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Ich ging unterdessen mit Polizeiobermeister Hans-Peter Fastendonk ein paar Schritte zur Seite, um den Kollegen vom Erkennungsdienst Platz zu machen.

„Wer hat die Tote entdeckt?“

„Ein Spaziergänger. Wohnt hier ganz in der Nähe. Die Personalien habe ich mir aufgeschrieben. Er war mit seinen Hunden unterwegs. Hüfthöhe Doggen, die er nach nordischen Göttern benannt hatte. Ein sehr eigenartiger Typ.“

Fastendonk holte einen Zettel aus seiner Jackentasche, auf dem er sich die Personalien notiert hatte und gab ihn mir.

Er hieß Michael S. Nollendorfer.

„Frau Glasmacher hat ihn als Täter gleich ausgeschlossen. Darum haben wir ihn gehen lassen. Er hält sich zu Hause zu unserer Verfügung.“

„Ich möchte gerne mit ihm sprechen.“

„Tun Sie das. Aber passen Sie wegen den Hunden auf. So groß wie Kälber sind die und haben Kiefer, mit denen die einem mit Leichtigkeit die Kehle durchbeißen können...“

Unser Kollege Sami Oldenburger kam auf uns zu. Er hielt einen Lippenstift in der Linken. Um am Tatort nicht selbst Spuren zu hinterlassen, hatte er einen weißen Schutzoverall angelegt und trug die üblichen Latex-Einmalhandschuhe.

„Harry, ich glaube ich habe hier etwas. Dieser Lippenstift lag ganz in der Nähe der Toten im Gras.“

„Ich nehme an, dass noch genug Speichel am Stift klebt, um nachweisen zu können, ob er dem Opfer gehörte“, meinte ich.

Sami nickte. „Das werde wir auf jeden Fall untersuchen. Aber ich will im Moment auf etwas anderes hinaus, Harry. Wir haben keine Handtasche gefunden, aber einen Lippenstift. Wenn es sich wirklich um den Lippenstift des Opfers handelt, dann muss es hier auch eine Handtasche gegeben haben.“

„Die der Täter mitgenommen hat?“

„Vielleicht.“

„Ich glaube kaum, dass es der Täter war, der die Handtasche mitnahm“, mischte sich nun Frederike Glasmacher ein, die sich inzwischen auch zu uns gesellt und Samis Ausführungen offenbar zumindest teilweise mitbekommen hatte.

Sami drehte sich verwundert zu ihr um. „Passt das nicht in Ihr Profil?“

„So ist es. Der Täter ist zwar nicht gerade reich, aber immerhin so wohlhabend, dass er nicht auf Diebstähle angewiesen ist. Außerdem hat er sich bei keinem der vorhergehenden Fälle am Eigentum des Opfers vergriffen.“

„Dann passt dieser Mord vielleicht gar nicht in die Serie“, erklärte nun Dr. Bernd Claus, der seine Arbeit an der Toten beendet hatte. Mit einem Zeichen gab er den beiden bereitstehenden Beamten die Erlaubnis, das Opfer in den vorgesehenen Zinksarg zu legen, in dem es in die Ermittlungsgruppe Erkennungsdienst-Labors in der Berlin überführt werden sollte. „Am Handgelenk der Toten ist nämlich ein Abdruck, der von einer Uhr stammen könnte, die ebenfalls fehlt. Und ein Ring am Ringfinger der linken Hand wurde offenbar verschoben. Der Täter scheint versucht zu haben, ihn dem Opfer wegzunehmen, hat ihn aber offenbar nicht abbekommen und wollte auch wohl nicht noch mehr Gewalt anwenden.“

„Das Profil passt“, erwiderte Frederike Glasmacher fast etwas trotzig. „Aber wer sagt uns, dass es der Täter war, der die Handtasche und die Uhr hat mitgehen lassen?“

„Sie denken an den Mann, der die Leiche gefunden hat?“, hakte ich nach.

Die Psychologin nickte.

„Wäre doch möglich, oder?“

„Sicher.“

„Wenn Sie mit dem Mann sprechen, wäre ich gerne dabei, Kommissar Kubinke.“

„Ich freue mich, wenn Sie mich begleiten. Aber sagen Sie ruhig Harry zu mir. Wir werden ja schließlich wohl ein nächster Zeit sehr eng zusammenarbeiten.“

„In Ordnung, Harry.“

Zwei Alfred Bekker Krimis: Tot und blond / Der Hurenmörder von Berlin

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