Aber als ich neben dem Mann zum Wasser lief, bewegten sich die Kugeln wieder. Ich geriet ins Stolpern, weil ich nur noch auf das Gefühl achtete, das sie in meinem Körper erzeugten. Er musste mich am Unterarm fassen und stützen. Und so lief ich nackt und erregt zwischen all den Menschen hindurch zum Wasser, und niemand konnte ahnen, was mit mir los war, was ich gerade erlebte.
Immer wieder sah ich von der Seite zu seinem Glied. Seine Erektion hatte nachgelassen, und es schwang im Rhythmus seiner Schritte hin und her. Aufmerksam geworden beobachtete ich die Leute, die uns begegneten. Die Blicke der Frauen wurden wie magisch von diesem Schwanz angezogen, aber auch die Männer starrten meinen Begleiter an. Und dieser Schwanz, der alle so faszinierte, gehörte mir, hatte in mir gesteckt. Dieser Gedanke zusammen mit den Kugeln, die ich in mir trug, gaben mir den Rest. Ich sank auf die Knie und hatte einen Orgasmus, der mich umwarf. Nur mit Mühe konnte ich mich so weit beherrschen, dass ich nicht laut losschrie.
Mein Begleiter hatte natürlich gesehen, was mit mir vorging. Er kniete neben mir, drückte meinen Kopf wie den eines Kindes an seine Brust und strich mir über das Haar. Es war ihm gleichgültig, dass wir aus vielen Augen angestarrt wurden, und die Leute um uns herum zu tuscheln begannen.
Endlich hatte ich mich wieder im Griff und konnte aufstehen. Wir erreichten das Wasser und schwammen zusammen weit hinaus. Dort in der Dünung legte ich mich ruhig auf den Rücken und mein Begleiter schob mir ein aufgeblasenes Kissen unter den Kopf. Er hatte unauffällig mitgebracht. So lag ich, und die Wellen hoben und senkten mich, und wieder wurden die Kugeln in meinem Unterleib aktiv. So wurde ich von einem Orgasmus zum nächsten von den Wellen geschaukelt. Ich weiß nicht, was der Mann in der Zwischenzeit tat. Schwamm er irgendwo hin und ließ mich allein? Umkreiste er mich? Beobachtete er mich? Würde er mich wieder retten, wenn ich unterging? Ich stöhnte, lachte, atmete tief und erlebte etwas, was ich so noch nie zuvor erlebt hat. Irgendwann taucht er aus dem Wasser neben meinem Ohr auf und flüsterte heiser und drängend: „Wir müssen ans Land.“
Er schwamm mit mächtigen Kraulstößen voraus, so dass ich ihm kaum folgen konnte. Am Ufer angekommen rannte er durch den heißen Sand zu seinem Zelt. Wir krochen hinein und ohne ein Wort zu sagen spreizte ich meine Beine. Ich wusste, was nun kommen würde. Hastig aber immer noch vorsichtig zog er die beiden Kugeln heraus. Dann legte er sich auf mich und schob seinen mächtigen Schwanz in meine Möse. Ich war durch die Kugeln geweitet, so dass er sicher weniger als gestern spürte. Aber das war ihm egal. Er nahm keine Rücksicht mehr, sondern stieß einfach brutal zu. Er bohrte sich tief und tiefer in mich hinein, und ich versuchte, ihm zu helfen, nahm seinen Rhythmus auf, stieß ihm entgegen, presste mit meinen Scheidenmuskeln um seinen Schwanz. Endlich kam es ihm, und ich spürte die warme Flut. Nun waren wir beide erschöpft und entspannt.
Mir wurde klar, wie sehr er die ganze Zeit gelitten hatte. Ich hatte mich meinen Orgasmen auf den Wellen hingeben, wohingegen er geiler und geiler wurde. Er hatte sich für meine Lust geopfert, es dann aber doch nicht länger ausgehalten.
Später krochen wir beide aus dem Zelt in den heißen Sonnenschein.
„Ich muss nun gehen“, sagte er. „Aber ich muss dir noch eine Anweisung geben.“
Eine Anweisung? Ich sah ihn mit großen Augen an. Was hatte er mir anzuweisen.?
„Du wirst ab jetzt keinen Sex ohne mich haben und wirst es dir auch nicht selbst machen.“
Ich lachte: „Bist du verrückt? Was soll das? Wie willst du überprüfen, ob ich masturbiere?"
„Ich weiß das du folgsam sein wirst.“
Hier unterbrach mich meine Freundin. Ihr Glas Cognac war leer.
