Читать книгу Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 34
2. DAS MONSTRUM AUS DER TIEFE
ОглавлениеDie helle Sonne war es, die Kryll weckte. Er sprang von seinem Lager auf und wandte sich an den Kapitän, der längst wieder in gewohnter Manier seine Befehl bellte.
"Wo befinden wir uns jetzt?", erkundigte sich der König. Lathor, der Kapitän, deutete zum Horizont. Eine graue Silhouette war dort zu erkennen. Von der Ausdehnung her konnte es eigentlich nur Festland sein.
"Dort ist schon die Küste von Thark, mein König."
"Wie lange werden wir bis dorthin noch brauchen?", erkundigte sich Kryll.
Lathors Gesicht wurde ernst.
"Auf der Route von Arkull nach Alark blies uns der Wind in den Rücken und wir kamen unverhältnismäßig schnell vorwärts. Aber jetzt... Der Wind kommt annähernd von vorn und wir werden gegen ihn kreuzen müssen. Das kostet Zeit. Vielleicht erleben wir unterwegs auch eine Flaute."
"Wenn erst Taraks Schiffe die Meere dieser Welt befahren, werden wir nicht mehr vom Wind abhängig sein", schaltete sich der Namenlose in die Unterhaltung ein.
"Mir ist die GEEDRA lieber, als eines dieser Dämonenschiffe aus dem Schattenland", sagte Lathor bissig. Kryll zuckte nur mit den Schultern.
"Gegenüber Taraks Schiffen sind Schiffe wie die GEEDRA nicht mehr als armselige Nussschalen", behauptete der Namenlose hochnäsig.
Lathor machte eine ärgerliche Geste.
"Wer bist du schon, Namenloser, dass du so zu reden wagst?"
Der Namenlose wandte den Kopf.
Seine Stimme klang eiskalt.
"Ich würde dir raten, einen Diener Taraks nicht zu beleidigen, wenn du nicht seine Rache herausfordern willst!"
Drohend standen sich die beiden gegenüber.
"Lasst Euren Streit ruhen! Ihr gefährdet nur unsere Sache damit!", stellte Kryll fest.
Einen Moment lang hing alles in der Schwebe. Keiner der beiden rührte sich.
"Der König hat recht", sagte schließlich Lathor. Seine Haltung entspannte sich etwas, aber man sah ihm die Mühe an, die er dabei hatte, sich selbst unter Kontrolle zu halten.
Der Namenlose nickte leicht.
"Das ist eine vernünftige Einstellung", sagte er.
Kryll atmete auf.
Der Namenlose ging zum Bug der GEEDRA und stellte sich dort auf. Er blickte hinaus auf das Meer.
"An Eurer Stelle würde ich den Namenlosen genau im Auge behalten, mein König", raunte der Kapitän.
Kryll wandte den Kopf.
"War es nötig, ihn zu provozieren?"
Lathor fluchte leise vor sich hin. Einige unartikulierte Laute gingen ihm über die Lippen. Dann ging er und wandte sich wieder seinen Pflichten als Kapitän zu.
Kryll konnte Lathor mit seinem Misstrauen gut verstehen. Auch ihm war der Mann aus dem Schattenland unheimlich, aber er sagte nichts. Er brauchte den Namenlosen einstweilen noch...
*
Auf Grund des ungünstigen Windes kam die GEEDRA nur verhältnismäßig langsam vorwärts. Lathor, der Kapitän gab sich zwar alle Mühe, aber ein Wunder konnte auch er nicht bewirken.
So leicht wie der Wind glitt das Schiff über die Wellen, aber die GEEDRA musste wieder und wieder kreuzen, um ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen.
Eine unheilschwangere Stimmung lastete schwer auf dem Schiff und seiner Besatzung. Eine angespannte Atmosphäre herrschte an Bord, obwohl es dafür eigentlich keinen wirklich greifbaren Grund gab.
Als der Vogel aufgetaucht war, hat sich alles verändert, schoss es Kryll auf einmal durch den Kopf. Vielleicht hatte der Namenlose recht und dieses geheimnisvolle Wesen bedeutete tatsächlich eine Gefahr.
