Читать книгу Krimi Doppelband 2225 - Alfred Bekker - Страница 11
Drittes Kapitel
ОглавлениеSina Feldmann – oder Döhle, wie sie jetzt hieß – erkannte er sofort wieder. Noch immer war sie eine schöne Frau, aber ihre Züge waren scharf geworden, und den unzufriedenen Ausdruck um den jetzt schmalen Mund bemerkte sie vor dem Spiegel wahrscheinlich gar nicht mehr.
„ Guten Abend, Mama. Das ist Herr Landau, wir waren im Thermalbad in Dreschbach.“
Auch Mutter Sina hatte ihn offenbar auf den ersten Blick erkannt, noch vor Susis Erklärung, und dann nach einem verwirrten Zucken ausdruckslos gelächelt. „Guten Abend, Herr Landau, möchten Sie nicht einen Moment hereinkommen?“
„ Nein, vielen Dank, Frau Döhle. Ich wollte nur Susi pünktlich abliefern.“
„ Vielen Dank, Herr Landau.
„ Es war ein wunderschöner Ausflug“, mischte sich Susi ein, und bei ihrem damenhaften Ton musste er ein Lächeln unterdrücken. „Und hinterher haben wir fantastisch gegessen.“ Ihre Mutter warf ihr einen zornig-forschenden Blick zu, den Susi zwar bemerkte, aber kühl ignorierte.
„ Ja, dann – vielen Dank für Ihre Mühe, Herr Landau.“
Susi ging schon ins Haus hinein, und weil sie noch in Hörweite war, hob er die Stimme: „Keine Ursache, Frau Döhle. Es war keine Mühe, sondern ein Vergnügen.“
Im Auto lachte er kurz auf. Eine solch zweideutige Richtigstellung hatte Susi eigentlich nicht verdient, doch ihm wurde jetzt klar, was ihn dazu veranlasst hatte. Es war warm, ja heiß, sicher hatte auch Susis Mutter am Schwimmbecken gelegen, aber als es klingelte, konnte sie nicht wissen, wer an der Haustür stand. Diese mehr als knappen Shorts und vor allem das durchsichtige Oberteil verletzten Landaus wahrscheinlich höchst altmodische Auffassung von dem, was sich gehörte. So öffnete man keinem Unbekannten die Haustür. Mona hätte über diese Erklärung schallend gelacht. Ohne dieses instinktive Zurückweichen hätte er die Einladung angenommen, rein aus Neugier, nur um zu sehen, in welcher Umgebung Susi lebte.