Читать книгу Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter - Andreas Suchanek - Страница 16

Du schon wieder Nic

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Seine Fallrichtung änderte sich abrupt.

In einem Augenblick schwebte Nic noch zwischen Schatten und Gold, im nächsten sauste er an einem ziemlich hässlichen Bild vorbei, das über einem verschlissenen Bett hing.

»Töte ihn, es ist einer von Inès’ Leuten!«, kreischte eine wohlbekannte Stimme.

Liz holte aus, um einen Höllenwirbel zu entfesseln.

Ächzend kam Nic in die Höhe, hielt beide Arme abwehrend von sich gestreckt. »Nicht! Ich bin es!«

»Schnell, bevor seine Lügen dich vergiften«, krächzte Nox auffordernd.

Der Familiaris saß auf einem Sessel, trommelte aufgeregt mit den Stummelfüßen und auf seiner Fratze lag ein seliges Lächeln. Er liebte Chaos und Tod. In diesem Augenblick bereute Nic zutiefst, dass er die Bindung zwischen ihm und sich gelöst hatte.

»Du weißt genau, dass ich es bin!«, blaffte er in Richtung der Kreatur, nur um sich Liz zuzuwenden. »Ich bin es wirklich.«

»Sag mir etwas, das nur Nicholas wissen kann.«

»Normalerweise nennst du mich Nic.«

»Etwas anderes«, verlangte sie.

Wie er trug auch Liz ihren Anima-Stein in einem Ring, der Stein leuchtete silbern. Bedrohlich silbern.

»Kann er nicht«, warf Nox ein. »Jetzt wirf den blöden Feuerzauber. Ich mag Magierbriketts.«

»Du willst wohl wieder mal an den Nordpol«, giftete Nic.

Nox verschränkte die Arme. »Du kannst mir nichts mehr befehlen, du hast das Band gelöst. Oh.« Er schlug sich die Pranke vor den Mund. »Du hast mich reingelegt!«

»Es ist wirklich Nic?« Liz ließ ihre Hand sinken.

»Möglich. Würdest du ihn trotzdem töten? Ganz schnell?« Nox schenkte ihr einen grauenvollen Augenaufschlag.

Liz ignorierte ihn, rannte zu Nic und packte ihn an den Schultern. »Du lebst.«

»Irgendwie schon.«

Im nächsten Augenblick lagen ihre Lippen auf seinen. Er zog sie an sich, wollte sie nie wieder loslassen. Der fruchtige Duft ihres Shampoos kitzelte seine Nase, seine Nasenspitze glitt über die samtige Haut ihrer Wange. Erneut versanken sie in einem Kuss.

»Ihr habt einen Zuschauer«, warf Nox ein. »Und dem wird gerade schlecht.«

»Wieso bist du überhaupt noch hier?!« Nic warf dem Familiaris über Liz’ Schulter einen giftigen Blick zu.

»Jemand musste doch auf sie achtgeben.«

»Ha! Du wolltest nur sehen, wie die Wächter oder Inés sie umbringen.«

»Habe ich das nicht verdient?« Nox sprang auf und stemmte die Fäuste in die Hüfte. »Wenigstens dieses Happy End sollte mir nicht verwehrt bleiben. Jetzt, wo du da bist, geht es bestimmt ganz schnell. Wo du auftauchst, sterben ständig Menschen.«

»Das ist nicht wahr!«

»Jeremiah. Angelos Bruder. Das eine oder andere Ratsmitglied. Deine Helfer, die die Apparatur wieder in Gang gesetzt haben.« Nox gingen die Krallen an der einen Hand aus zum Aufzählen, weshalb er zur anderen wechselte und ansetzte, weiterzusprechen.

»Wieso bist du am Leben?« Liz trat einen Schritt zurück, betastete seinen Körper und konnte es noch immer nicht fassen, dass er vor ihr stand.

