Читать книгу Traumexpress - Alicia Frick - Страница 12

***

Оглавление

Stefanie hatte sich und ihrem Sohn ein leichtes Abendessen zurechtgemacht, was Jakob wieder nicht anrührte. Ein Mini-Fortschritt ist das Beste, was sie heute bekommen konnte, auch wenn es nur ein Tierlaut war. Jakob wurde schon von seiner Mutter mit liebevollen Worten ins Bett gebracht.

Jetzt sitzt Stefanie auf der Couch, mit einem Gläschen Wein in der Hand und ihrem Laptop auf dem Schoß. Sie hatte heute so viele Termine erledigen müssen, dass sie doch fast ihre Arbeit vergessen hätte. Plötzlich sieht sie auf. Hat sie ein Telefonat vergessen wegzudrücken? Läuft das Radio in der Küche? Sind Passanten auf der Straße spazieren?

Sie steht auf, um nachzusehen. Das Telefon steht im Flur an seinem Platz, das Radio ist ausgeschaltet und alle Fenster sind geschlossen. Sie horcht in die ruhige Wohnung hinein. Der Aufprall einer fallenden Stecknadel wäre laut gewesen.

„…vielleicht hat dich jemand ausgelacht oder du wurdest beschimpft… Mama schimpft oft mit mir, weil ich nicht spreche, aber ich kann sprechen. Ich habe nur Angst, etwas Falsches zu sagen und …“

Stefanie kann es nicht glauben. Ihr Sohn spricht. Zwar nicht mit ihr und nicht besonders laut, aber in deutlichen Wörtern und vollständigen Sätzen. Sie will Jakob nicht belauschen, aber sie hört ihren Sohn gerade zum ersten Mal sprechen. Er hat ein zartes Stimmchen. Das muss sie unbedingt Herrn Dr. Müller berichten, wenn sie die Blutergebnisse besprechen.

Wieder zurück auf der Couch öffnet sie ein neues Word-Dokument und beginnt aufzuschreiben, was sie gerade gehört hat. Sie würde so gerne mal mit ihrem Sohn sprechen, verstehen was ihn bedrückt und herausfinden, wieso er bisher noch nicht gesprochen hat.

Traumexpress

Подняться наверх