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Dienstag, 1. April 2008

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Fayetteville, Arkansas

Selina blinzelte und sah sich neugierig um. Das Tageslicht, das in den Raum fiel, war ungewohnt hell. Noch immer spürte sie Romans Arme um sich, doch er gestattete ihr, sich zu drehen.

Das Zimmer war groß und mit hellen Möbeln ausgestattet. Offenbar diente es als Wohn- und Arbeitszimmer. In einer Ecke sah sie eine kleine Küchenzeile. Durch zwei offene Türen konnte sie ein winziges Bad und einen Schlafraum erkennen.

„Wo sind wir?“, fragte sie angespannt.

„In Fayetteville in Arkansas.“

„In den Staaten?“, staunte Selina. „Warum?“

„Nun, ich vermute mal, dass du wenig Interesse hast, die nähere Bekanntschaft mit Amalie Ahrendt, Vollstreckerin der siebten Stufe zu schließen. Soweit ich weiß, ist sie immer noch auf der Suche nach dir. Die Vereinigten Staaten sind zumindest nicht in der direkten Nachbarschaft.“

„Du hast gesagt, dass sie mich weltweit suchen“, erinnerte sie ihn.

„Stimmt, Spinnenkind, aber da ich mich zur Zeit öfters auf diesem Kontinent aufhalte, fand ich es passend“, lächelte er und drehte sie wieder zu sich.

„Die Wohnung gehört dir. Mach damit, was immer du willst. Auf dem Schreibtisch findest du alles, was du brauchst: Ausweise, Zeugnisse, Sozialversicherungs-Nummer und Kontodaten.“

Sie sah unwillkürlich hin, doch er drehte ihren Kopf wieder zu sich, und seine blauen Augen nahmen sie gefangen.

„Selina Serra, ich entlasse dich jetzt in dein eigenes Leben. Deine Ausbildung ist abgeschlossen, die Schonzeit vorbei. Ab jetzt bist du für dich selbst verantwortlich. Erwarte nicht, dass ich dir aus selbstverursachten Schwierigkeiten helfe. Beweise mir erst, dass die Jahre, die ich in dich investiert habe, nicht umsonst waren. Ich habe dir alles beigebracht, was du in den beiden Welten zum Überleben wissen musst. Nutze dieses Wissen gut. Und vermeide es, mich zu verärgern. Dein Welpenschutz ist vorbei.“

Er küsste sie und forderte ihr Blut.

Selina schmiegte sich in seine Arme und fügte sich, wie sie es all die Jahre getan hatte.

Als er plötzlich verschwunden war, atmete sie tief durch und sah sich erneut um.

Wieder betrat sie ein neues Leben. Doch dieses Mal konnte sie zum ersten Mal selbst entscheiden, was sie tun wollte.

Und das war ein wirklich gutes Gefühl!

Seelenfresserin

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