»Tja.« Er kratzte sich an der Schläfe. »Irgendwie braucht das Schicksal mich noch. Da der Dämon jetzt zurück ist, bin ich der letzte Schicksalswächter. Und irgendwie hat auch mein Dad etwas damit zu tun.« Er nahm die Umgebung zum ersten Mal richtig wahr. »Wo sind wir?«

Es war eindeutig ein Hotelzimmer, allerdings eines der untersten Kategorie. Der Teppich war fadenscheinig, die Vorhänge verblichen. Das Bett sah so aus, als sei es vom Sperrmüll gerettet worden.

»Du hast das Portal in die Kanalisation von Rumänien geöffnet. Ich bin direkt dorthin gespiegelt und habe das nächstbeste Hotel aufgesucht. Ich musste von der Straße runter.« Liz rieb sich müde die Augen. »Die gesamte magische Welt ist in Aufruhr.«

»Das war zu erwarten.«

»Wegen uns, Nic!« Liz sank auf das Bett, das bedrohlich wackelte. »Niemand weiß, dass der Dämon zurückgekehrt ist. Inés schürt die Angst vor uns. Jedes Haus hält Ausschau, ich musste Sicherungen gegen jedes Talent anbringen. Die Traumwandler waren wirklich hartnäckig, doch ich konnte meine Träume schließlich schützen.«

Nic sank in den Sessel gegenüber von Nox. »Irgendwer muss doch begreifen, was hier vorgeht.«

»Wie denn? Inés hat dafür gesorgt, dass uns nach Österreich alle für Jünger des Dämons halten. Keiner glaubt irgendwelchen Gerüchten, die behaupten, er sei zurückgekehrt. Vergiss nicht, dass jeder außerhalb des dreizehnten Hauses und des Rates denkt, dass er damals getötet wurde. Die gewöhnlichen Magier wissen nichts von dem Fluch.«

Was Inés letztlich genau den Vorteil gegeben hatte, den sie benötigte. »Dann müssen wir es ihnen zeigen.« Nic runzelte die Stirn. »Wie lange war ich überhaupt weg?«

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Liz müde und abgeschlagener wirkte als noch vor wenigen Stunden.

»Ich bin vor etwa einer Woche aus dem Herrenhaus geflohen«, erklärte sie.

Niedergeschlagen blickte Nic aus dem Fenster, vor dem sich die Fassaden der gegenüberliegenden Häuser abzeichneten. »Dann liegt es wohl an uns beiden, den anderen die Augen zu öffnen.«

»Oh.« Liz sah ihn mit einem plötzlichen Lächeln an. »Matt, Jane und Sam haben überlebt.«

»Was?!« Nic lachte auf. »Das ist ja … wie?«

»Ich zapfe die Nachrichten aus der magischen Welt an.« Liz grinste verschmitzt. »Irgendwie sind die drei im dreizehnten Haus aufgetaucht und dann mit Ultinova und Pablo Flores geflohen. Wächter haben sie umzingelt und es kam zum Kampf.«

»O nein.«

»Die Wächter und Schattenläufer sind alle tot. Pablo hat es auch erwischt. Die anderen Schicksalswächter wurden gefangen genommen und verhört. Ein paar sind entkommen, die haben wohl kapiert, was Sache ist.«

»Das muss ja übel gewesen sein«, flüsterte Nic.

Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie Matt, Jane, Sam und Ultinova sich den Wächtern entgegengestellt hatten. Vor allem Matt verabscheute Gewalt. Als habe sein bester Freund nicht schon genug Leid ertragen müssen.

»Wo sind sie jetzt?«, fragte Nic.

»Keine Ahnung, glücklicherweise. Inés wirkte bei den bisherigen Auftritten allerdings nicht glücklich.«

»Du solltest ihre Haare sehen.« Nox kicherte. »Fabelhafte Idee, sie und den Dämon am Rand eines Vulkans abzusetzen. Sie hat dunkle Stoppeln anstelle ihrer blonden Mähne.«

Unweigerlich sah Nic die letzten Minuten im Herrenhaus vor sich. Chavale, der ihm die Klinge in den Körper bohrte. Inés, die seinen falschen Anima an sich nahm und glaubte, ihn geschlagen zu haben. Beide traten in den Spiegel. Nic hatte die Passage eigentlich schließen wollen, während sie sich noch darin befanden. Statt­dessen hatte er blutend auf dem Holz der Dielenbretter gelegen. Nox hatte in den Spiegel gespäht und verkündet, dass sie die andere Seite erreicht hatten.

