Читать книгу Florentine Blix (1). Tatort der Kuscheltiere - Alice Pantermüller - Страница 8

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Am Tag, an dem Bo neu in meine Klasse kam, verschwanden alle meine Kuscheltiere. Aber vor allem war dieser 31. August der Anfang eines ganz und gar außergewöhnlichen Kriminalfalls.

Das mit den Kuscheltieren war dabei übrigens eher nebensächlich. Ich bin dreizehn und brauche keine Kuscheltiere mehr. Aber ich erwähne es trotzdem, weil daraus noch eine ziemlich merkwürdige Sache wurde. Eine Sache, der ich auf jeden Fall auf den Grund gehen musste.

Schon seit ich denken kann, muss ich nämlich Dingen auf den Grund gehen, Antworten auf alle Fragen finden … und zwar weil die Welt furchtbar kompliziert ist.

Ich muss einfach wissen, was es mit all diesen unbegreiflichen und verwirrenden Dingen im Leben auf sich hat!



Und genau deshalb werde ich nach dem Abitur zur Kriminalpolizei gehen und Fälle aufklären.

Dass ich zur Kripo will, weiß ich schon seit dem Marienkäfer-Vorfall im Kindergarten. Auch hier hatte das eine nichts mit dem anderen zu tun, aber trotzdem bin ich anschließend nie wieder in den Kindergarten gegangen.


Hm. Ich merke, dass ich gerade ziemlich viel durcheinanderschreibe … Das passiert mir leider immer wieder. Allerdings ist das nicht gut, wenn man will, dass die Leute einen verstehen. Daher fange ich jetzt noch einmal ganz von vorne an:

Hallo. Oder auch Moin, wie man in Flensburg sagt, wo ich lebe. Ich heiße Florentine. Florentine Blix. Nicht Flo und nicht Flori, sondern Florentine. Ich habe rötliche Haare (genauer gesagt: rotblonde – wie Heidehonig. Ich trage sie immer als Pferdeschwanz, damit sie mich nicht kitzeln) und blaugraue Augen. Weil ich kurzsichtig bin (-3 Dioptrien), trage ich außerdem eine Brille. Ich bin 163,4 Zentimeter groß, was leicht über dem Durchschnitt für 13-jährige Mädchen liegt (160,8 Zentimeter).

Mein Name bedeutet so viel wie die Blühende. Auch wenn ich mit Blumen nicht besonders viel anfangen kann, finde ich Pflanzen und Tiere sehr interessant. Die fleischfressende Venusfliegenfalle zum Beispiel. Deren aufwendiger Verdauungsprozess ist wirklich enorm spannend, aber trotzdem mögen die meisten Menschen lieber Koalababys. Oder kleine Hunde.

Ich mag Tiere übrigens auch lieber als Menschen. Weil sie viel leichter zu verstehen sind.

Menschen sagen manchmal solche Sachen wie: »Ja, super. Ganz großes Kino« – und später bekommt man dann heraus, dass sie genau das Gegenteil gemeint haben. Und außerdem gar nicht im Kino waren.

Bis heute habe ich noch nicht rausgefunden, warum sie das tun. Aber ich arbeite dran.

Bei Tieren ist das viel einfacher: Ein Hund wackelt mit seinem Po, ein Hund knurrt – und schon weiß ich, was er will. Ich muss nicht in sein Gesicht gucken, um auf so was wie Mimik zu achten, die ich dann doch nicht verstehe.

Ich weiß, dass ich anders bin. Es gibt Dinge, die ich nicht so gut kann wie die meisten Leute. Vieles kann ich dafür besser, zum Beispiel Physik und Kriminalfälle lösen. Aber egal, ob besser oder schlechter: Auf jeden Fall funktioniere ich anders. Früher habe ich mich manchmal gefühlt wie eine Außerirdische, die nur aus Versehen auf der Erde gelandet ist.

Also, genau genommen fühle ich mich auch heute manchmal noch so … aber mittlerweile frage ich mich nur noch ab und zu, woran das liegt. Lieber stelle ich anderen Leuten Fragen.

Außerdem gibt es in meinem Leben ja auch ganz normale Dinge. Zum Beispiel habe ich eine beste Freundin, die Maja heißt. Maja Hagelstein. Auch ihre Familie ist ziemlich normal. Ihr Vater arbeitet im Rathaus und ihre Mutter ist Lehrerin. Sie tragen beide immer unauffällige Kleidung und sind auch sonst ziemlich zurückhaltend.

Aber jetzt habe ich schon wieder das Thema gewechselt. Und dabei wollte ich ja eigentlich erzählen, wie das war, an dem Tag, an dem alle meine Kuscheltiere verschwanden.

Und Bo in meine Klasse kam.


Florentine Blix (1). Tatort der Kuscheltiere

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