Читать книгу Bist Du bereit? - Anna Betula - Страница 7

III.

Оглавление

Kilian war mittlerweile acht Jahre und ein starker, gesunder und ausgeglichener Junge. Etwas ruhig vielleicht, aber das störte niemanden.

Die Männer des Stammes führten ihn bereits in die Jagd ein und brachten ihm die Grundlagen des Kämpfens bei. Kilian war, was das anging, sehr wissbegierig und übte fleißig.

Am liebsten hätte er seinen Vater und die restlichen Männer schon auf ihren Jagd- und Kriegszügen begleitet, doch dafür musste er noch ungefähr vier Jahre warten. Gott sei Dank.

Schon bei den Übungen mit den Waffen war ich regelmäßig angespannt bis zum Äußersten, jede Wunde die er sich dabei zuzog versetzte mich in Unruhe.

Doch insgesamt wahrte ich meine Ausgeglichenheit und nach wie vor unterhielten wir uns ausgezeichnet.

Wenn wir alleine waren, redete er manchmal sogar laut mit mir - Eine wirklich erstaunliche Begebenheit. Ich hoffte, ich war nicht zu präsent.

Manchmal fragte ich mich nämlich, ob er deshalb kaum tiefere Kontakte zu anderen Kindern pflegte. Doch es war sinnlos, sich darüber Gedanken zu machen, schließlich konnte ich es weder ändern, noch hätte ich sicher sein können, dass es nicht genau so zu sein hatte.

Michael antwortete mir nach wie vor nicht und langsam aber sicher war ich bereit einzusehen, dass das weniger ein Fehler, als vielmehr eine sehr große Prüfung war.

Den Hintergrund derselben verstand ich allerdings nach wie vor nicht. Schließlich wurde hier etwas getestet, was so nicht vorkam, also auf natürlichem Wege. Ich meine, warum mich mit künstlichen Emotionen versetzen, noch dazu für so lange, obwohl ich noch nicht einmal ein ursprünglicher Engel war? Ich hatte als Mensch lange genug Zeit gehabt, mich damit herumzuschlagen. Es war, als würden sie mich einfach nur ärgern wollen und manchmal machte mich das zornig.

Obschon es natürlich weder sinnvoll war, noch gutgeheißen wurde, Gottes Pläne allzu sehr in Frage zu stellen.

So zog weiter Zeit ins Land und ich gewöhnte mich an den Zustand.

Es bereitete mir nicht mehr so immense Schwierigkeiten bei Gefahren oder Schmerzen ruhig zu bleiben, zudem begann ich den außergewöhnlichen Kontakt zu Kilian zu genießen.

Eigentlich, so fand ich, sollte die Prüfung nun schön langsam als bestanden angesehen und meine Aufgabe beendet sein. Das meinte ich durchaus ernst, doch spürte ich auch eine Wehmut in mir aufsteigen, bei dem Gedanken meinen Schützling verlassen zu müssen. Nichts Anderes würde es schließlich bedeuten. Es war ohnehin unwahrscheinlich, dass das geschehen würde. Ein Wechsel der Schutzengel wurde nur in absoluten Ausnahmen genehmigt und Kilians Tod stand wahrscheinlich noch nicht bevor.

Abgesehen davon natürlich, dass ich zu diesem Fall, wie es schien, ohnehin keine Hilfe bekam, vertraute ich darauf, dass dieser Zustand nicht bis zu Kilians Tod andauern würde. Alles andere wäre schließlich fahrlässig, meiner Meinung nach, und ich dachte nicht, dass die Erzengel solche Gefahren eingehen würden. Denn ewig würde ich das nicht durchstehen können, ohne Fehler zu machen.

Bist Du bereit?

Подняться наверх