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Bentor sah aus wie ein Zombie, nicht mehr wie ein Mensch, als er den Gleiter verließ. Maria erschrak jedenfalls über seinen Anblick.

„Du musst sofort in medizinische Betreuung, Saul!“, rief sie besorgt.

Bentor wollte abwinken, aber er unterließ es dann. Es hätte nur unnötig Kraft verschwendet.

Ein dankbarer Blick traf Maria: Er war dankbar, dass sie ihm nicht auch noch zusätzlich Vorwürfe machte. Natürlich war es ein fataler Fehler gewesen, die Produktionsanlage in Betrieb zu setzen. Das war jetzt jedem klar. Aber es war nun einmal geschehen – und der Hauptverantwortliche hatte dafür sogar mit seinem Leben bezahlt.

Wood stand nur da. Er sagte nichts und tat auch nichts. Er sah aus, als sei auch er ziemlich am Ende. Aber mit ihm hatte Maria keinerlei Mitleid. Sie hatte schließlich alles getan, um ihn zu warnen, und jetzt sollte der Alte selber klar kommen mit der Tatsache, dass er einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte.

Vielleicht wird ihm dabei sogar endlich klar, dass er völlig ungeeignet ist, ein wissenschaftliches Team zu leiten?, hoffte Maria, und sie tat das völlig ohne Gehässigkeit, sondern sachlich und nüchtern. So, wie sie es als Wissenschaftlerin gelernt hatte: Den Tatsachen ins Auge schauen und Emotionen außen vor lassen – nach Möglichkeit jedenfalls!

Maria stützte Bentor und bekam Hilfe von einem Besatzungsmitglied, das herbeieilte. Sie brachten ihn erst einmal zur medizinischen Betreuung.

„Wir müssen unbedingt wieder dort hinunter!“, sagte Bentor. „Ich kann es mir nicht leisten, mich jetzt auszuruhen.“

„Du willst dich allen Ernstes aufputschen lassen?“ Maria konnte es kaum glauben.

„Maria, ich weiß nicht, ob die Titans auf Dauer in der Anlage gefangen gehalten werden können. Vergiss nicht, die Anlage wurde manipuliert. Vielleicht gibt es Störungen oder so? Ich weiß es nicht. Jedenfalls können wir uns nicht auf Dauer darauf verlassen, dass diese Titans...“

„Oder ist es nur deshalb, weil du um die Anlage an sich fürchtest? Es könnte ja auch sein, dass die losgelassenen Titans Zerstörungen anrichten, die irreparabel sind?“

„Verdammt, Maria, das ist jetzt nicht fair!“, beschwerte er sich. „Ich meine es wirklich so, wie ich es sage. Mir ist diese Anlage scheißegal. Eher das Gegenteil ist der Fall: Würden sie die Anlage nur zerstören, diese verdammten Titans! Dann wären wir eine Sorge los. Sonst kommt vielleicht doch noch mal irgendein Verrückter auf die Idee, sie zu starten.“

„Mit Verrückter meinst du nicht etwa deinesgleichen?“ Diese Spitze hatte sie ihm nicht ersparen können.

Er schaute betroffen. „Scheiße, ich bin ein verdammter Feigling. Wieso habe ich den Titan nicht einfach niedergeschossen, der Tamsor umbrachte? Und dann hätte ich die anderen abknallen müssen. Ich habe ja gesehen, woher der eine kam. Die anderen hätten sich vielleicht noch nicht wehren können. Aber nein, ich machte mir gleich in die Hosen und gab Fersengeld – im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen. Und jetzt...“

„Also gut!“ Maria war einverstanden. „Wir beide gehen gemeinsam hinunter!“

„Du?“, wunderte sich Bentor.

„Ja, ich!“

„Aber, was hast du denn damit zu tun? Sollen sich doch diejenigen in Gefahr begeben, die auf der Seite Tamsors gewesen waren und dieses Desaster folglich mit zu verantworten haben!“ Sein Blick fiel dabei nicht zufällig auf den Alten.

Dieser wich seinem Blick aus.

„Wenn jemand hinunter geht, dann jemand, der auch wirklich in der Lage ist, mit der Waffe in der Hand gegen die Titans vorzugehen. - Traust du das etwas dem Alten zu?“, fragte Maria – ungeniert im Beisein ihres Chefs.

„Nein, natürlich nicht!“, antwortete Bentor.

Damit war die Entscheidung gefällt.

Kreuzweg vieler Welten : Science Fiction Sammelband: 1000 Seiten Roman Paket

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