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Überraschungen

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Mein Hund und ich kamen zum Frühstück bei Jo an. Er sagte er hätte eine tolle Überraschung für mich. Nach dem Frühstück gingen wir eine Runde mit dem Hund spazieren. Lachend sagte Jo: „Meine Nachbarin war ganz erstaunt, dass ich mit dir zusammen bin.“ Fragend schaute ich ihn an. „Ja, sie ist gewohnt, dass ich immer kleine zierliche Frauen hatte und nicht so eine grobe mit so wilden Haaren.“ Sprachlos überging ich diese Gehässigkeit. Jo machte manchmal Bemerkungen, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Sprach ich es dann an, schaute er mich mit großen Unschuldsaugen an und meinte ganz entsetzt, dass ich ihn falsch verstehe und er nur ehrlich wäre.

Ich holte tief Luft und beschäftigte mich mit meinem Hund. Ja das liebte ich, mit dem Hund durch die Landschaft streifen. Während mein Hund dem Stock hinterher rannte, drehte ich mich zu Jo um und fragte: „Welche Überraschung hast du denn für mich?“ Geheimnisvoll lächelte er und sagte nur: „Du wirst es bald sehen.“

Nach unserem Spaziergang stiegen wir ins Auto und Jo fuhr mit mir durch die grünen Weiten des Stader Umlandes. Irgendwo in der Walachei stand einsam ein sehr schönes Haus. Auf dem Grundstück wuchsen Obstbäume und es zeigten sich schon die ersten Früchte. Als Begrenzung des Grundstückes gab es die verschiedensten blühenden Büsche. Kleine Beete zeigten, dass hier wohl ein Hobbygärtner so einiges angepflanzt hatte. Es war ein wunderschönes verträumtes Fleckchen Erde inmitten von weiten grünen Flächen. In der Ferne grasten Kühe und es war grün, wohin das Auge schaute. Jo schloss mit dem Ausdruck eines kleinen Jungen in den Augen die Tür auf. Wir gingen in ein wunderschönes Wohnzimmer mit großem weißem Kamin, Holzfußboden und riesengroßen Fenstern, durch die man in den Garten schauen konnte. Er umarmte mich: „Hier ist unser neues Zuhause.“

Ich sagte nichts. Die Überraschung war gelungen. Wir gingen In die oberen Räume. Ein helles geräumiges Schlafzimmer sowie ein ehemaliges Kinderzimmer. Eifrig sagte Jo: „Hier können wir ein Büro einrichten. Und schau mal, es gibt ein Gäste WC und eine extra Badewanne. Als wir in den geräumigen Keller stiegen, strahlte Jo mich an und sagte mit weit ausholender Geste: „Und hier kommt die Firma hinein.“ Beifall heischend schaute er mich an. Inzwischen war ich mit meiner Geduld am Ende. Doch ich sagte gezwungen locker: „Na, das ist ja schön für dich.“ „Nein!“ rief er enthusiastisch, „es ist für uns beide. Und...“ nach einer kunstvollen Pause sagte er: „ich habe den Vertrag schon unterschrieben.“ Mit bettelnden und strahlenden Augen versuchter er mich zu überreden. Obwohl ich mich überrumpelt und auch in der Klemme fühlte, sorgte wohl meine innere Weisheit für mich. Fast überrascht hörte ich mich sagen: „Wenn du hier einziehen möchtest, dann wünsche ich dir viel Spaß – aber ohne mich.“

Jo redete mit Engelszungen auf mich ein. Es wäre hier draußen doch viel günstiger als in Stadtnähe. Und wir beide hätten doch uns.

Vielleicht ahnte mein Unbewusstes, dass ich hier in der Abgelegenheit noch viel mehr von Jo abhängig werden würde, als wenn ich näher an meinem Heimatort und bei meinem Freundeskreis blieb. Ich blieb hart und sagte ihm, dass ich niemals hier her ziehen würde. „Ja, aber ich habe doch schon unterschrieben und es ist so günstig“, sagte er weinerlich.

Er hatte diesmal keine Chance und jammerte noch Wochen danach, wie schwierig es war und wie viele Tricks er brauchte um den Vertrag rückgängig zu machen.

***

Wehmütig schaute das kleine Mädchen aus dem Autofenster. Die meisten Möbel standen schon im neuen Haus. Traurig richtete das Mädchen mit ihrer Schwester zusammen das neue Kinderzimmer ein.

Ich wusste, dass ich nun all meine Freunde verloren hatte. Ob ich wieder neue finden würde?

***

Der Tanz mit der Kobra

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