Читать книгу Tanz für mich! - Amélie Durée - Страница 8
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ОглавлениеEs ist dunkel geworden. Man merkt bereits jetzt, Ende August, dass die Tage wieder kürzer werden. Wirklich schade, dass der Sommer bald wieder vorbei sein soll. Da hat man sich gerade an die Wärme gewöhnt. Da ist sie auch schon wieder vorüber. Tragisch…
Ich werfe einen Blick auf die Musikanlage. Ich bezweifle, dass ich sie wirklich benutzen darf. Friede meinte, es wäre kein Problem. Aber nach dem, was mir Friede über seinen Cousin erzählt hat, bin ich mir nicht mehr sicher.
Wie dem auch sei. Er ist ja nicht hier. Also schließe ich meinen MP3-Player an drehe die Musik auf. Eine Stunde lang mache ich zu meiner Sammlung von brasilianischer Musik Dehn- und Haltungsübungen, gehe meine Choreografien durch und erarbeite neue Folgen, bis ich von lauter elektronischen Musik unterbrochen werde.
Was ist denn jetzt los?
Verschwitzt beende ich mein Training und folge dem Lärm. Ich finde Friede mit seinen Freunden auf ranzigen Plastikstühlen auf der Terrasse sitzen. Sie haben diverse Flaschen Alkohol neben sich stehen und rauchen eine Wasserpfeife. Echt jetzt? Das habe ich zuletzt bei meinen sechzehnjährigen Klassenkameraden gesehen, als sie nach unserer 10.-Klasse-Abschlussfeier in einer Gartenlaube der Eltern irgendeines Mitschülers heimlich „ne Bong“ geraucht haben. Ich dachte, ich habe es mit erwachsenen Menschen zu tun. Naja, wenn sonst alles nett bleibt, sollen sie ihren Spaß haben.
„Hey! Willste ‘nen Zug?“, fragt mich Sven ernsthaft.
„Nee, lass mal, danke!“, lehne ich mit einem gequälten Lächeln ab. „Ich bin ziemlich geschafft. Ich leg mich hin. Macht mal ohne mich. Viel Spaß!“
„Ok, aber wenn du doch willst. Bist immer gerne gesehen!“, lädt mich Lea noch einmal ein.
„Ist ganz lieb, danke!“, versichere ich ihr und verabschiede mich nun endgültig für diesen Abend. Es war ja auch im Grunde ein langer, anstrengender Tag. Wir sind heute Mittag angekommen, haben bis spät abends am See gelegen. Da habe ich keine Kraft mehr zum langen Rumhängen. Wir haben ja auch noch volle zwei Wochen. Vielleicht lasse ich mich das nächste Mal hinreißen, wenigstens mit auf zu bleiben.
Auf halber Strecke drehe ich mich noch einmal um.
„Friede?“
„Ja?“
„Wo steht das Wasser? Ich nehm mir was für die Nacht mit hoch.“
„Oh, im Keller, ich hab nichts mehr oben. Tut mir leid. Ich hol welches!“
„Nee nee, kein Problem, das schaff ich gerade noch so“, erwidere ich gelassen und steuere die kleine Tür unter der Treppe an, die in den Keller führt.