„Wie war es? Hast du ihm wirklich gehorcht und bist keusch geblieben?“
„Du wirst es kaum glauben - ja. Es war wahnsinnig schwer, und ich habe auch immer wieder in mein Höschen gelangt, die Hand dann aber doch wieder zurückgezogen. Ich wusste instinktiv, wenn ich ihm gehorchte, so war dies zu meinem Besten. Sein ganzes Interesse war es schließlich, meine Lust zu steigern."
„Was hat es mit diesen Kugeln auf sich? Die muss ich unbedingt selbst ausprobieren." Meine Freundin war nun ganz atemlos. „Wo kann man diese Dinger bekommen? Ich kenne nur diese kleinen Kunststoffkugeln, die sind nicht besonders wirkungsvoll.“
„Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich in einem dieser Sexshops. Ich war noch nie dort. Es wäre mir einfach peinlich, in so einem Shop gesehen zu werden.“
„Mir geht es genauso,“ stimmte mir Conny zu.
„Aber, wenn du das mit den Kugeln unbedingt ausprobieren willst, wirst du dich wohl überwinden müssen.“
„Ich werde meinen Mann schicken und es mit ihm gemeinsam ausprobieren. Ich habe ihm schon viel zu lange den Sex vorenthalten. Doch wie ist es bei dir weitergegangen?“
Als ich ins Hotel kam, lag meine Tochter auf dem Bett und blätterte in einem Magazin, das Sie rasch unter ihr Kopfkissen schob, als sie mich erblickte. Ich musste schmunzeln, denn es war mir klar, dass es sich um ein Sex-Heft handelte.
Geschäftig stand Christine auf und erklärte mir, dass sie mich morgen zum Strand begleiten würde. Ihre Tage würden bald vorbei sein, und wenn sie ein Tampon benutzte und eine Bikini-Hose anzog, so würde es schon gehen. Sie habe es satt bei dem schönen Wetter im Hotel zu sitzen, während ich mir die Haut bräunen ließ. Sie wusste ja nicht, was ich gerade hinter mir hatte.
Auf einmal sah sie mich kritisch an und stellte fest: „Wie siehst du denn aus? Du machst einen völlig erschöpften Eindruck und hast tiefe Ringe unter den Augen. Bist du krank?“
Ich schüttelte den Kopf, konnte mir aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Es geht mir so gut, wie schon lange nicht mehr. Mach dir keine Sorgen.“
Dann ging ich ins Bad. Zwar sollte sie sich keine Sorgen machen, aber ich machte mir welche. Wie sollte ich meinen Liebhaber treffen, wenn ich unter der Kontrolle meiner Tochter stand?
Als ich im warmen Wasser der Wanne lag, rief ich mir jede Sekunde meiner heutigen Erlebnisse in Erinnerung. Es war wunderbar gewesen, und schon allein der Gedanke daran machte mich wieder heiß. Doch ich durfte mir ja keine Befriedigung verschaffen. Über eines aber war ich mir im Klaren: Ich konnte es kaum erwarten, diesen Mann wieder zu treffen, mich ihm ganz hinzugeben, mich ihm auszuliefern.
Schnell stand ich aus dem Wasser auf und trocknete mich ab, um nicht gegen sein Gebot zu verstoßen. Über die Begleitung der Tochter würde ich mir morgen Gedanken machen.
Meine Freundin sah mich mit großen Augen an, als sie fragte: „Und du kanntest bis dahin nicht einmal seinen Namen? Du wusstest nicht, wer er ist?“
„Ich kannte bis zuletzt nicht einmal seinen Vornamen, geschweige denn nähere Umstände über sein Leben. Ich wusste nicht, ob er verheiratet war, Kinder großzog oder was es sonst mit ihm auf sich hatte. Damals habe ich den Roman von Albert Camus „L’Étranger“ gelesen und nannte meinen Helden für mich deshalb ‚Den Fremden‘. Für mich beinhaltete dieser Name etwas Verruchtes und gleichzeitig Exotisches. Und das, was ich gerade erlebte, war doch wie die Handlung eines Romans. Einmal habe ich den Mann durch Zufall in der Stadt gesehen. Er trug einen Anzug und verschwand in irgendeinem Bürogebäude, bevor ich mich ihm bemerkbar machen konnte. Aber dies war auch alles, was ich über ihn wusste. Er war einfach ein Fremder. Übrigens hat er mich kein einziges Mal geküsst.
Conny musste nun gehen und auch ich hatte Verpflichtungen, die ich nicht aufschieben konnte. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag an der gleichen Stelle und um die gleiche Zeit.