Читать книгу 8 Krimis fürs Fest: Krimi Paket - Alfred Bekker - Страница 39
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Ein Team des Erkennungsdienstes nahm meine Wohnung genauestens unter die Lupe. Jede Spur, die eventuell von der FLIEGE stammte, wurde penibel gesichert. Aber der Killer war bislang immer sehr geschickt gewesen und so machte ich mir wenig Hoffnungen, dass er irgendetwas hinterlassen hatte, was uns auf seine Spur bringen konnte.
In meinem Briefkasten fand sich ein Umschlag.
Die Visitenkarte der FLIEGE. Das kannten wir von diesem Killer inzwischen ja bereits.
Aber diesmal stand über der aufgeklebten Fliege ein Satz in den verschmierten Schreibmaschinenlettern, mit denen bereits das Kuvert adressiert gewesen war, dass wir in Mario DER HENGST Amatos Sachen gefunden hatten.
ES WIRD GESCHEHEN!, stand dort. Und danach folgte eine Uhrzeit und ein Datum.
Morgen, um 11.30 am Vormittag.
Ein weiteres Puzzlestück in dem perfiden Todesspiel, das DIE FLIEGE inszenierte.
Wie eine Ankündigung!, dachte ich. Ich fragte mich nur, was es war, das DIE FLIEGE da ankündigte. Bezog sich die Zeitangabe auf mich? Auf meinen Tod, den er plante?
Oder ein weiteres Attentat in aller Öffentlichkeit?
Genauso gut war es möglich, dass es nur ein Bluff war, um mir und meinen Kollegen den Schlaf zu rauben.
DIE FLIEGE kann alles tun, was sie will, ging es mir durch den Kopf. Dieser Attentäter bewies es mir mit jedem seiner Manöver aufs Neue. Wie erniedrigt musste sich dieser Mensch irgendwann einmal gefühlt haben, dass er es nötig hatte, derart perverse Allmachtsfantasien auszuleben.
Unsere Leute befragten noch in der Nacht die Nachbarschaft.
Tatsächlich hatte jemand einen Mann gesehen, dessen Beschreibung auf DIE FLIEGE passen konnte. Als dem Zeugen das Fahndungsfoto gezeigt wurde, dass von dem Mann mit der KILLERHAIE-Mütze inzwischen im Umlauf war, war sich der Zeuge allerdings nicht mehr hundertprozentig sicher.
Den Rest der Nacht verbrachte ich auf einer Couch bei Roy. Es war besser so. Auch deshalb, weil die Erkennungsdienstler dann ungestört ihre Arbeit machen konnten.
Trotz des wenigen Schlafs war ich am nächsten Morgen hellwach, als ich mit Roy zum Dienst fuhr. Herr Bock erwartete uns in seinem Büro. Ollie, Stefan, Max Bienert und eine Reihe anderer Kollegen waren bereits anwesend, als wir eintrafen. John Kranich, ein Kollege vom Erkennungsdienst, fasste die Ergebnisse zusammen, die die Untersuchungen in meiner Wohnung ergeben hatten. Nach den Vernehmungen der Nacht sprach vieles dafür, dass DIE FLIEGE sich als Angestellter einer Telefongesellschaft ausgegeben hatte und auf diese Weise ins Haus gelangt war. An meinen Wohnungsschloss waren feinste Kratzspuren zu erkennen gewesen, zumindest in der Vergrößerung. Sie deuteten darauf hin, dass der Täter sehr geschickt mit feinem Metallwerkzeug das Sicherheitsschloss geknackt hatte. Die Spuren, die er dabei hinterließ, waren für das bloße Auge nicht sichtbar.
»Ich würde vermuten, dass der Eindringling über einiges an Kenntnissen auf diesem Gebiet verfügt«, meinte Kranich.
»Vielleicht sollten Sie bei der Suche nach ihm als mögliches Merkmal in das Profil aufnehmen, dass es sich um jemanden handeln könnte, der bei einem Schlüsseldienst arbeitet - oder gearbeitet hat.«
»Kommen wir zu der seltsamen Karte, die Uwe erhalten hat«, meinte Herr Bock etwas später. »Der genannte Zeitpunkt könnte sich auf vieles beziehen. Sicherheitshalber haben wir abgecheckt, ob es um diese Zeit irgendwelche Großveranstaltungen in Hamburg und Umgebung gibt, die DIE FLIEGE möglicherweise als Kulisse für ein Attentat nutzen könnte. Mehr als eine allgemeine Warnung konnten wir leider nicht ausgeben.«
»Wenn es sich wirklich um denselben Täter wie damals in Bremen handelt, dann ist er sicher zweifellos ein sehr ordnungsliebender Mensch«, meinte Roy. »In Bremen ist er bei drei Attentaten bei derselben Sportart geblieben - Basketball. Jetzt hat er zweimal beim Catchen zugeschlagen ...«
»Und Sie meinen, dass er auch beim dritten Anschlag ein Catch-Event wählen wird«, vermutete Herr Bock.
Roy nickte.
»Wäre doch logisch!«
»Sofern das Wort 'logisch' im Zusammenhang mit diesem Kerl überhaupt das richtige Wort ist«, warf Kollege Medina ein.
Stefan meinte: »Ich bezweifle, dass DIE FLIEGE im Moment daran denken kann, ein weiteres Attentat durchzuführen. Heute sind Fahndungsfotos von ihm in der Zeitung. Sie werden in den Nachrichten gezeigt. Er wird genug damit zu tun haben, sein Äußeres zu verändern.«