Читать книгу 8 Krimis fürs Fest: Krimi Paket - Alfred Bekker - Страница 42
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Gegen acht Uhr abends bekamen wir einen Anruf. Ein Mann, der sich Udo Langwert nannte, behauptete den Mann mit der KILLERHAIE-Mütze auf den Fahndungsfotos wiedererkannt zu haben.
Langwert nannte uns eine Bar auf St. Pauli. Dann war das Gespräch plötzlich unterbrochen. Es wurde offenbar von einem Handy aus geführt. Es machte den Eindruck, als wäre der Akku leer.
Roy und ich fuhren die wenigen Kilometer, die zwischen Hamburg Mitte und St. Pauli lagen, so schnell die Verkehrsverhältnisse das um diese Zeit zu ließen.
Die Bar hieß MARITAS BAR. Wir brauchten eine Weile, bis wir sie gefunden hatten. Dieser Teil St. Paulis war zur Zeit völlig überlaufen. Jedenfalls hatten wir Schwierigkeiten, eine freien Parkplatz zu finden.
Wir betraten MARITAS BAR.
Nur eine Handvoll Gäste befanden sich dort.
Gegenüber dem Mixer hinter der Theke wiesen wir uns aus.
»Jörgensen, Kriminalpolizei«, sagte ich. »Wir wollten uns hier mit jemandem treffen. Hat sich zufällig jemand nach uns erkundigt?«
»Nein!«
Der Mixer wirkte etwas irritiert.
Roy ließ derweil den Blick schweifen.
Jeder im Raum, der es darauf anlegte, musste jetzt mitgekriegt haben, wer wir waren. Wenn dieser Zeuge namens Langwert uns ansprechen wollte, konnte er es jetzt tun.
Der Barmixer sah mich an, runzelte die Stirn.
»Kann ich Ihren Ausweis noch mal sehen?«
»Sicher.«
Ich legte ihn auf den Tisch. Der Mixer nahm den Dienstausweis und sah ihn sich aufmerksam an. »Sie sind wirklich von der Kriminalpolizei!«
»Natürlich! Was dachten Sie denn!«, meinte ich.
Der Mixer zuckte die Achseln.
»Da war vorhin ein Mann hier in der Bar, der mich um einen seltsamen Gefallen bat. Hat mir hundert Dollar eingebracht ...«
»Was war das für ein Gefallen?«
»Er reichte mir seinen Handy und ich sollte dann sagen, dass ich jemanden auf einem Fahndungsfoto erkannt hätte. Das sei ein Spaß unter Freunden ...«
Roy legte ein Fahndungsfoto des Mannes auf den Tisch, den wir für DIE FLIEGE hielten.
»Hat dieser Mann Sie danach gefragt?«
Er sah sich das Foto an, zuckte die Achseln.
»Der Mann sah etwas anders aus. Er könnte es sein, die Augen stimmen, aber ... Er hatte einen Vollbart!«
»Er könnte sein Äußeres verändert haben«, meinte Roy. »Ein Bart lässt sich leicht ankleben.«
Mein Handy klingelte. Ich hörte noch, wie der Barkeeper entschuldigend sagte: »Ich habe es wirklich für einen Joke gehalten. Erst, als ich Ihre Ausweise sah, wurde mir klar, dass das vielleicht nicht ganz in Ordnung war.«
»Schon gut«, sagte ich, während ich das Handy ans Ohr nahm.
»Herr Jörgensen?«, hörte ich die Stimme aus dem Apparat. Es war DIE FLIEGE. Jeder Zweifel war ausgeschlossen. »Ich nehme an, dass Sie sich jetzt in MARITAS BAR befinden.«
»Was soll dieses Theater?«, fragte ich kühl.
»Theater, das ist das richtige Wort, Jörgensen! Und großes Theater ist immer eine Tragödie. Wussten Sie das nicht?«
»Wo sind Sie?«
»Mitten unter den zwanzigtausend Zuschauern im Major-Stadion, die sich gerade das Wrestling-Duell zwischen dem SCHWARZEN TEUFEL und Nick THE HAMMER Grünberg ansehen. Ich bin irgendwo in der Menge, Herr Jörgensen. Ich habe die Hand am Griff meiner Pistole. Sie können nichts tun. Jedenfalls nicht schnell genug. Ein Gedanke, der Sie wahnsinnig macht, nicht wahr?« Er kicherte. »Ich weiß noch nicht, wer von den beiden Muskelprotzen dran glauben muss. Vielleicht wähle ich mir auch ein ganz anderes Opfer ...«
Es machte klick. Die Verbindung war unterbrochen.