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ОглавлениеVorwort
Die katholische Medienarbeit ist ein Schatz der kirchlichen Kommunikation, der in seiner Vielgestaltigkeit den Erfordernissen und dem Wandel der Medienwelt täglich auf den unterschiedlichen Kanälen und Plattformen gerecht zu werden versucht. Hoch engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für professionelle und vielfach innovative kirchliche Publizistik. Noch zu selten wird dies – auch innerhalb der Kirche – wahrgenommen und wertgeschätzt. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, der katholischen Medienarbeit in dem hier vorliegenden Handbuch einen Ort zu geben. Erkennbar wird ein vielschichtiges und beeindruckendes Koordinatensystem der katholischen Medienlandschaft.
Vieles ist in der katholischen Medienarbeit in den letzten Jahren in den Diözesen und auf überdiözesaner Ebene in Bewegung gekommen. Die rasanten Veränderungen in den Medien sind vielerorts erkannt worden. Bewährtes wird überprüft, Neues ausprobiert – auch darüber gibt dieses Handbuch Auskunft.
Man kann mit Recht behaupten, dass 50 Jahre nach Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils die damals initiierte Öffnung der Kirche zur Welt und zu den Menschen sich besonders gut in den unterschiedlichsten Ansätzen der katholischen Medienarbeit spiegelt.
Doch bei allem Erreichten muss uns nach wie vor die Sorge umtreiben, wie wir die Menschen ansprechen, die mit unseren christlich-kirchlichen Angeboten nicht mehr so gut vertraut sind. Wir müssen uns fragen, wie wir noch besser mit ihnen – insbesondere den jungen Zielgruppen – in Kontakt treten können. Wie reagieren wir auf Fragen, beispielsweise im Umgang mit den Sakramenten? Wie gehen wir mit den Sorgen und Nöten um, die uns aus der Anonymität der Onlinewelt erreichen? Wie attraktiv und menschendienlich muss unser Angebot sein? Ist es ein Angebot, das möglichst wenig Barrieren aufbaut und im besten Fall einen Anker wirft?
Vieles geschieht hier schon in erstaunlich experimentierfreudiger Art und Weise, aber dennoch nutzen wir noch längst nicht alle Möglichkeiten, die die Medien uns bieten. Als Kirche sollten wir die rasche Weiterentwicklung der Medien sehr aufmerksam verfolgen und sie daran beurteilen, inwieweit sie Instrumente der sozialen Kommunikation hervorbringen und ob sie einen wirklichen Zuwachs an Menschendienlichkeit bedeuten. Hier muss der Maßstab unseres eigenen kirchlichen medialen Handelns liegen. Von hier bestimmt sich auch die Aufgabenstellung der katholischen Medienarbeit: die immer eine bewegende, erklärende und im besten Sinne diakonische Aufgabe sein soll, indem sie so das Gespräch zwischen Kirche und Welt führt und die Zeichen der Zeit aufnimmt und ausdeutet. Dazu gehört aber auch der Mut zum eigenen, unverwechselbaren Profil. „Ohne ein Minimum an Bereitschaft, widerständig und anders zu sein gegen übliche Plausibilitäten, kann es schwerlich christlichen Glauben geben. Ein unverwechselbares Profil des Christseins führt auch immer zu den Fragen, die das Zeugnis des Wortes provozieren.“1
Mein Dank gilt den vielen Autoren, deren Beiträge einen Einblick in die unterschiedlichsten Felder der katholischen Medienarbeit bieten. Besonders danke ich den Herren Dr. David Hober und Dr. Jürgen Holtkamp, die die Idee zu diesem Handbuch umgesetzt und gestaltet haben. Schließlich habe ich dem Verlag Butzon & Bercker GmbH und der Mediendienstleistung GmbH (MDG), die dieses Projekt mit großem Engagement begleitet haben, zu danken.
Das Medienhandbuch ist unter www.mdg-online.de/medienhandbuch im Internet verfügbar, so dass Sie auch die Vorteile der digitalen Version nutzen können, wie etwa das Auffinden von Textstellen nach Schlagworten oder der Zugriff von unterwegs mit einem Tablet-PC oder Smartphone. Zugleich wird der zweite Teil dieses Handbuches „Medien, Themen, Dienste von A–Z“ bei Katholisch.de abrufbar sein.
Ich wünsche diesem Handbuch viele neugierige Leser und widme es den Medienschaffenden der katholischen Kirche, die täglich auf den unterschiedlichsten Kanälen öffentlich Auskunft geben über die Hoffnung, die uns erfüllt.
Rottenburg-Stuttgart, im Mai 2013
Bischof Dr. Gebhard Fürst
1 Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz (Hg.): „Zeit zur Aussaat“. Missionarisch Kirche sein (Die deutschen Bischöfe 68). Bonn 2000, S. 5.