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Vielleicht liegt’s an den Schuhen, den neuen, dass er so leicht läuft. Er federt über die Lichtung, läuft durch die Schattenwand der Stämme hinein ins Halbdunkel. Die Bäume weichen zur Seite. Er schiebt sie mit langen Sprüngen auseinander, leicht, leicht, leicht. Der trockene Laubboden schleudert ihn hoch, als wäre Schaumstoff darunter. Er überspringt eine Reihe von frisch geschlagenen Stämmen, rauscht durch dürren Farn und nimmt dann einen gewaltigen Satz über einen unerwarteten Haufen: ein dunkles Bündel Holz.

Im Sprung spürt er angenehm seinen straffen, flachen Bauch, erfasst im Augenwinkel ein kleines Stück Lila, besonnt. Eine Frau, denkt er. Liladress, Fliederdress, Fliederike.

Im Mooshof wieder dieses Lila. Sie sitzt am Tisch, an dem er sonst sitzt, den Kopf in den Händen. Mattblonde Haare, irgendwie zusammengesteckt über einem weißen Nacken.

Sie stört.

Es ist seine Idee, sonntags früh durch dieses Waldstück zu laufen und dann in diesem reizlosen Gasthof ein Bier zu kippen, das ihm lärmend durch den nüchternen Magen rollt. Mief vom Vorabend hängt von der Decke, das Gesicht der Bedienung ist aufgeschwemmt von Schlaf, müde scheucht sie die Fliegen vom Brot. Dieses stille Bild gehört ihm, und er mag es nicht, dass sich die Lilafrau da hineinschiebt.

Ihr Gesicht sieht er erst, als er geht, und dass es ihm gefällt, merkt er erst, als er die Tür hinter sich schließt.

Rocco und Jele

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