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Es ist der siebte Tag seit der Ankunft des Predigers.

Als er an diesem Tag die Treppe aus dem Obergeschoss des Saloons herunterkommt und sein Frühstück nehmen will, sagt der Salooner: “Ich hätte eigentlich ganz gerne, dass Sie mir die zwei Dollar bezahlen für das Frühstück, die noch ausstehen, denn...”

Der Prediger blickt auf.

Sein Blick scheint den Salooner zu durchbohren und bringt ihn zum Schweigen.

“Zwei Dollar?”, fragt der Prediger.

Der Salooner hat gesehen, dass an diesem Morgen ganz früh ein paar Männer in die Stadt gekommen sind. Der Colorado-Mann und fünf weitere Gunslinger. Und so denkt der Salooner jetzt wohl, dass er sein Geld vielleicht nicht mehr bekommen wird, wenn er es jetzt nicht einfordert.

“Ich habe Hunger”, sagt der Prediger und der Salooner stellt ihm sein Frühstück hin.

“Bitte sehr.”

“Danke.”

“Und die zwei Dollar...”

“Ja?”

“Also, es wäre wirklich nett, ich meine... Ich habe ja auch Kosten und...”

Der Prediger greift in die Tasche und wirft dem Salooner zwei Dollar hin. Eine der Münzen dreht sich auf dem Tresen wie eine Ballerina und fällt erst dann um.

“Danke.”

“Danke dem Herrn für jeden Tag, an dem du die Augen aufschlägst, mein Sohn.”

“Ja, das tue ich auch. Und ich war zuletzt auch wieder in der Kirche”, sagt der Salooner. Das ist nichtmal gelogen, denn er war in der Kirche dabei, als man beschlossen hat, den Colorado-Mann und seine Leute zu holen.

Der Prediger nimmt sein Frühstück.

Währenddessen geht der Salooner zu den Schwingtüren und blickt hinaus auf die Main Street.

“Ich glaube, da draußen wartet jemand auf dich, Prediger!”

“Soll sich in Geduld üben”, sagt der Prediger und isst ungerührt weiter.

“Ich fürchte, die werden kaum noch länger geduldig sein”, meint der Salooner daraufhin. Er sieht den Colorado-Mann und seine Leute, wie sie sich vor dem Sallon aufgestellt haben. Am meisten fürchtet der Salooner nun, dass sie zu ihm hereinkommen und die Schießerei bei ihm im Schankraum stattfindet.

Besser, das Blutbad findet draußen auf der Main Street statt.

Dann hat er nicht den Schaden.

“Allein der Herr bestimmt Tag und Stunde”, sagt der Prediger.

Sammelband: 3 wüste Western

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