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Diese letzten Worte von Herbert Paschke hallten noch immer in Katharinas Kopf, als sie das Haus verließ und in ihren Wagen stieg. Er benahm sich merkwürdig. Es schien bald so, als hätte irgendein Ereignis etwas in seinem Inneren berührt, dass er selbst lange Zeit für zerstört und verschüttet gehalten hatte. Nun aber schien er sich darüber klar geworden zu sein, dass es noch vorhanden war, noch immer lebendig in ihm war – und das zwang ihn zum Nachdenken. Während Katharina den Schlüssel ins Schloss schob, hielt hinter ihr ein Polizeiauto. In dem Wagen saßen zwei Streifenbeamte. Der Beifahrer ließ die Scheibe herunter und fragte: „Haben Sie das Schild nicht gesehen?“

„Welches Schild?“, fragte Katharina.

„Das Schild da genau hinter Ihnen“, sagte der Polizist hinter dem Lenkrad mit ausgestrecktem Zeigefinger. „Ich glaube fast, sie ist blind, Helmut.“

Katharina drehte sich noch noch einmal um und sah das Schild, demzufolge es verboten war, auf dem Bürgersteig Fahrrad zu fahren. Da sie kein Fahrrad bei sich hatte, begriff sie nicht, warum die Polizisten anhielten und sie ausfragten.

„Natürlich habe ich das Schild gesehen“, sagte sie, „aber ich verstehe nicht ...“

„Das andere Schild“, erwiderte Helmut.

„Ach, ich verstehe“, meinte Katharina, drehte sich noch einmal um und sah das „Parken verboten“-Schild. „Es bedeutet, dass man hier nicht parken darf.“

„Ach, sie versteht es“, sagte der Polizist am Steuer. „Es bedeutet: Parken verboten.“

„Ja, Clemens, sie versteht es“, meinte Helmut. „Was treiben Sie hier?“

„Ich war gerade dabei ...“

„Parken Sie hier?“

„Ja, aber ...“

„Bedeutet das Schild: Parken verboten?“

„Ja, aber ...“

„Warum parken Sie dann hier?“, erkundigte sich Clemens.

„Ich hatte etwas Dringendes zu erledigen“, antwortete Katharina, was insoweit der Wahrheit entsprach. Sie entschloss sich, die Wahrheit ein bisschen auszuschmücken. Helmut und Clemens wollten sie nämlich offensichtlich unter ihre Fittiche nehmen, wegen Parkens oder Bummelns oder fahren per Anhalter, vielleicht auch wegen räuberischer Absichten. Anscheinend passierte immer noch zu wenig in dieser Stadt, um die beiden irgendwo anders zu beschäftigen.

„Ich hatte einen wichtigen Termin“, sagte Katharina. „Ich wollte auch sofort wieder wegfahren, aber dann habe ich Dummkopf meinen Haustürschlüssel vergessen. In dem Fitness-Club. In meinem Kästchen dort.“

„In einem Fitness-Club?“

„Ja, dort tobe ich mich so richtig mit den Hanteln aus. Ich sitze nämlich den ganzen Tag am Schreibtisch, und da gibt‘s nichts Besseres als Hanteln, um sich in Form zu halten.“

„Welcher Fitness-Club?“

„Den kennen Sie sicher. Drüben in der Torgauer Straße“, antwortete Katharina, obwohl sie keine Ahnung hatte, ob es in der Straße überhaupt einen Fitness-Club gab.

„Ach so, der Fitness-Club“, sagte Helmut. „Was sind Sie denn von Beruf?“

„Ich arbeite in der Verwaltung.“

„Aha, so, so.“

„Ja, ich musste also erst den ganzen Weg zum Fitness-Club zurücklaufen und meinen Haustürschlüssel holen.“

„Das klingt ja sehr interessant“, meinte Clemens. „Aber trotz allem dürfen Sie hier nicht parken.“

„Ich wollte gerade eben wegfahren.“

„Ist schon gut“, sagte Helmut. „Wir belassen es bei einer Verwarnung. Aber wenn Sie noch mal hier parken, gibt‘s einen Strafzettel.“

„In Ordnung. Vielen Dank.“

Die beiden Polizisten fuhren davon. Katharina blickte ihnen noch einen Moment hinterher. Dann stieg sie in den VW-Golf, startete den Motor und fädelte sich in den Verkehr ein.

Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung

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