»Mir wäre es lieber gewesen, sie wäre verbrannt«, sagte Liz. »Dann hätten wir jetzt ein Problem weniger.«

»Chavale hält sich versteckt?«, fragte Nic.

»Kein Stück. Er steht bei den öffentlichen Auftritten direkt neben ihr. Wie ein gewöhnlicher Magier. Niemand weiß, wer er ist. Vergiss nicht, dass Egmont Chavale vor über zweihundert Jahren verschwand und vom ersten Regnum gibt es keine Bilder, keine Aufnahmen, nichts.«

»Wirklich dreist«, sagte Nox, das Kinn auf seine Pranke gestützt. »Bestimmt hat er schon ganz viele Magier getötet und ihre Magie gefressen. Ohne Öffentlichkeit.«

»Ja klar, das tut dir total leid«, kommentierte Nic ironisch.

Nox sprang wieder auf und reckte seinen rechten Arm in die Höhe, die Krallentatze ausgestreckt. »Wir werden ihn vor aller Welt bloß­stellen. Dann muss er seine Gegner in aller Öffentlichkeit umbringen und wir können zusehen.«

Nic schlug sich die Hand vor die Stirn. »Warum haust du nicht einfach ab?! Du bist frei. Ich habe unser Band gelöst.«

»Eben.«

»Was soll das denn heißen?«

»Ich kann mich unmöglich bei den anderen Familiaris blicken lassen. Sie wissen, dass ich dich versklaven wollte, ganz wie in den guten alten Zeiten. Ich habe ihnen versprochen, dich nackt über einen Lavatümpel kriechen zu lassen. Deine Haut wäre verschmort, das Haar verbrannt, du hättest geschrien …«

»Danke, ich kann es mir vorstellen.«

»Jetzt kann ich leider nicht liefern.«

Nox hatte ihnen bereits erzählt, dass seine Artgenossen auf sehr blutige Art reagierten, wenn ihnen der Spaß vorenthalten wurde. Oder das, was sie unter Spaß verstanden.

»Aus diesem Grund habe ich beschlossen, euch beide weiter mit meiner Anwesenheit zu beglücken«, erklärte Nox, die Tatzen hinter dem Rücken verschränkt. »Ihr dürft euch jederzeit erkenntlich zeigen.« Er sah auf. »Oder kann ich dich doch noch von einem Leben als Sklave überzeugen? Es hat Vorteile.«

»Eher friert die Hölle zu!«

»Kein Grund, gleich so ungemütlich zu werden.« Nox seufzte. »Na schön. Ich übe mich in Geduld.«

»Also ob.« Nic sank neben Liz auf das Bett und zog sie wieder in seine Arme. »Ich dachte wirklich, es ist vorbei.«

»Zu sehen, wie du blutend auf dem Boden liegst und stirbst … wir lassen diese Sache mit dem Beinahetod, ja?«

»Sag das Inés und ihrem Chef.«

Sie umschlangen einander, um sich nie wieder loszulassen. Die Nähe zu Liz, ihr Herzschlag, ihr Atem, schenkte Nic neue Kraft. Wenn die Welt ringsum sich auch veränderte, sie war und blieb.

»Hast du versucht, mit Angelo Kontakt aufzunehmen?«, fragte Nic.

»Ich habe keinen Kontaktor und wollte keine Aufmerksamkeit erregen«, erwiderte sie. »Die Spiegel sind alle gesichert. Die zwölf Häuser haben dafür gesorgt, dass es keine Kontaktpunkte mehr zwischen den Ländern gibt. Es ist, als herrsche Krieg.«

»Inés weiß, dass Angelo noch dort draußen ist«, sprach Nic leise. »Sie und Chavale glauben jedoch, dass du und ich tot sind. Das könnte ein Vorteil sein.«

»Eben. Deshalb wollte ich keine Aufmerksamkeit erregen. Wenn Angelo gefangen genommen wurde oder das sichere Haus infiltriert ist, würden Inés und Chavale es sofort erfahren.«

Was die Frage aufwarf, wie es weitergehen sollte.

