Читать книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker - Страница 72
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ОглавлениеZwei Tage rannte er herum und hatte Gespräche mit vielen Leuten. Karla sah ihn nur aus der Ferne. Sie hatte Angst, sich ihm zu nähern. Er war ihre letzte Hoffnung. Wie würde sie weiterleben können, wenn alles aus war? Noch hatte sie einen Strohhalm, an den sie sich klammern konnte.
Dann klingelte es eines Vormittags an ihrer Wohnungstür. Sie fuhr aus einem bleiernen Schlaf hoch und öffnete die Tür. Vor ihr stand Verden und Mäxi.
»Hallo«, sagte sie schwach.
Mäxi meinte: »Ich mache uns ein Frühstück, und dann reden wir.«
Karla zog sich an.
Plötzlich fühlte sie sich so zuversichtlich.
Dann saßen diese ungleichen Menschen um den runden Tisch im Esszimmer.
Mäxi begann sofort: »Also, ich habe mich erkundigt, und Verden hat mir geholfen. Ich habe ihnen die Lage geschildert. Sie haben mir gesagt, wenn du verheiratet wärst und deinen Job aufgeben würdest, könnte man dir die Kleine auf Dauer zusprechen. Nicht sofort eine Adoption, aber du dürftest Claudia zuerst als Pflegekind haben. Sie wollen ein bis zwei Jahre warten, und wenn es gutgeht, auch keine Hemmungen mehr haben, sie dir ganz zu überschreiben, Karla.«
Sie saß reglos am Tisch.
»Wärst du dazu bereit?« Verden blickte sie durchdringend an.
»Meinen Job in der Bar aufzugeben? Natürlich, nur weiß ich dann nicht, wovon ich meinen Unterhalt bezahlen soll. So viel Geld habe ich noch nicht gespart. Außerdem brauche ich noch einen Ehemann, der mit allem einverstanden ist«, sagte sie müde. »Also wieder nichts.«
»Wenn du einen Ehemann hast, würde er doch arbeiten, dann brauchst du deinen Job nicht mehr. Die Wohnung hast du ja schon und die Möbel auch, somit lässt es sich ganz ruhig angehen.«
Sie lachte gequält auf.
»Jetzt muss ich mir also einen Mann suchen, der mich unter dieser Bedingung heiratet.«
»Vielleicht ist er schon gefunden«, sagte Mäxi.
Karla starrte ihn an.
»Was willst du damit sagen?«
»Ich habe dich schon immer gern gehabt, Karla, das weißt du auch. Ich würde es für dich tun. Schließlich bin ich alt genug, dass ich mir langsam überlegen muss, wofür ich arbeite. Mein Job wird gut bezahlt, dazu die Zinsen von deinem Vermögen, das du dir erarbeitet hast. Verdammt, es müsste uns doch gelingen, eine normale Familie zu ernähren.«
»Mäxi, du bist verrückt.«
»Nein, ich bin ganz normal und habe es mir gründlich überlegt. Nun liegt es bei dir. Das heißt aber, du musst deinen Beruf aufgeben, du wirst nicht mehr so viel Geld zur Verfügung haben wie bisher. Du wirst ein anderes Leben führen, Karla.«
»Dann bekomme ich Claudia?«
Verden nickte.
Sie sprang auf.
»Ja, ich will es, verflucht, ich will es auf der Stelle. Wenn ich sie wirklich bekomme, Verden, Mäxi, dann werde ich euch das nie vergessen.«
»Na also, dann rennen wir gleich zum Standesamt und bestellen das Aufgebot.«
Karla lachte und lachte. Alles Schwere war jetzt von ihr gefallen.
Sie heirateten bald darauf. Hauptkommissar Verden war ihr Trauzeuge. Wenn das nicht gutging, was dann noch?
Claudia war ganz aufgeregt. Natürlich durfte sie bei der Heirat nicht fehlen.
Karla war wie ausgewechselt. Wie damals, als sie sich so gut verstanden, Vera und sie. Das Leben hatte wieder einen Sinn bekommen.
Die Behörden gaben ihr das kleine Mädchen. Karla und Claudia wurden oft von der Fürsorgerin besucht. Da sie die Kleine im Heim gesehen hatte, konnte sie sich mit eigenen Augen davon überzeugen, wie Claudia auflebte und wieder ein normales Kind wurde. Karla war ja bei ihr.
Mit Mäxi freundete sie sich schnell an.
Für ihn empfand Karla eine tiefe Zuneigung. Sie war ihm dankbar, und es sollte eine gute Ehe werden. Sie hielten zusammen, und eines Tages waren sie Vater und Mutter für Claudia. Ihre kleine Tochter war sehr glücklich.
Jetzt lebten sie alle in einer richtigen Familie.
ENDE