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Der Kluge passe sich, im Schmuck des Geistes wie des Leibes, der Gegenwart an, wenngleich ihm die Vergangenheit besser schiene. Bloß von der Güte des Herzens gilt diese Lebensregel nicht; denn zu jeder Zeit soll man die Tugend üben.

Baltasar Gracián18

ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN

Wenn ich in Polen zu Besuch war, wurde ich oft über das Leben im Westen befragt. Besonders in den 1980er Jahren, vor dem Fall der Mauer. Die Menschen waren des Kommunismus' überdrüssig, es fehlte ihnen an Zukunftsvertrauen und sie wollten das Land verlassen. Ich antwortete so aufrichtig wie möglich, sowohl was ich positiv fand, als auch zu den Anpassungsschwierigkeiten. Überlegen lächelnd antworteten mir die Leute ausnahmslos, dass es selbstverständlich wichtig sei, sich den regionalen Gebräuchen anzupassen. Die Anpassung an die Normen des Gastlandes wurde als etwas Selbstverständliches und Unproblematisches angesehen.

Den Ausdruck Andere Länder, andere Sitten gibt es, glaube ich, in jeder Sprache. Das zeigt, dass die Regel, dass auf die Sitten und Gebräuche des Gastlandes Rücksicht genommen werden muss, allgemeingültig ist.

Das Interessante ist, dass die optimistische und positive Einstellung zu Andere Länder andere Sitten sich verändert, wenn man eine Zeit lang in dem neuen Land gewohnt hat.

Was ist es, das da auf dem Weg von der Auswanderung zur Einwanderung geschieht? Weshalb verschwindet die positive Einstellung, und verschwindet sie für immer oder kommt sie zurück? Die Schwierigkeiten, damit im Alltag zurecht zu kommen, sind für viele kaum zu bewältigen. Und das nicht ohne Grund.

Die Kunst Einwanderer zu sein

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