Читать книгу Der Beginn einer kosmischen Saga: Chronik der Sternenkrieger - Der Einstiegsband: 1200 Seiten Romanpaket - Alfred Bekker - Страница 34
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Wir brauchten fast zwei Stunden, bis wir das herausbekommen hatten.
Manchmal sind es die einfachen Dinge, die einen aufhalten.
Nicht die schwierigen.
So war es auch in diesem Fall.
Wir öffneten den Anzug, bekamen mit einiger Mühe den Helm ab und holten dann den toten Qriid aus dem Anzug hervor.
Er zerfiel nämlich förmlich.
Offenbar war sein Körper regelrecht verdampft worden.
Sein Anzug hätte ihn vor dem Vakuum des Alls oder den meisten Projektilgeschossen und vermutlich auch vor einer Traser-Attacke geschützt. Und selbst die Explosion hatte er ja auch ganz passabel überstanden. Aber angesichts dieser Feuersglut, die sich bei der Explosion des Gleiters entfaltet hatte, war der Anzug für seinen Träger zu einer Art Backofen geworden.
Immerhin - wenn der Qriid ihn nicht getragen hätte, wäre vermutlich gar nichts von ihm übrig geblieben.
Die Temperaturen, die bei dieser Explosion entstanden waren, mussten kurzzeitig wirklich extrem hoch gewesen sein. Eine Verpuffung unter sehr hohem Sauerstoffanteil eben.
Ein beißender Geruch verschlug uns buchstäblich den Atem.
Wir bemühten uns, den Anzug so gut wie möglich zu reinigen.
Dann stieg Naomi in den Anzug. Sie war viel kleiner und zierlicher als der Qriid, der zuvor darin gesteckt hatte. Außerdem stimmten die anatomischen Proportionen nicht. Aber es gab zum Glück Möglichkeiten, die Anzug anzupassen. Man konnte die Beine verkürzen und es gab Halterungen und Riemen, mit denen der Träger Halt finden konnte. Schließlich hatten wir es geschafft, ihr den Anzug anzulegen. Auch den Helm. Man konnte ihn absetzen und damit komplett vom Anzug lösen, so wie wir das gemacht hatten. Aber eigentlich handhabte man das wohl so, wie es auch bei den Helmen der Space Marines der Humanen Welten geschah: Man klappte den Helm in den Kragen hinein.
Das ging auch bei diesem Anzug. Wir hatten nur zuerst den Mechanismus nicht gefunden und des stellte sich auch heraus, dass er nicht mehr so ganz funktionierte. Offenbar war das auch eine Folge des sehr heftigen Aufpralls.
Schließlich schnallten wir Naomi auch noch ihr Antigrav-Pak auf den Rücken. Wir hatten es ihr zuvor, beim Einstieg in den Anzug abnehmen müssen, weil das sonst nicht zu machen gewesen wäre. Ein Risiko. Sie war jetzt auch ziemlich außer Atem, weil sie für einige Zeit quasi mit einem Vielfachen ihres Körpergewichts und dem Gewicht des Anzugs belastet wurde.
Auf lange Sicht hätte sie das umgebracht.
Aber für diese kurze Zeit hatte sie das tapfer ertragen.
Sie war allerdings sichtlich froh, als sie den Antigrav wieder auf dem Rücken hatte und dessen im wahrsten Sinn des Wortes erleichternde Wirkung spürte.
Sie rang so heftig nach Luft, dass der Helm von innen beschlug.
“ Mach ihn ein Stück auf”, sagte ich. “Mann kann ihn zwar nicht mehr ganz im Kragen verschwinden lassen, aber ein Stück, das geht.”
Kondensierender Atem.
An dieses Problem hatten die Qriid bei der Konstruktion des Anzugs wohl nicht gedacht. Mussten sie auch nicht. Normalerweise war dieser Anzug ja ein Miniaturraumschiff für sich. Man konnte einen Space Marine notfalls aus dem Orbit abwerfen und er wäre dann eine Dreiviertelstunde später auf der Oberfläche sicher gelandet. (Bei einem Planeten, der in etwa der Erdnorm entspricht. Aber Sie sehen schon, inzwischen rechne ich bereits immer in der Erdnorm. Erdschwerkraft, irdischer Druck und so weiter. Auf Maldena würde ich es niemandem empfehlen, schon im Orbit aus dem Landegleiter zu springen. Die Fallbeschleunigung ist dermaßen hoch, dass das dann auch wohl kaum noch ein normales Standard-Antigrav-Pak ausgleichen könnt. Man knallt dann einfach irgendwann auf den Boden, vorausgesetzt man kommt da überhaupt an und verglüht nicht in der dichten Atmosphäre. Die Qriid hatten schon ihre Gründe dafür, weshalb sie aus vergleichsweise niedriger Höhe aus dem Gleiter gesprungen waren. Daran hatten sie immerhin gedacht. An den hohen Sauerstoffanteil in der Atmosphäre allerdings wohl nicht, wie wir gesehen hatten.