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Dienstag, 16.10 Uhr

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Nachdem sich die Tür hinter der letzten Kundin für heute geschlossen hatte, dachte Marleen Schubert noch einmal an Frau Wolf zurück. Die Frau war zur Mittagszeit bei ihr gewesen und obwohl bereits mehrere Stunden vergangen waren, ging ihr die neue Kundin nicht aus dem Kopf.

Eine außergewöhnliche Frau, so höflich und bescheiden. Schade, dass nicht alle meine Kunden so sind, dachte Marleen.

Sie warf einen Blick auf das ausgefüllte Datenblatt, rechnete kurz nach und machte vor Erstaunen große Augen. Die muss sich verschrieben haben, schoss es ihr durch den Kopf. Diese Frau ist niemals neunundvierzig. Die sieht ja knuspriger aus als ich und ich bin neun Jahre jünger.

Marleen schüttelte fassungslos den Kopf. Für das Aussehen dieser Frau würde sie, ohne zu zögern, zehn Jahre ihres Lebens hergeben. Na ja, fünf – vielleicht?

Mein Gott, und was für schöne Hände die Frau hat. Makellos schlanke lange Finger und so zarte Haut.

Marleen hielt ihre Hände hoch und betrachtete sie kritisch. Dann seufzte sie tief, doch bevor sie sich groß Gedanken machen konnte, riss sie ein leises Rascheln, das nach dem Zusammenknäulen von Folie klang, aus ihren Gedanken.

Sie erhob sich und wollte in den hinteren Raum gehen, aus dem das merkwürdige Geräusch zu ihr gedrungen war, da sah sie aus den Augenwinkeln den weißen Octavia mit ihrem Mann Dirk am Steuer auf den Parkplatz fahren.

Pünktlich wie immer, freute sie sich und verschob auf der Stelle ihren Erkundungsgang auf den nächsten Tag. Eine Tüte mit Kosmetikpads wird heruntergefallen sein, darum kümmere ich mich morgen, sagte sie zu sich selbst.

Schnell warf Marleen Schlüssel, Telefon und Portemonnaie in ihre Handtasche, nahm die Tageseinnahmen aus der Geldkassette, verließ den Laden, verschloss gründlich die Tür hinter sich und eilte zu ihrem Mann.

Blutrausch

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