Читать книгу Herr Rudi - Anna Herzig - Страница 13

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JETZT KANN ER NUR MEHR VERSUCHEN zu kriechen. Millimeter für Millimeter und währenddessen von gedanklichem Proviant zehren.

»Findest das lustig«, schnauft er.

Die Livi hat sich auf seinen Rücken gesetzt und ihn zum Pferd ernannt. Das macht sie seit einigen Jahrzehnten so.

»Ich mag Spaß«, sagt sie.

»Du machst Spaß, meinst.«

»Pferdchen, hü-hott.«

»Livi, ich schwör dir …«

»Lach doch mal ein bisschen.«

»Ich bin ein alter Mann. Mir tut das weh.«

»Spiel was mit mir.«

»Ich bin müde. Geh bitte runter von mir.«

»Du hast mich nicht mehr lieb.«

»Wenn du so weitermachst, korrekt.«

»Du bist böse.«

»Und alt«, schnauft der Herr Rudi.

»Hallo?«, fragt sie.

»Hast dir eigentlich mal überlegt, wie das gewesen wär, wenn nicht du, sondern ich gestorben wär. Dann wäre ich jetzt dein Geist.«

»Was ist gestorben

»Wenn der Körper sagt: Ich mag nicht mehr.«

Nun muss er doch ein bisschen weinen, wie sie da so auf ihm sitzt. Geister auf den Schultern zu tragen, kann die seltsamsten Schmerzen herbeiführen.

Herr Rudi

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