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Der geheimnisvolle Aufruf

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1. Februar 2016

Am Abend des 1. Februar stand ich im Badezimmer vor dem Waschbecken und wusch mich, um mich bettfertig zu machen. Es war etwa 19.15 Uhr. Da hörte ich plötzlich eine Stimme, die zu mir sagte (bzw. rief): „Gürte dich!“ – Ich konnte nicht feststellen, wer da zu mir sprach. Ich war mir nicht sicher, ob es die Stimme Gott Vaters war.


Es schien mir eher so zu sein, als ob es irgendein Himmelsbote war. Ich sah ein Gesicht ohne menschlichen Körper. Das Gesicht war länglich, wie das eines jungen Mannes. Er hatte kurze, gewellte Haare. Der Körper war eine Mischung aus Windhauch, Schleier und Rauchschwade (also figurlos). Ich spürte seine Gegenwart um mich herum, als ob man von etwas „umweht“ wird.


Mehrmals hintereinander (etwa fünfmal) rief die Stimme: „Gürte dich!“ – Ich fragte mich, was das zu bedeuten habe. Vielleicht sollte ich mich für ein Ereignis bereit halten oder für eine bestimmte Aufgabe zurecht machen?


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Ich erinnerte mich daran, dass am Sonntag (dem 31. Januar) wieder einmal das Evangelium verlesen worden war, in dem es heißt: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ (Lk 4,21). Am 31. Januar war auch (laut Kalender) der Beginn der Novene zum Hl. Antlitz und am 2. Februar wird Maria Lichtmess (Darstellung des Herrn) gefeiert.


Dennoch konnte ich mir aus all diesen Indizien keinen Reim machen und hoffte daher, dass sich dieses Geheimnis in den nächsten Tagen klären würde …


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Ich suchte dann in der Bibel nach Stellen, in denen der Satz „Gürte dich!“ vorkommt. Ich fand mehrere, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. In allen Fällen geht es darum, dass sich jemand auf etwas vorbereiten soll, etwa auf eine besondere Aufgabe oder auf eine Reise.


In der Apostelgeschichte 12, 6-10 (Einheitsübersetzung) geht es um Petrus, dem ein Engel erschien, welcher ihn aus dem Kerker befreite. – Dabei dachte ich sofort an das Ereignis am Fest Petri Kettenfeier (am 16. Januar).


In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber bewachten Posten den Kerker. Plötzlich trat ein Engel des Herrn ein und ein helles Licht strahlte in den Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen.


Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich und zieh deine Sandalen an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Dann ging er hinaus und Petrus folgte ihm, ohne zu wissen, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und auf einmal verließ ihn der Engel.“


An diesem Beispiel zeigt sich, dass es manchmal einen fließenden Übergang zwischen Vision und Wirklichkeit gibt, und dass visionär Geschautes eine direkte Auswirkung auf das persönliche Leben haben kann! Als Petrus merkte, dass er aus dem Kerker befreit worden war, begriff er, dass er sich das alles nicht eingebildet haben konnte.


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Des Weiteren fiel mir eine andere Schriftstelle auf: Jeremia 1, 4 – 18 (Einheitsübersetzung), in der es heißt:


Das Wort des Herrn erging an mich: Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. Da sagte ich: Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung.


Aber der Herr erwiderte mir: Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des Herrn. Dann streckte der Herr seine Hand aus, berührte meinen Mund und sagte zu mir: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund. Sieh her! Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ausreißen und niederreißen, vernichten und einreißen, aufbauen und einpflanzen.


Das Wort des Herrn erging an mich: Was siehst du, Jeremia? Ich antwortete: Einen Mandelzweig sehe ich. Da sprach der Herr zu mir: Du hast richtig gesehen; denn ich wache über mein Wort und führe es aus. Abermals erging an mich das Wort des Herrn: Was siehst du? Ich antwortete: Einen dampfenden Kessel sehe ich; sein Rand neigt sich von Norden her.


Da sprach der Herr zu mir: Von Norden her ergießt sich das Unheil über alle Bewohner des Landes. Ja, ich rufe alle Stämme der Nordreiche - Spruch des Herrn -, damit sie kommen und ihre Richterstühle an den Toreingängen Jerusalems aufstellen, gegen all seine Mauern ringsum und gegen alle Städte von Juda. Dann werde ich mein Urteil über sie sprechen und sie strafen für alles Böse, das sie getan haben, weil sie mich verlassen, anderen Göttern geopfert und das Werk ihrer eigenen Hände angebetet haben.


Du aber gürte dich , tritt vor sie hin und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage. Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken. Ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes. Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des Herrn.“


Irgendwie kam mir diese Stelle bekannt vor. Mir fiel dann sofort ein, warum! - Sie war mir deswegen bekannt, weil ich sie in meinem Buch Anleitung zum Beten als Zitat verwendet hatte. Das Buch hatte ich Ende Januar in Druck gebracht, das fertige Büchlein mit Freude in Händen gehalten und den betreffenden Text nochmals gelesen, sodass ich ihn daher frisch im Gedächtnis hatte!


Das Manuskript zu diesem Buch hatte ich bereits im Jahr 2011 (am 7. Juli, dem Fest des Hl. Johannes des Täufers) verfasst. Damals hatte ich noch nicht ahnen können, welche Bedeutung diese Bibelstelle einmal für mich haben würde.


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Nach diesem Erlebnis ging ich zu Bett und schlief rasch ein. Allerdings war es kein tiefer Schlaf. Nach einer Weile wachte ich wieder auf. Ein Geräusch hatte mich geweckt. Ich schaute auf die Uhr. Es war genau 23.00 Uhr. Ich sah, dass der Blumenkranz aus Rosenblüten, den ich rechts neben dem Marienaltar im Schlafzimmer an der Wand befestigt hatte, herunter gefallen war.


Ich stand auf und bemerkte, dass der Haken unverändert fest an der Wand war. Trotzdem war – aus unerklärlichen Gründen – der Kranz (der mit einer Schlaufe an dem Haken gehangen hatte) herunter gefallen. – Ich vermutete darin ein Zeichen des Teufels.

Schon einmal hatte ich vor Jahren soetwas erlebt. Damals war eine Ikone des Erzengels Michael mit ohrenbetäubendem Krach von einem Wandhaken gefallen. Das Bild war danach nicht beschädigt.

Wie Gott in das persönliche Leben eingreift - Band 7

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