Читать книгу Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 14

Оглавление

7



„Ich hoffe, Sie sind jetzt zufrieden damit, dass wir mindestens eine Stunde wertvolle Ermittlungszeit verschwendet haben”, sagte Maik Ladberger, nachdem wir bereits wieder im Wagen saßen.

Ich hatte diesmal auf dem Rücksitz platzgenommen und die etwas anstrengende Konversation mit unserem Kollegen Rudi überlassen.

Ich bekam einen Anruf aus Quardenburg.

Dr. Friedrich Georg Förnheim, genannt FGF, aus Quardenburg war am Apparat. Der Chemiker, Physiker und Ballistiker im Ermittlungsteam Erkennungsdienst war natürlich längst mit dem Fall befasst. „Hallo Harry. Ich wollte Sie nur kurz darüber informieren, dass das Heroin, das dem Opfer im Fall Nöllemeyer zum Verhängnis wurde, jetzt eingetroffen ist.”

Förnheims hamburgischer Akzent war unüberhörbar und hatte den großen Vorteil, dass man ihn selbst dann noch gut verstehen konnte, wenn die Handyverbindung instabil war und man durch eine Unmenge an Nebengeräuschen abgelenkt war.

„Na, das müsste Sie doch freuen. Dann können Sie ja loslegen.”

„Ich werde einige weitergehende chemische Analysen vornehmen. Sie wissen ja, vollkommen reinen Stoff gibt es nicht. Und die Zusätze können wie ein Fingerabdruck sein. Mit etwa Glück gelingt es uns vielleicht, die Herkunft zu ermitteln.”

„Das würde uns sicher weiterbringen.”

„Ich habe eine Bitte, Harry.”

„Und welche?”

„Sorgen Sie dafür, dass ich auch Proben des Heroins bekomme, das in den anderen Fällen eine Rolle spielte. Und zwar meine ich damit wirklich alle Fälle, die wir damit bislang in Verbindung bringen.”

„Also auch die Toten von Hamburg.”

„Ich sehe, Sie verstehen mich, Harry. Die Polizei von Hamburg war da leider nicht sehr kooperativ und die bürokratischen Hürden sind da wohl nicht ganz unerheblich.”

„Ich werde mit Herr Hoch darüber sprechen”, schlug ich vor. „Und ich wette, da wird sich was machen lassen.”

„Sehr gut. Sobald ich Näheres weiß, sage ich es Ihnen. Ach ja, es interessiert Sie vielleicht, dass unser Kuhschwanz zu Ihnen nach Frankfurt fliegt.”

Mit „unser Kuhschwanz” meinte Förnheim niemand anderen als unseren Gerichtsmediziner Dr. Gerold M. Wildenbacher. Der rustikale Bayer mit dem Gemüt eines Fleischergesellen und der distinguierte Hamburger waren in jeder Hinsicht ausgesprochen gegensätzliche Charaktere, aber vielleicht war gerade das der Grund dafür, dass sie sich bei ihrer Arbeit im Ermittlungsteam Erkennungsdienst nahezu perfekt ergänzten.

„Wir können hier jede Unterstützung brauchen“, sagte ich.

„Er hat gesagt, dass er die Befunde der gerichtsmedizinischen Untersuchung haarklein überprüfen will. Und wie ich unseren Alm-Hirten aus Bayern kenne, werden sich da ein paar Leute ziemlich warm anziehen müssen.“

„Gibt es denn Zweifel daran, ob das Heroin wirklich in allen Fällen die Todesursache war?“, hakte ich nach.

„Zweifel gibt es immer, Harry. Der Zweifel ist der Motor der Wissenschaft, wussten Sie das nicht? Und die Selbstgewissheit könnte man ihren Totengräber nennen. Wie auch immer, ich melde mich, sobald es hier etwas Neues gibt.“

„Wie schön Sie das gesagt haben“, sagte ich.

„Sehen Sie, ich wusste doch, dass Sie Sinn für so ein Bonmot haben - ganz im Gegensatz zu unserem Trampel aus Bayern.“


Kommissar jagt Killer: 7 Strand Krimis

Подняться наверх