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7. Ausgabe 5 – Klumpige Soße oder Clustern

Thema: Strukturbildung

Zeitbedarf: ca. 20 Minuten

Mal angenommen, Sie wollen zu einem bestimmten Thema 500 Worte schreiben. Wenn Sie einfach drauflos schreiben, ist die Chance groß, dass Ihnen beim Schreiben Ideen kommen und das der Text am Schluss zwar 500 Worte hat, jedoch noch mehrfach überarbeitet werden muss, damit er in sich geschlossen ist. Damit Sie vielleicht im Vorwege schon einen Überblick über das bekommen, was sich in Ihrem Gehirn zu diesem Begriff so angesammelt hat, empfiehlt es sich einen Cluster zu erstellen. Cluster bedeutet Klumpen und so sieht es dann auch aus. Unten sehen Sie einen angefangenen Cluster zum Thema „Tasse“.

Ich habe mit dem Thema „Tasse“ begonnen und lande zum Beispiel bei Krankheit und Zukunft. Zwei Begriffe, die nicht unbedingt direkt mit Tasse zu tun haben. Man kommt also „vom Hölzchen auf Stöckchen“ und das ist gut so, denn Sie haben so die Chance Ihrem Text mehr Tiefe zu verleihen.

Cluster zu erstellen kann Ihnen auch abseits vom Schreiben bei der Lösungsfindung zu Problemen helfen. Man kann Sie prima beim Telefonieren erstellen oder in Besprechungen, um wichtige Gedanken fest zuhalten. Gut, kommen wir nun zur heutigen Aufgabe. Sie werden einen Cluster erstellen und im Anschluss daran einen Text schreiben.

Nehmen Sie sich genau fünf Minuten Zeit und erzeugen Sie einen Cluster zum Thema „Staub“ und schreiben Sie im Anschluss daran einen Text, der möglichst viele Worte aus ihrem Cluster enthält. Für die Erstellung des Clusters nehmen Sie ein möglichst großes Stück Papier und starten Sie in der Mitte.

Machen Sie die Übung nur auf dem PC, wenn Sie ein Grafiktablett haben. Nehmen Sie also einen Stift dazu in die Hand. Den anschließenden Text können Sie dann auch gern wieder am PC verfassen.

Mehr über Cluster in

„Garantier Schreiben Lernen“ von Gabriele Rico und

Im dazugehörigen Video: https://youtu.be/ttOlFuVppRU

8. Ausgabe 6 – Ich will aber!

Thema: Chrakterentwicklung

Zeitbedarf: ca. 120 Minuten

Damit eine Handlung spannend oder zumindest interessant wird, müssen Ihre Charaktere etwas wollen. Wenn alle das Gleiche wollen würden, wäre die Geschichte nicht sehr spannend. Es geht also auch immer um Konflikte. Diese können offen, aber auch versteckt sein. In Geschichten und Romanen gibt es also meist den Protagonisten, Ihre Hauptperson und mindestens einen Antagonisten. Wenn Sie den

Einen nur als strahlenden Helden darstellen und den anderen nur als abgrundtief böse, dann wird Ihre Geschichte niemanden mitreißen. Wenn Ihr Held aber ein paar Fehler hat und der Gegenspieler liebenswerte Eigenschaften oder Sie seine Gründe nachvollziehen können, dann sieht das schon anders aus.

Jetzt kommt die Schwierigkeit. Sagen Sie dem Leser direkt, was Ihre Charaktere wollen, ist es auch wieder langweilig. Aber Sie können es durch die Handlung verdeutlichen. Wenn Sie also eine Szene mit Ihrem Charakter erstellen, müssen die Taten zu den Motiven des Charakters passen. Das bedingt, dass Sie diese Motive kennen. Meistens haben Sie als Autor weit mehr Informationen über Ihre Charaktere,

als Sie dem Leser zur Verfügung stellen. Diese Informationen zu gewinnen, ist Thema der heutigen Aufgabe.

In Ausgabe 04 haben Sie zu einem ganz grob skizzierten Hintergrund Namen ermitteln sollen. Sie sollten also nun ein paar Namen zur Auswahl haben. Wir wollen jetzt einen neuen Charakter erschaffen - dazu wählen Sie sich bitte einen der Namen aus der Aufgabe 04 aus. Den damals geschilderten Charakterhintergrund, den vergessen Sie nun. Wir erstellen zu dem Namen einen Neuen.

