Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 22
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Irgendwo hinter den Anhöhen sahen wir weitere grüne Blitze herabschießen. Sie kamen aus kleinen Flugobjekten, die zu weit entfernt waren, um sie aus der Entfernung identifizieren zu können.
“ Ich glaube, die nehmen sich jetzt jede einzelne Station vor”, sagte ich. “Und jede Anlage der Companies, jeden Sender...”
“ ...und jede Adaptionisten-Siedlung”, sagte Jorian Kelly.
“ Aber wieso?”, fragte ich. “Das ist doch vollkommen sinnlos?”
“ Für die muss es irgendeinen Sinn machen“, sagte Jorian Kelly.
“ Haben die keine Fusionsreaktoren? Brauchen die kein Deuterium? Kein Schweres Wasser? Wieso haben sie diese Welt überhaupt angegriffen, wenn sie hier nichts suchen? Und wieso zerstören sie dann alle Anlagen?”, fragte ich kopfschüttelnd.
Naomi war nicht in der Lage, dazu etwas zu sagen, obwohl ich glaube, dass sie sicherlich eine Meinung dazu gehabt hätte. Aber es ging ihr einfach zu schlecht. Und wir zerbrachen uns die Köpfe dieser Aliens über die Frage, was sie wohl mit dieser Welt anfangen wollten.
Das erschien mir im Augenblick grotesk. Und falsch. Und doch hatte auch das wohl einen Sinn. Es fiel in die Rubrik ‘irgend etwas tun’, damit man nicht den Verstand verlor. Denn es mochte ja sein, dass es Naomi auf Grund ihrer schwachen Normalmenschen-Konstitution im Moment am schlechtesten von uns ging. Aber wenn man die Lage nüchtern betrachtete, dann hatten wir alle keine rosigen Zeiten vor uns. Überlebenswahrscheinlichkeit Null Prozent - auf diesen finsteren Nenner konnte man es wohl vereinfacht gesagt bringen.
Zumindest dann, wenn nicht noch irgend etwas vollkommen Unvorhergesehenes geschah. Zum Beispiel eine Landung von Space Marines des Space Army Corps der Humanen Welten. Aber das setzte voraus, dass der Humane Rat unseretwegen eine Flotte ins Maldena-System entsandte, die groß genug war, um die Qriid-Invasion zurückzuschlagen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange es dauern konnte, bis dafür genug Schiffe zusammengezogen waren. Aber es konnte Wochen dauern, bis sie eintrafen. Vorausgesetzt natürlich, Maldena war überhaupt wichtig genug, um ihre Entsendung zu rechtfertigen. Schließlich wurde auch anderswo gekämpft und die Kapazitäten des Space Army Corps waren ja keineswegs unbegrenzt. Ganz im Gegenteil. Eine Raumarmee im Aufbau war das. Damals war mir das noch nicht so wirklich klar. Der Krieg war bis dahin ja weit weg von uns gewesen und schien mit dem Leben auf dieser Supererde nicht so viel zu tun haben. Und nach allem was, ich von den Zwergen über das Space Army Corps gehört hatte, war das eher der übermächtige Waffenarm der Humanen Welten. Ein Unterdrückungsinstrument, vor dem man sich fürchten sollte.
Aber dass die Perspektive der Zwerge da vielleicht etwas tendenziös war, war mir schon damals klar.
Jetzt wünschte sich vielleicht auch mancher Zwerg, dass das Space Army Corps der Humanen Welten doch bitteschön etwas mächtiger sein möge, als es der Realität entsprach.
So paradox ist das manchmal.
Aber im Moment, das schien klar zu sein, waren wir auf uns allein angewiesen. Und unsere Zeit lief ab.
Ich hatte trotzdem nicht vor, einfach aufzugeben.
Wenn wir auch keine Chance hatten, so war es doch vielleicht das Beste, die nicht vorhandene Chance zu nutzen.
Sie verstehen sicher, was ich meine, oder?