Читать книгу Lotterie für Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 75
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Am nächsten Morgen starrte Bount mürrisch sein Spiegelbild an. Eine Bewerbung für Mister Universum wäre im Augenblick sinnlos gewesen. Er sah aus, als sei er in eine Wäscheschleuder und anschließend unter eine Dampfwalze geraten. Er verzog sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse.
Die nächste Begegnung mit den drei Ganoven würde anders enden. Das schwor er sich. Doch zunächst musste er sie wiederfinden. Er schüttelte den Kopf. Was für eine verrückte Idee! Schatzsuche in Afrika. Er bezweifelte sehr, dass die Goldmünzen sich noch in ihrem Versteck befanden.
Er rasierte sich, frühstückte und trank eine riesige Kanne Kaffee. Das machte ihn endgültig munter.
Einige Minuten später öffnete sich die Tür zum Vorraum. Dann ging die Tür zum Büroraum auf, und ein Mädchenkopf, umrahmt von blonder Haarpracht, erschien. June March, seine Assistentin, hatte ihren Dienst angetreten.
Sie begrüßte ihn mit einem strahlenden Lächeln, das allmählich erstarb, als sie sein lädiertes Gesicht bemerkte.
„Was ist Ihnen denn zugestoßen?“, fragte sie besorgt.
Bount winkte ab. „Eine kleine Auseinandersetzung gestern Abend. Ist nicht weiter schlimm. Das passiert in unserem Beruf eben mal.“
Sie machte ein trotziges Gesicht. „Ihnen vielleicht, mir aber nie. Und ich möchte auch gerne mal auf einen Fall angesetzt werden. Sie wissen, dass ich sehr gut auf mich aufpassen kann.“
„Seien Sie froh, dass Sie hier warm und trocken sitzen. Im Übrigen haben wir dieses Thema schon ausführlich behandelt. Vielleicht haben Sie in den nächsten Tagen Gelegenheit, Ihr Können unter Beweis zu stellen. Nämlich dann, wenn Sie den Laden hier allein schmeißen müssen.“
„Wieso?“ Ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
„Ich muss wahrscheinlich für ein paar Tage verreisen. Nach Fort Lamy in Afrika.“
„Fort Lamy? Wo liegt denn das?“
Er zuckte mit den Schultern. „So genau weiß ich das auch nicht. Irgendwo in Afrika, wo es sehr ungemütlich ist. Zu heiß, zu trocken, zu wenig Abwechslung.“
„Aha“, sagte sie nur.
„Ich erkläre Ihnen alles später. Aber jetzt haben wir eine Menge Arbeit. Ich muss die drei Figuren ausfindig machen, die sich gestern mit mir angelegt haben. Da ich Ihre Vornamen kenne und eine ausführliche Beschreibung geben kann, müssten sie im Strafregister leicht zu finden sein. Sobald ich die vollen Namen und die Anschriften habe, gehen Sie damit zum Flughafen und versuchen herauszubekommen, ob diese Herren einen Flug gebucht haben oder schon abgeflogen sind. Wenn das der Fall ist, buchen Sie für mich gleich ein Ticket in dieselbe Richtung.“
June March nickte. Sie begriff sehr schnell, worum es ging.
Bount klopfte auf das Bild von George Nail, das vor ihm lag.
„Und diesen jungen Mann müssen wir finden. Nehmen Sie das Bild mit, wenn Sie zum Flughafen gehen, und zeigen Sie es den Leuten. Vielleicht hat ihn irgendjemand gesehen?“
Er stand auf und ging zur Tür.
„Ich werfe jetzt einen Blick ins Strafregister. Wenn ich die Namen habe, rufe ich Sie an.“ Dann war er draußen.
June schüttelte den hübschen Kopf und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Und da im Moment nicht viel zu tun war, beschäftigte sie sich ausgiebig mit ihrer Puderdose.