Читать книгу Rosenmedizin. So sanft heilt die Königin der Blumen - Angelika Gräfin von Wolffskeel von Reichenberg - Страница 10
ОглавлениеVorsicht: Rosenkrankheiten
Früherkennung schützt vor Schäden
Rosen brauchen sehr viel Zuwendung und achtsame Pflege.
Die Rose ist eine Königin, keine Frage. Sie ist aber auch eine Diva, empfindlich, manchmal anstrengend, auf jeden Fall aber sehr angreifbar. Wer auf Nummer sicher gehen will, sucht sich für seinen Garten eine robuste Rosensorte aus. Solche Rosen tragen das ADR-Prädikat der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung. Ansonsten hilft ein wachsames, prüfendes Auge. Vorbeugend sollten Sie darauf achten, dass der Boden nicht zu feucht ist und die Pflanzen hauptsächlich morgens gewässert werden. Wasser niemals direkt von oben auf die Blumen gießen, immer nur auf den Boden. Doch keine Angst, die meisten Rosenkrankheiten lassen sich leicht erkennen und gut behandeln – wenn Sie frühzeitig reagieren.
Pilzerkrankungen
»Echter Mehltau« (→ Bild oben) legt sich wie ein weißer mehliger Belag auf die Knospen, Blätter und Triebspitzen. Die Blätter rollen sich auch oft leicht ein, ähnlich wie ein Farn. »Rosenrost« verursacht gelb-orangene Flecken an der Oberseite der Blätter und Pusteln an der Blattunterseite. Diese sind erst orangefarben, färben sich später braunschwarz. Die Blätter können sogar abfallen. Besonders angriffslustig ist der »Sternrußtau«. Er bildet violett-schwarze sternförmige Flecken mit gefransten Rändern. Die Blätter verfärben sich gelblich und fallen ab.
Wenn Sie nicht weiterwissen, holen Sie sich Hilfe von Rosenexperten in Gärtnereien.
Das hilft
Befallene Blätter abpflücken, notfalls Triebspitzen zurückschneiden. Die üblichen Anti-Pilz-Mittel aus dem Gartengroßhandel sollten Sie besser nicht einsetzen, wenn Sie die Rose und ihre Blüte oder Früchte für Heilrezepte verwenden wollen. Versuchen Sie es lieber auf die sanfte Tour. Bei Mehltau etwa hat sich eine Mischung aus einem Teil Frischmilch (keine H-Milch) mit neun Teilen Wasser bewährt, mit der Sie die Pflanze zwei- bis dreimal die Woche bespritzen.
Die beiden anderen Pilzarten reagieren empfindlich auf eine Schachtelhalmbrühe. Etwa 20 bis 30 Gramm getrockneten oder 100 Gramm frischen Schachtelhalm in einem Liter Wasser über Nacht aufsetzen und am nächsten Morgen 30 Minuten kochen. Abkühlen lassen und anschließend im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen. Besprühen Sie die Pflanzen zwei Wochen lang täglich. Wer eine unempfindliche Nase hat, kann rechtzeitig vor der Rosensaison auch eine Knoblauchjauche zubereiten. Hierfür ein Pfund klein gehackten Knoblauch in zehn Liter weiches Regenwasser geben und 10 bis 15 Tage draußen gären lassen. Beim Spritzen gegen die Pilze das Ganze dann im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen.
Es gibt verschiedene natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, Chemie muss nicht sein.
Schluss mit Rosenschädlingen
Blattwespen hinterlassen immer unschöne Fressschäden. Der Rosentriebbohrer bohrt Löcher in die Triebe, die Larven der Rosenblattwespe scheinen die Oberfläche der Blätter zu rasieren. Am besten ist es, die befallenen Triebe abzuschneiden und alle Larven einzusammeln. Ein Spinnmilben-Befall zeigt sich durch gelbe Sprenkel an der Blattoberseite und Gespinste an der Unterseite. Blätter abschneiden oder die Tierchen mit starkem Wasserdruck abspritzen. Das hilft auch bei Blattläusen und der Rollblattwespe, die innen in den – natürlich eingerollten – Blättern sitzt. Oft macht es auch Sinn, Nützlinge wie Marienkäfer, Ohrenkneifer oder insektenfressende Vögel im Garten anzusiedeln. Als Hotel lieben sie z. B. einen Blumentopf mit etwas Holzwolle, morsche Äste oder einen Nistkasten. Bauanleitungen gibt es im Internet, fertige Unterkünfte kosten um die 60 Euro.
Auch in der Pflanzenwelt gilt der Grundsatz: Vorbeugen ist die halbe Heilung und die beste Medizin sowieso. So gehört das Schnittgut von kranken Pflanzen nie auf den Komposthaufen. Am besten ist es, es zu verbrennen oder mit dem Hausmüll zu entsorgen. Wer seine Königinnen ausgewogen mit Nährstoffen versorgt, steigert dadurch nicht nur ihre Pracht, sondern auch ihre Gesundheit und Widerstandsfähigkeit. Und am allerklügsten ist es, schon beim Kauf auf weitgehend resistente Rosensorten zu achten. Lassen Sie sich beraten!
BIOROSEN-ZÜCHTER
Unter den hier genannten Adressen finden Sie eine große Auswahl an wunderschönen Rosen, die in Bioqualität gezüchtet werden. Sehen Sie sich einfach mal um, und suchen Sie die Rose aus, die Ihnen ganz persönlich zusagt .
De Bierkreek, Rosenzweekerie
Hans Haage
Rosen Schmid
Allgäuer Str. 15
87700 Memmingen
Gärtnerei Dieter Haas
Obere Leberklinge 60
97877 Wertheim
www.bioland-gaertnerei-haas.de
Rosenschule Ruf
Zum Sauerbrunnen 35
61231 Bad Nauheim-Steinfurth