In Gedanken hörte Kryll wieder und wieder Warnung des weißen Vogels. Der König von Pragan sollte umkehren, wenn er nicht großes Unglück über die Welt bringen wollte...
Nur ich selbst habe die Stimme des weißen Vogels gehört, vergegenwärtigte sich der König. Wahrscheinlich war sie nichts weiter, als die Manifestation meiner Zweifel und meiner Unsicherheit...
Und doch...
Er hatte jedes einzelne Wort ganz deutlich gehört. Einen Moment lang dachte Kryll an Magie, aber wenn etwas damit zu tun hatte, dann verhielt es sich ganz offensichtlich so, dass diese Magie gegen den Namenlosen und die überlegene Macht, die hinter ihm stand, nichts auszurichten vermochte.
Nein, Kryll hatte sich längst entschieden.
Er würde seinen Weg zu Ende gehen und nichts und niemand würde ihn davon abbringen können!
Er wollte nach Kuldan, um sich den Ring zu holen.
Der Ring bedeutete Macht...
Und es gab nichts, wonach es Kryll im Augenblick mehr verlangte. Der Ring bedeutete Macht und der Ring und der Spiegel zusammen bedeuteten noch mehr Macht. Er würde mehr davon bekommen, als er sich überhaupt vorstellen konnte.
Lange genug habe ich auf dem Thron von Pragan gesessen, ohne wirkliche Macht zu besitzen, durchfuhr es ihn. Aber das würde bald ein Ende haben, wenn er erst einmal den Ring und den Spiegel in seine Gewalt gebracht und ein Tor zum Schattenland errichtet hatte.
Aber Kryll wusste auch, dass er vorsichtig sein musste,
Er durfte Tarak und seinem Diener, dem Namenlosen, nicht blind vertrauen.
Es war dem jungen König klar, dass ihn Tarak nur als Werkzeug ansah, dass er fallenlassen konnte, wenn er es nicht mehr brauchte.
Aber Kryll hatte nicht die Absicht, nur ein Werkzeug zu sein.
Er würde sich etwas einfallen lassen, um Tarak hereinzulegen.
Macht kann trügerisch sein, überlegte er, während er hinaus auf das Meer blickte, auf dessen Oberfläche die Sonne glitzerte.
Das Problem ist, dass man oft nicht weiß, über wie viel Macht man wirklich verfügt, ging es ihm durch den Kopf. Und einen Moment lang fragte er sich, ob nicht auch er seine Möglichkeiten maßlos überschätzte.
*
Der Wind wurde heftiger.
Dunkle Wolken zogen am Himmel auf.
Die Wellen wurden spürbar höher und das Schiff schaukelte bald stark.
"Hoffentlich gibt es keinen Sturm!", meinte Kraynar, der Steuermann der GEEDRA.
Mit eisernem Griff hielt er sicher das Ruder. Kryll bemerkte, wie Kapitän Lathor besorgt seinen Blick zum Himmel hob.
"Es sieht nicht gut aus", raunte er.
Der Steuermann nickte kaum merklich.
Kryll war es so, als flüsterte der Wind ihm etwas zu. Der Wind flüsterte und der König hörte die Stimme, mit der der weiße Vogel zu ihm gesprochen hatte.
"Kehrt um, König Kryll! Kehrt um!", schien der aufbrausende Wind ihm zuzurufen.
Krylls Züge verhärteten sich unwillkürlich.
"Ich werde nicht umkehren", murmelte er vor sich hin. Der Wind hatte indessen aufgehört zu flüstern.
Regen setzte ein.
Dicke Tropfen platschten auf die GEEDRA und ließen die Planken nach kurzer Zeit rutschig werden.
Kryll schlang sich seinen warmen Umhang enger um die Schultern und marschierte mit langen Schritten zum Heck.
"Es wird ein ausgewachsener Sturm", meinte Kryll an seine Männer gewandt.
Er hatte das im Gefühl.