Diese Aufgabe ist eine Premiere, als das nicht nur das Design verändert wurde, sondern auch Arbeitsblätter mit anhängen. Die Aufgabe insgesamt wird sich trotzdem über mehrere Wochen verteilen. Schließlich soll Sie in einer Woche zu schaffen sein.

Was gibt es also zu tun? Sie sollten zuerst grob entscheiden, ob der Charakter den Sie gleich generieren Ihr Protagonist oder der Antagonist wird. Unterstützende Charaktere behandeln wir später einmal. Diese benötigen auch nicht ganz so viel Tiefe wie die Hauptpersonen.

1. Schreiben Sie nun den Namen Ihres Charakters in die Mitte eines Blattes Papiers und erzeugen Sie einen Cluster. Das dürfte nach der letzten Aufgabe nicht mehr schwerfallen. Nehmen Sie sich dazu nur fünf Minuten Zeit. Wir wollen das Gehirn nur „primen“.

2. Erstellen Sie einen tabellarischen Lebenslauf für Ihren Charakter. Auch da halten Sie sich kurz. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Daten später noch wieder geändert werden. Wir machen jetzt erst einmal einen Entwurf.

3. Bearbeiten Sie das folgende Fragen. Schreiben Sie die Antworten auf ein Extrablatt. Erstellen Sie auf diese Weise einen Protagonisten und einen Antagonisten. Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß und bis zur nächsten Woche. Wir kommen auf die Ergebnisse zurück.

Setzen Sie in die Lücken den Namen Ihres Charakters ein und vervollständigen.

Sie die Sätze auf einem anderen Blatt. Es steht in den Sätzen immer „er“ für der Protagonist. Wenn Sie einen weiblichen Charakter beschreiben, ändern Sie dies selbstverständlich.

... hat panische Angst vor...

Wenn ... ein Tier wäre, wäre er ein...

...macht ... als erstes, wenn er morgens aufsteht.

...schönster Tag im Leben bisher war damals als, ...

...wird ärgerlich, wenn ...

...war die schwerste Krankheit, die ... jemals hatte.

Wenn ... am Tag für ein paar Sekunden die Augen schließt, denkt er an ...

Auf einer Party mit vielen Unbekannten fühlt sich ... wie ...

Wenn ... eine Meinung hat und jemand anders das Gegenteil behauptet, ist das...

Struktur und Gleichmäßigkeit empfindet ... als ...

Andere sagen über ... das ...

Verlässlichkeit ist eine ... von ...

Wenn ... bei seinen Vorhaben auf Widerstand stößt, reagiert er...

Wer jetzt noch Lust hat, kann seinen Charakter nun genau kennen lernen. Auf dieser Seite gibt es ein paar Situationsbeschreibungen. Aufgabe ist es, zu jedem Satz maximal fünf Sätze aus der „Ich“ Perspektive des Charakters zu schreiben. Also er oder sie kommt gerade dazu und verhält sich irgendwie. Sie können dies im Dialog oder durch handeln darstellen. Allerdings wichtig aus der Ich Perspektive.

In einem Restaurant sind alle Tische besetzt. Einzelne Plätze sind noch frei. Ihr Charakter hat wirklich Hunger und möchte etwas essen.

In einer Seitenstraße hört man einen spitzen Schrei und einen unterdrückten Hilferuf.

Ein langsamer, alter Mann will offensichtlich noch den Bus erreichen. Der Busfahrer scheint ihn nicht zu sehen.

Ein Bettler sitzt an der Seite eines Geschäfts und ein Sicherheitsbeamter will diesen gerade verscheuchen.

Beim Ausparken schrammt ihr Charakter einen parkenden Wagen. Der Besitzer ist nirgendwo zu sehen.

Wenn Sie diese Aufgaben soweit durchgespielt haben, machen Sie auf jeden Fall eine Pause von mindestens einem Tag. Dann erstellen Sie noch einen Cluster zu Ihrem Charakter.

Was hat sich verändert?

Fragen Sie sich in Alltagssituationen einfach von Zeit zu Zeit mal: „Wie würde ... die Situation angehen?

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