Sie lagen schweigend nebeneinander, berührten sich, versanken im Blick des jeweils anderen. Es war ein Moment des absoluten Friedens. Mochte die Welt außerhalb des Raumes auch tausendmal untergehen, sie waren hier. Gemeinsam.

Selbst Nox schien die Erhabenheit des Augenblicks zu spüren und schwieg.

»Ich liebe dich«, flüsterte Nic.

»Und ich liebe dich.« Liz schenkte ihm ein wunderschönes Lächeln, das ihre Augen zum Leuchten brachte, jedoch nicht über die Müdigkeit hinwegtäuschen konnte.

Die Sonne versank und die Dämmerung tauchte das Hotelzimmer in ein Spiel aus Zwielicht und Schatten. Sie rückten näher zusammen, kuschelten sich aneinander.

Nics Lider wurden schwer und er ließ sich davontragen in einen wohligen Schlaf. Sein Körper verlangte ebenso nach Rast wie sein Geist. Tatsächlich blieb er von Albträumen verschont und schlief die gesamte Nacht hindurch. Als er am Morgen erwachte, kam Liz gerade zurück.

»Wo warst du?«, fragte er verschlafen.

»Ich gebe dir einen Tipp.« Sie beugte sich zu ihm und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. »Brötchen und Croissants für mich, eine riesige Tasse Kaffee für dich.«

»Das muss der Himmel sein.«

»Hoffentlich nicht.« Liz blickte sich skeptisch um. »Da würde ich zumindest Zimmerservice erwarten.«

»Snob«, sagte Nic mit einem Gähnen.

»Oh, das wird wohl doch nichts mit dem Kaffee.«

Ruckartig setzte er sich auf. »Darüber macht man keine Witze.«

Sie kicherte. »Aber es wirkt so gut.«

Liz schaltete die Kaffeemaschine ein, die in der Ecke stand, und legte die mitgebrachten Gebäckstücke auf einen Teller. In den letzten Tagen hatte sie eindeutig vorgesorgt, denn aus dem Kühlschrank der Minibar förderte sie Butter und Marmelade zutage.

»Ich vermisse mein Porridge«, seufzte sie. »Was tut man nicht alles, um länger am Leben zu bleiben.«

Liz wirkte frisch und ausgeruht, roch nach Duschgel und Body­lotion. Ihr schulterlanges blondes Haar glänzte. Ihre Jeans hatte ebenso wie der Pulli garantiert einen Reinigungszauber erlebt.

Nic nahm die gefüllte Kaffeetasse entgegen. Genüsslich sog er den Duft ein, trank einen riesigen Schluck. »Wo ist Nox?«

»Keine Ahnung. Er war fort, als ich aufgewacht bin.«

»Hast du keine Angst, dass er uns verrät?«

»Wenn er es bisher nicht getan hat, dann können wir nur hoffen, dass es so bleibt«, erwiderte Liz. »Immerhin hat der Dämon ihn behandelt wie Dreck. Hättest du Nox nicht freigelassen, wäre er auch nach deinem Tod an deinen Körper gebunden gewesen. Das kollabierende Gefängnis hätte ihn ausgelöscht. Er zeigt es vielleicht nicht, doch ich glaube, er ist dir dankbar.«

»Das Wort kennt er vermutlich nicht mal.« Nic schnaubte. »Dieser verlauste Wasserspeier kann zu seinen Leuten zurückkehren, damit die ihn erledigen.«

»Du magst ihn.«

»Kein Stück.«

Liz grinste. »Das ist so niedlich.«

»Lass das.«

»Schon gut, du musst es nicht zugeben.«

»Da gibt es nichts zuzugeben!« Kurzerhand verlegte sich Nic auf schweigsames Kaffeetrinken.