"Solange wir nur vom Regen heimgesucht werden, kann man noch nichts sagen", erklärte Olkyr, der jetzt zusammen mit Kraynar das Ruder hielt.
Lathor, der Kapitän wandte einen kurzen Blick gen Himmel zu den aufgetürmten Wolken.
"Es wird nicht dabei bleiben", prophezeite er.
"Ich schlage vor, zur Vorsicht die Segel zu reffen", schlug Kraynar, der Steuermann vor.
Aber Kryll schüttelte energisch den Kopf.
"Nein, das kommt nicht in Frage!"
"Es wäre aber ratsam, mein König!", rief Kraynar.
"Wir würden zu viel Zeit verlieren", erwiderte Kryll kühl.
"Das Schiff könnte kentern!"
"Ich sage, die Segel werden nicht gerefft!" Krylls Stimme klang jetzt eisig und hart. Olkyr und Kraynar wechselten einen etwas verwunderten Blick und schwiegen dann.
Lathors düstere Vorhersagen schienen sich zu erfüllen, als ein heftiger Windstoß die GEEDRA packte und sie für einige Augenblicke in eine Schräglage versetzte.
Die Männer wurden durcheinandergewirbelt, während Kraynar und Olkyr verzweifelt das Ruder zu halten versuchten.
"Wir müssen die Segel reffen!", rief Lathor, der drakanische Kapitän beschwörend. "Wir haben keine andere Wahl!"
Kryll verzog das Gesicht zu einer grimmigen Maske.
"Wir müssen gar nichts!", war seine knappe Antwort, die das Getöse von Wind und Wellen schon fast verschluckte.
*
Die riesenhaften Wellen schaukelten die GEEDRA hin und her.
Der Sturm wird uns wertvolle Zeit kosten, durchfuhr es Kryll nicht ohne Grimm.
Der König konnte es kaum erwarten, in Kuldan anzukommen und den Ring an sich zu bringen.
Der Wind zerrte an seinem Umhang.
Das Schiff rang verzweifelt und ächzend mit Wind und Wellen.
"Dort! Seht!", war plötzlich Norjans Stimme zu hören. Der alte Ritter deutete mit der flachen Hand auf die See hinaus. Ein amorpher, glutäugiger Schuppenkopf ragte aus dem Wasser heraus.
"Ein Locori!", entfuhr es Olkyr. Seine Züge verrieten Angst.
Die Locori waren riesenhafte, echsenartige Monstren, deren Lebensraum die Tiefe der nördlichen Meere war. Immer wieder kam es vor, dass Schiffe angegriffen und die Tiefe hinabgerissen werden...
"Diese Ungeheuer haben uns gerade noch gefehlt!", zischte Lathor.
Die Männer des praganischen Langschiffes waren für ein paar Augenblicke wie erstarrt, während das Monstrum sich auf die GEEDRA zubewegte. Lathor wandte sich mit bleichem Gesicht an Kraynar.
"Wir müssen schneller werden!", rief er.
Aus der Stimme des Kapitäns sprachen nackte Furcht und ein hohes Maß an Verzweiflung.
"Das wird nichts nützen! Dieses Biest ist auf jeden Fall schneller als die GEDDRA", stellte Kraynar sachlich fest.
Indessen war der Locori wieder untergetaucht.
Wenn es ihm einfiel, direkt unter dem Bauch der GEEDRA wieder hervorzukommen, konnte das schon das Ende bedeuten...
"Wir müssen den Kampf aufnehmen!", rief Kryll entschlossen. er wandte sich an seine Männer. "Macht die Harpunen bereit! Wenn der Locori das nächste Mal auftaucht, werden wir ihn töten!"
Die Männer gehorchten wortlos und stellten sich mit ihren Harpunen an der Reling auf.
Einige quälend lange Augenblicke hindurch geschah überhaupt nichts. Dann endlich tauchte das Monstrum - dicht bei der GEEDRA - wieder auf.
"Jetzt!", gellte die Stimme des Königs und ein gutes Dutzend Harpunen wurde dem Locori entgegen geschickt.
