Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 38
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Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass Jorian Kelly den Weg zu den Höhlen tatsächlich noch fand. Aber es geschehen manchmal Zeichen und Wunder. Und dies war wohl ein Zeichen und ein Wunder. Allerdings war es zunächstmal fraglich, wie viel uns dieses Wunder konkret nützen würde und was das Zeichen anging, so waren alle auch nicht gerade hoffnungsfroh gestimmt. Unsere Vorräte gingen nämlich zur Neige. Und es war der Tag abzusehen, da wir keine fliegenden Fische mehr braten konnten.
Abgesehen davon war es auch nicht absehbar, dass wir ein zweites Mal das Glück haben würden, dass ein Schwarm über uns hinwegfegte und wir uns mit Hilfe von ein paar Steinwürfen genug Jagdbeute für die nächste Zeit holen konnten.
Und noch etwas machte uns Sorgen: Einige der fliegenden Fische, die wir noch bei uns trugen, fingen eigenartig an zu riechen. Und es war vielleicht keine gute Idee, die wirklich noch alle zu essen.
Ich nahm mit dem Hand-Traser eine Schwachbestrahlung dieser fliegenden Fische vor. Inzwischen hatte ich herausbekommen, wie man die Strahlungsintensität so herunterregulieren konnte, dass die Flüssigkeit in den Kadavern nicht verdampfte. Denn die brauchten wir ja unbedingt. Außerdem konnte man die Strahlintensität auf eine Art Breitbandstrahl umschalten. Ich wollte nicht ausprobieren, wie das ist, wenn man seine Hand in einen derartigen Breitbandstrahl von geringer Intensität hält, aber ich glaube, es wäre nicht sonderlich gefährlich gewesen. Ich schätze, man hätte nicht mehr als eine leichte Hautrötung davon getragen.
Ein Art Sonnenbrand sozusagen.
Ich versprach mir davon eine Art Desinfektion. Aber ob ich recht hatte und ob es dafür bei den fliegenden Fischen, die wir noch mit uns herumschleppten, auch tatsächlich wirkte, würden wir ja merken.
Jorian Kelly führte uns in die Höhle. Hier brauchten wir Licht. Inzwischen gibt es genetische Optimierungen mit Infrarotsicht. Zu meinem Programm gehörte das nicht. Also brauchten wir Licht. Aber das war kein Problem. Die Anzeigefunktion von Naomis Anzug produzierte Licht und der Kommunikator, den ich noch immer besaß, ließ sich als Taschenlampe benutzen.
Jorian Kelly hatte dafür eine andere Lösung. Er suchte sich einen Stein, bevor er uns in den Höhleneingang führte. Und er gab jedem von uns einen Brocken in derselben Größe. Etwa faustgroß.
“ Was wollen wir damit? Es gibt hier keinen See”, gab Naomi zu bedenken.
“ Die fluoreszieren. Einige Zeit leuchten sie, wenn sie vorher in der Sonne gelegen haben.”
“ Hat dir das auch dein Großvater erzählt?”, fragte ich.
“ Probiert es aus. Es klappt wirklich”, sagte Joey. “Die Schwierigkeit ist nur, man muss die richtigen Steine auswählen.”
Unter den Maldena 22b-Zwergen schien das Wissen um fluoreszierende Steine weiter verbreitet zu sein, als ich gedacht hatte. Es handelte sich also nicht nur um irgendein obskures Geheimwissen, dass Jorian Kelly von seinem Großvater aus einer angeblich guten alten Zeit überliefert worden war, als Zwerge noch echte Zwerge und keine Untertanen der Humanen Welten und ihrer profitgierigen Konzerne gewesen waren, die nichts anderes im Sinn hatten, als diesen wunderbaren Planeten genauso zu plündern, wie sie das bei jeder anderen Welt getan hatten, die ihnen in die Hände gefallen war.
Naja, ich überspitze in meiner Zusammenfassung die Auffassung vieler Maldena-Zwerge vielleicht ein bisschen.
Aber nur ein bisschen.
“ Für einen geologischen Scan haben wir hier ja nicht die Möglichkeiten”, sagte ich.
Und dann folgten wir alle Jorian Kelly in die Höhle.
Kurz bevor wir tatsächlich eintraten, glaubte ich, irgendwo in weiterer Ferne das Geräusch einer Detonation zu hören.
Die anderen hörten nichts.
Aber im Vergleich zu mir sind die ja auch fast taub.
“ Was ist?”, fragte Joey.
“ Da ist irgendwas los”, sagte ich.
Ich hatte es im Gefühl.
Aber im Moment hatten wir keine Möglichkeit, der Sache auf den Grund zu gehen.