Читать книгу Das Hexaemeron - Ambrosius von Mailand - Страница 51
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ОглавлениеRecht auffallend heißt es auch: „ein Tag“, nicht der „erste Tag“156. Es hätte ja (Moses), nachdem ein zweiter und dritter Tag und der Reihe nach die übrigen folgten, „erster“ sagen können ― die Aufzählung schien dies sogar zu verlangen ―; indes wollte er zur Regel machen, daß die vierundzwanzig Stunden des Tages und der Nacht bloß mit dem Namen „Tag“ bezeichnet würden. Er wollte gleichsam sagen: „Vierundzwanzig Stunden sind das Zeitmaß des Tages“157. Wie der Stammbaum der Männer zugleich für den der Frauen zählt und gilt, indem das Sekundäre mit dem Primären in eins zusammengefaßt wird, so zählt man auch nur die Tage und läßt die Nächte miteinbegriffen sein. Wie es also nur einen Umlauf gibt, so nur einen Tag. Bezeichnen doch manche eine ganze Woche als einen Tag, insofern sie in sich wie in einen einzigen Tag zurückkehrt, und zwar siebenmal in sich zurückläuft. „Das ist aber das Bild des Kreises: von sich ausgehen und in sich zurückkehren“158. Darum spricht auch die Schrift da und dort nur von einer Weltzeit ― denn gebraucht sie auch an anderen Stellen „Welt“ in der Mehrzahl, so scheint sie damit mehr die verschiedenen öffentlichen Stände und Ämter zu bezeichnen, als bestimmte sich abfolgende Weltzeiten zu nennen ―: „Groß ist der Tag des Herrn und herrlich“159; und an einer anderen Stelle: „Was fällt euch ein, nach dem Tag des Herrn zu verlangen?“160 Auch da gibt es Finsternis, nicht bloß Licht; denn es ist klar, daß für Leute mit schlechtem Gewissen und für Unwürdige jener Tag voll Finsternis ist. Die Unschuld wird an ihm leuchten, der straffällige Geist Qual erleiden. Im übrigen lehrt uns die Schrift, daß jener unvergängliche Tag der ewigen Vergeltung ohne nächtliche Unterbrechung und wiederkehrende Finsternis fortdauern wird.