Der schuppige Körper bäumte sich verzweifelt auf, als der Hagel von Harpunen auf ihm abregnete. Lathor hatte angeordnet, dass die Seile, mit denen die Harpunen normalerweise mit dem Schiff verbunden waren, gekappt wurden, um zu verhindern, dass der Locori das ganze Schiff mit sich riss.
Das markerschütternde Brüllen des Locori ließ Kryll zusammenfahren. An dem riesenhaften Körper wirkten die Harpunen nur wie kleine Nadeln.
"Es ist ein Riese von einem Locori!", staunte Kraynar. In seiner Stimme klang in diesem Moment sogar so etwas wie Ehrfurcht mit.
Kryll musste sich an der Reling festhalten. Das Schiff schwankte zu stark, als dass man noch hätte freihändig auf den glitschigen Planken hätte stehen können.
Indessen türmte der Wind die Wellen jetzt zu meterhohen Gebirgen auf.
"Der Locori ist noch am Leben!", rief der Kapitän lauthals. Kryll sah, wie das Ungeheuer mit seinen riesenhaften Pranken versuchte, die Harpunen mit ihren furchtbaren Widerhaken zu entfernen.
Das Wasser um ihn herum verfärbte sich rot. Seine reptilienartigen Facettenaugen glänzten fiebrig und kalt.
"Es bleibt uns keine andere Wahl! Wir müssen die Segel reffen!", rief Lathor nun, als er sah, wie der Sturm mit der GEEDRA spielte.
"Die Segel bleiben wie sie sind!", hörte man Krylls Stimme.
Die GEEDRA hatte unterdessen etwas Abstand
"Ich hoffe, er verfolgt uns nicht!", meinte Norjan. "Sonst sind wir verloren! Wir haben nur noch wenige Harpunen!"
Kryll stand wortlos an der Reling und hielt sich krampfhaft fest, um nicht über Bord gespült zu werden.
Seine Züge waren düster, aber nicht verzweifelt.
Er hielt nach dem dem Locori Ausschau. Aber das Ungeheuer war nicht mehr zu sehen.
Er ist untergetaucht und folgt uns, dachte der König bei sich. Ein Gefühl des Grauens ergriff ihn. Wenn dieses echsenartige Monstrum nun genau unter dem Bauch der GEEDRA wieder emportauchte...
Kryll wagte kaum daran zu denken.
Wenn der Locori das Schiff anhob und wieder niederstürzen ließ, war die GEEDRA verloren.
Der Sturm wütete immer heftiger, aber die Schiffe der Praganier waren für solche Verhältnisse ausgelegt.
Lathor, dieser Narr, dachte Kryll. Der drakanische Kapitän kannte zwar inzwischen die Eigenheiten der nördlichen Meere, aber er würde nie die Meerverbundenheit der Praganier nachempfinden können.
In den südlichen Ländern war die Seefahrt nur Mittel zum Zweck. In Pragan war bedeutete sie sehr viel mehr. Das Wasser war die zweite Heimat der Praganier. Dem Meer rangen sie ihre Nahrung ab, nicht ihrem kargen Land, dessen Boden für den größten Teil des Jahres gefroren war.
Dennoch - Lathor war ein ausgezeichneter Schiffsführer, der es mit den meisten Kapitänen des Nordens aufnehmen konnte.
*
Das Schiff schwankte.
Kryll hörte einen Schrei, aber er konnte nicht sagen, wer ihn ausgestoßen hatte.
Dann spürte der König, wie die GEEDRA von der unruhigen Wasseroberfläche abgehoben wurde.
Der Locori, durchfuhr es ihn.
Es war also doch so gekommen, wie zu befürchten gewesen war. Das Monstrum war ihnen unter Wasser gefolgt und jetzt wieder aufgetaucht.
Ein plötzlicher Ruck ging durch die GEEDRA und Kryll rutschte auf den nassen Planken aus. Furcht breitete sich unter den Männern aus. Sie wurden hin- und hergewirbelt und schrien laut durcheinander. Holz splitterte und der mächtige Mast ächzte.
