Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 20
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Wir kletterten durch die zerklüftete Landschaft.
Stundenlang.
Das Antigrav-Aggregat benutzte ich dabei nicht.
Auch nicht, um hier und da meinen Aufstieg etwas zu erleichtern. Ich hatte Kraft genug und ich glaube, es war ganz gut, dass ich die Möglichkeit hatte, mich etwas zu verausgaben. Das hielt meine Psyche besser im Gleichgewicht. Ein gutes Mittel irgendwie aufkommende Gedanken, die sich irgendwann natürlich ihre Bahn brachen. Meine toten Eltern, die Bilder von der Flammenhölle, in der Far Galaxy City zweifellos aufgegangen war - all das brodelte in mir und ich konnte das am besten im Zaum halten, wenn ich etwas tat. Denn so lange das der Fall war, war ich vollkommen fokussiert.
Für die Trauer war immer noch Zeit, dachte ich damals.
Für die Trauer. Und die Wut. Und vielleicht auch für den blanken Hass. Hass auf diejenigen, die mir mein bisheriges Leben genommen hatten. Hass auf diejenigen, die all diejenigen getötet hatten, die mir etwas bedeuteten.
Die Zeit verrann. Und wir redeten nicht viel. Aber ich kannte die beiden Zwerge immerhin gut genug, um zu wissen, dass sie ebenfalls sehr litten. Viel mehr, als es ihre raue Fassade wohl erahnen ließ.
Über uns sahen wir Shuttles der Qriid am Himmel. Es waren unterschiedliche Flugobjekte und ich will nicht behaupten, dass ich sie richtig zu identifizieren vermochte. Gleiter, Landefähren, Raumshuttles, Kampfdrohnen - von allem ein bisschen, so schien es mir.
Aber natürlich hatte ich noch keine qriidische Waffenkunde gehabt. Das war später, bei den Marines des Space Army Corps. Wissen über die Waffensysteme des Feindes ist nicht Teil des Optimierungsprogramms, das meine DNA durchlaufen hatte. Wie hätte das auch geschehen sollen? Die Ursprünge des Soldier-Programms auf den Genetiker-Welten ging schließlich auf die Zeit vor der ersten Begegnung zwischen Menschen und Qriid zurück. Eine Zeit, in der man sich nicht vorstellen konnte, dass die Menschheit auf einen Feind stoßen würde, der mit so brutaler Entschlossenheit auf ihre Vernichtung hinarbeitete. In diesem Krieg ging es um den rechten Glauben und die Errichtung einer göttlichen Ordnung, wozu die Qriid angeblich einen Auftrag von ganz ganz oben hatten. (Das war uns damals auf Maldena alles noch nicht bekannt. Erst später stellten sich die Dinge so dar, als man mehr über die Feinde erfuhr und es schließlich sogar dazu kam, dass man sich mit ihnen im Krieg gegen die Etnord verbündete.
Sie merken, dass ich über diesen Punkt immer noch nicht so einfach hinweggehen kann. Aber das ist ein anderes Thema.
Damals, auf Maldena, waren die Qriid noch die mysteriösen, nahezu unbekannten Feinde, die sich ausgerechnet unseren Teil der Galaxis dazu ausgesucht hatten, ihr Heiliges Imperium auszudehnen und einer ominösen göttlichen Ordnung anzugliedern, der wohl niemand sonst irgend etwas Positives abgewinnen kann.