Читать книгу Das Hexaemeron - Ambrosius von Mailand - Страница 50
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Оглавление„Und es ward Abend und es ward Morgen, ein Tag“151. Einige werfen hier die Frage auf, warum die Schrift zuerst den Abend, dann den Morgen erwähnt? Ob sie damit nicht sichtlich die Nacht vor dem Tag bezeichnet? Sie beachten erstens nicht, daß dieselbe im vorausgehenden den Tag voranstellte, wenn sie hervorhebt: „Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht“; ferner nicht, daß der Abend das Ende des Tages und der Morgen das Ende der Nacht ist. Um also dem Tage sein Vorrecht und seinen Vorrang in der Entstehung einzuräumen, nannte sie zuvor das Ende des Tages, auf welchen die Nacht folgen sollte152. Dann erst hernach nannte sie beifügend das Ende der Nacht. Undenkbar aber konnte die Schrift der Nacht so den Vorrang vor dem Tage einräumen, daß sie sowohl die Tag- wie Nachtzeit mit der Bezeichnung „Tag“ zusammenfaßte und für die Wahl der letzteren der vorzüglichere Name entscheidend war. Daß auch dies Gepflogenheit der Schrift ist, den Namen auf das Hauptsächlichere zu übertragen, können wir mit zahlreichen Beispielen belegen. So sprach auch Jakob: „Die Tage meines Lebens sind kurz und schlimm“153. Und wiederum: „Alle Tage meines Lebens“154. Auch David gebraucht die Wendung: „Die Tage meiner Jahre“155; er nannte nicht auch die Nächte. Daraus ersehen wir, daß jene Gepflogenheiten, die heute als geschichtliche Tatsachen vorgetragen werden, eine ständige Regel für die Zukunft begründet haben. ― Der Anfang des Tages geht sonach auf Gottes Wort zurück: „Es werde Licht. Und es ward Licht.“ Das Ende des Tages ist der Abend. Unmittelbar auf das Ende der Nacht folgt der nächste Tag. Gottes Ausspruch aber ist klar: er nannte an erster Stelle „das Licht Tag“ und erst an zweiter „nannte er die Finsternis Nacht“.