Читать книгу Tanz für mich! - Amélie Durée - Страница 9

8

Оглавление

Es riecht gar nicht so feucht, wie ich es gedacht hätte. Anscheinend legt Friedes Cousin viel Wert darauf, dass es hier im Keller keine Feuchtigkeit gibt. Irgendwo hier müssen die Flaschen zu finden sein… Mal sehen…

Ich sehe mich suchend um. Plötzlich höre ich eine Maschine anspringen. Klingt wie ein Lüfter. Komisch, wo kommt das her?

Erklärt aber, warum es hier so schön trocken ist, wenn er eine Lüftungsanlage hat. Vielleicht hat er einen Weinkeller und muss daher für ein gleichmäßiges Klima sorgen. Ich schaue um die Ecke. Ah, hier stehen die Flaschen mit Wasser und Säften. Sehr gut! Ich schnappe mir eine davon und will gerade wieder nach oben gehen, als mir eine Tür auffällt, die leicht offensteht. Dahinter sehe ich etwas stehen. Es sieht aus, wie ein riesiges Gesicht. Ist ja gruselig. Was kann das denn sein?

Neugierig aber auch ein wenig ängstlich schleiche ich zur Tür. Sowas albernes. Wovor habe ich denn Angst? Was soll es schon schlimmes sein? Ein Monster im Schrank habe ich ja wohl nicht zu erwarten.

Ganz langsam schiebe ich die alte Holztür auf. Dann atme ich erleichtert auf. Es sind Masken, Skulpturen und unzählige weitere afrikanische Kunstwerke. Es ist fantastisch. Ich bin begeistert. Es sieht aus wie das Lager eines Museums für afrikanische Kunst. Das hätte ich mir eigentlich denken können, dass jemand, der in dem Bereich als Sachverständiger arbeitet und ganz offensichtlich eine Vorliebe für die Kunst des „Schwarzen Kontinents“ hat, auch seine Kunst sammelt.

Ich traue mich kaum mich zu bewegen, weil ich Angst habe jeden Moment etwas Wertvolles umzustoßen. In der Mitte steht eine kleine Skulptur einer Frau. Sie trägt etwas im Arm. Ist es ein Kind? Nein, kein Kind. Es scheint ein Tier zu sein. Aber was kann das sein? Da meine Neugier jetzt endgültig geweckt ist, schlängele ich mich zu ihr durch. Sie ist wunderschön. Fein gearbeitet aus Speckstein. Sie hält eine kleine Katze im Arm.

„Oh wie süß!“, höre ich mich selbst sagen. Seit ich im Büro arbeite, habe ich angefangen, hin und wieder mit mir selbst zu reden. Der Wahnsinn der Arbeit, versuche ich mich immer zu trösten, und muss jedes Mal etwas über mich selbst lachen, wenn ich mich wieder bei einem tiefgründigen Selbstgespräch ertappe.

Ich kann mich kaum von ihr abwenden.

Nur mit Mühe reiße ich mich verzückt von der kleinen Dame los.

Auf dem Weg ins Zimmer frage ich mich immer mehr, wie Robert wohl wirklich ist. Ich kann nicht glauben, dass jemand, der eine Ader für solch feinsinnige Sachen wie die Kunst im Keller hat, ein solches Raubein geworden sein soll, wie Friede ihn beschreibt.

Tanz für mich!

Подняться наверх