Liz gab ihm ein paar Minuten, um wach zu werden. Nachdem sie ein Brötchen vertilgt hatte, erwachte ihr Tatendrang – was er bereits befürchtet hatte. »Also, ich habe nachgedacht.«

»Und natürlich schon einen Plan ausgeheckt.« Nic behielt die Tasse sicherheitshalber in der Hand. So konnte er vorgeben zu trinken, um eine Antwort hinauszuzögern.

»Offensichtlich hat dein Dad diese Sache weit vorausgeplant.« Liz bestrich ein Brötchen mit Marmelade und schob es ihm zu.

»Das wird meine Laune jetzt nicht verbessern, hab ich recht?«

»Du hast Kaffee und Zucker, sei brav.« Sie grinste überaus frech. »Du sagst, dein Dad habe das Schicksal verändert und dich erschaffen. Er wusste anscheinend, dass das zu einem zweiten Regnum führt.«

»Er ist ein Irrer mit Allmachtsfantasien.«

»Nic, ehrlich.« Liz schenkte ihm einen mitleidigen Blick. »Versuch das große Ganze zu betrachten.«

Er trank aus seiner Tasse.

»Ja?«, hakte Liz nach.

»Ich trinke.«

»Die Tasse ist leer. Ich kenne deine Taktiken.«

Seufzend stellte er sie ab. »Er hatte trotzdem kein Recht dazu.«

»Du lebst dank dieser Tat. Und wenn es stimmt, dass es ohne dich auch zu einem zweiten Regnum gekommen wäre, einem, bei dem kein Schicksalswächter mehr übrig ist … Dann war dieser Weg der einzig mögliche.«

Dummerweise hatte Nic keine Gegenargumente. »Vermutlich hast du recht. Trotzdem hätte er mich einweihen können.«

»Das ist eben die Frage. Wie weit hat er all das vorausgesehen, vorausgeplant?« Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster. »Was ist damit gemeint, du sollst durch seine Augen sehen?«

»Vielleicht spielt das auf Janes Talent als Leibwandlerin an. Sie hat sich schon einmal an Inés gehängt, um in Akantor einzudringen.«

»Dazu müsste Jane ihren Geist durch die Schatten an ihn heften. Das ist unmöglich. Akantor ist gesichert. Wir haben es damals nur geschafft, weil Inés es wollte.«

»Dann habe ich keine Antwort.«

»Aber die müssen wir finden, und zwar schnell.« Liz wandte sich ihm wieder zu. »Mit jedem Tag festigt der Dämon seine Macht und Inés höhlt jede mögliche Gegenwehr aus.«

»Irgendwann werden die Schicksalswächter es begreifen.«

Liz lächelte traurig. »Nic, du glaubst doch nicht wirklich, dass Inés sie am Leben lässt?«

»Sie wurden offiziell gefangen genommen. Jeder weiß das.«

»Die Wächter haben längst weitreichende Vollmachten.«

»Sie unterstehen dem Rat.«

»Nur auf dem Papier. Ich glaube kaum, dass noch irgendein Schicksalswächter lebt. Sie wären für Inés und den Dämon zu gefährlich.«

Der Gedanke erschütterte Nic bis ins Mark. Besaß sie tatsächlich bereits so viel Macht? Hatte sie alle Überlebenden aus dem 13. Haus getötet? »Sie besitzen keine Fähigkeiten mehr.«

»Sie besitzen Wissen. Das ist gefährlich genug. Und es dürfte nicht schwer sein, sie ebenfalls des Verrats zu bezichtigen.« Traurig erwiderte Liz seinen Blick. »Die Zeit arbeitet gegen uns.«

Irgendwo saß der Dämon mit dem Äußeren von Egmont Chavale wie eine Spinne im Netz. Machtlos mussten sie mit ansehen, wie er an den Fäden zog und die magische Welt Stück für Stück untergehen ließ.

Die 12 Häuser der Magie - Schicksalsretter

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