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Alles hat seine Zeit

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Dieser Satz lässt sich auch gut auf den Garten beziehen. Denn wie alles in der Natur ist das Geschehen im Garten der Zeit und damit dem Klima unterworfen. Doch die Entwicklung der Vegetation richtet sich nicht nach dem Monat, den das Kalenderblatt anzeigt, sondern nach dem im jeweiligen Jahr auftretenden Witterungsverlauf. Der phänologische Kalender orientiert sich somit an Anzeichen, die deutlich machen, wie weit sich die Natur bereits entwickelt hat. Und diese Anzeichen zeigen dann den Beginn der zehn »phänologischen Jahreszeiten« an.

Zehn Jahreszeiten? Das klingt kompliziert.

Sie sind aber ein praxisnaher Ansatz, wenn Sie im Garten anstehende Arbeiten zum richtigen Zeitpunkt erledigen wollen. Wohlbekannte Pflanzen zeigen Ihnen nämlich durch ihren Entwicklungsstand an, wieweit die Vegetation sich bereits entfaltet hat. Und Sie können sich darauf verlassen, dass etwa ein Schneeglöckchen sich nicht irrt, wenn es Ihnen mit seiner Blüte den Vorfrühling anzeigt und damit den Beginn eines neuen Gartenjahres einläutet. Dabei ist es unerheblich, ob das Schneeglöckchen seine Blüten im Januar oder im März öffnet. Die phänologische Uhr hat ein anderes Zeitmaß und geht jedes Jahr anders. So kann es durchaus vorkommen, dass in dem einen Jahr der Winter länger dauert als in dem anderen. Dann ist auch die Entwicklung in der Natur oder im Garten verzögert. Und auch wir selbst und unsere innere Uhr sind noch auf »Winter« eingestellt, auch wenn das Kalenderblatt bereits »März« anzeigt. So gesehen korrespondiert der phänologische Kalender mit unserer eigenen Wahrnehmung von Natur und Zeit.

Doch nicht nur der Witterungsverlauf hat Einfluss auf die jahreszeitliche Entwicklung der Natur. Sie ist auch von der geografischen und damit klimatischen Lage Ihres Gartens abhängig. Jedem ist bestimmt schon aufgefallen, dass sich die Vegetation im milden Küstenbereich oder in Gegenden, in denen Wein angebaut wird, früher entwickelt als in höheren Lagen oder in rauen Gebirgsregionen. Manchmal machen schon wenige Kilometer gravierende Unterschiede aus. Inmitten einer Metropole, die möglicherweise in einem Flusstal liegt, kann der Schnee schon längst geschmolzen sein, während im Umland noch eine geschlossene Schneedecke liegt. Je nachdem, wieweit die Natur sich unter diesen Bedingungen bereits entwickelt hat, müssen dann aber auch die Maßnahmen im Garten früher oder später erfolgen. Mit dem phänologischen Kalender kann jeder für sich selbst sehen, wann bestimmte Arbeiten anstehen. Dank Ihrer persönlichen Wahrnehmung – »Das Schneeglöckchen blüht« – wissen Sie selbst, was Sie zum jeweiligen Zeitpunkt im Garten anpacken sollten und womit Sie besser noch ein wenig warten.

Quickfinder Gartenjahr

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