Im Hintergrund war das Brüllen des Locori zu hören.
Dann donnerte die GEEDRA wieder auf die Wasseroberfläche. Wieder war das Splittern von Holz zu hören.
Kryll rappelte sich rasch wieder auf und sah, wie neben der GEEDRA die riesige Gestalt des Locori aufragte. Der König blickte sich hastig um. Olkyr hatte eine klaffende Wunde am Arm. Vermutlich hatte einen Schlag mit dem Mastbaum abbekommen. Kraynar lag reglos am Boden.
"Unsere restlichen Harpunen sind über Bord gegangen!", rief Norjan Kryll zu.
"Dann müssen wir eben mit einfachen Speeren und Pfeilen gegen den Locori vorzugehen versuchen!", erwiderte Kryll grimmig.
Er warf einen nachdenklichen Blick zu der Echsengestalt ihres furchtbaren Feindes. Die Schäfte der Harpunen ragten noch immer aus seinem Leib.
Sie schienen das Monstrum jedoch nicht ernsthaft zu behindern. Wild funkelten die Facettenaugen.
In diesem Moment sah Kryll, wie der Namenlose die Kapuze seiner Kutte zurücklegte.
Der dunkle, metallisch glänzende Kugelkopf des Schattenmannes kam zum Vorschein.
Dann öffnete er seine Kutte. Kryll erblickte ein graues Gewand, das von einem breiten Gürtel zusammengehalten wurde, hinter dem eine Axt steckte. Es war eine geradezu monströse, schwere Streitaxt.
Der Namenlose machte auf Kryll nicht gerade den Eindruck, als ob er stark genug gewesen wäre, eine solche Waffe sicher zu führen. Selbst ein Hüne hätte sicher seine Mühe gehabt, mit dem schweren Gerät umzugehen.
Mit einer behänden, blitzschnellen Bewegung zog der Namenlose seine Axt heraus.
Der Locori kam unterdessen näher und näher.
Er schien den Männern der GEEDRA nun endgültig den Garaus machen zu wollen.
Seine sechsfingerigen, bekrallten Pranken streckte das Monstrum begierig nach dem Schiff aus.
Dann packte der Locori die GEEDRA schließlich am Heck, während fast gleichzeitig eine geradezu mörderische Welle über ihn hereinbrach. Doch diese Wassergewalten konnten dem Echsenwesen offenbar nichts anhaben.
Der Locori öffnete für einen Moment sein Maul und gab fast mannshohe Zähne frei. Die schwertgroßen Krallen seiner Pranken hakten sich im Holz der GEEDRA fest, während die Besatzung den Atem anhielt.
Nun kam der Namenlose mit weit ausholenden Schritten zum Heck. Aus seinem dunklen Metallkopf drang ein barbarischer Ruf, während er mit den Händen die furchtbare Axt schwang.
Mit dieser monströsen Waffe, die der Namenlose mit geradezu gespenstischer Leichtigkeit zu führen in der Lage war, hieb er auf das Monstrum ein.
Die Axt drang tief in die Pranke des Locori. Aus der klaffenden Wunde kam Blut.
Der Namenlose zog seine Waffe wieder zurück. Die Pranke bewegte sich und ließ die GEEDRA frei.
Wahnsinn und Schmerz leuchteten in den den Facettenaugen des Locori. Er warf sich verzweifelt herum und wirbelte dabei das Wasser noch mehr auf, so dass die Männer der GEEDRA alle Mühe hatten, sich zu halten. Dann versank das Wesen im Meer.
Fassungslos blickte Kryll auf die Axt des Namenlose, die dieser jetzt triumphierend emporreckte.
Es ist keine gewöhnliche Axt, durchfuhr es den jungen König. Es ist eine Waffe der Schattenwelt! Und obwohl er froh war, dass die Gefahr durch den Locori beseitigt war, fühlte er ein eisiges Frösteln, das seinen ganzen Körper erfasste.