Читать книгу Herr Rudi - Anna Herzig - Страница 8
ОглавлениеALSO SCHNUPPERT er. Ist bemüht, sie anhand ihres Geruches zu finden. Wenn die Livi auftaucht, manifestiert sich das nämlich in einem zarten Duft aus Orangen und Zitronen. Und der knallt dem Herrn Rudi direkt bis in die Seele.
»Livi, gib mir die Kugel«, murrt er.
»Nein«, antwortet sie.
»Wenn ich was entscheide, kann ich auch mit den Konsequenzen leben. Verstehst mich.«
»Fang mich doch.«
»Livi, nein.«
»Doch.«
»Jetzt gib mir die Kugel.«
»Brauchst du nicht.«
»Doch. Für eine Waffe braucht man eine Kugel.«
»Warum?«
»So will es der Mechanismus«, schnauft er.
»Hallo?«, fragt sie.
»Nein.«
»Hallo, hallo?«, fragt sie.
»Nein, nein.«
»Ich hab das beschlossen, ich will nicht mehr. Kannst du mich nicht ein bisschen verstehen?«
»Spiel was mit mir.«
»Gib mir die Kugel für die Waffe, du lästiges Kind.«
»Ich bin neunzehn.«
»Ist doch dasselbe.«
»Ist gar nicht dasselbe Und keine Kugel für dich. Pastabasta«, schmollt sie.
Und der Herr Rudi weiß: Weiterdiskutieren ist bestenfalls wertlos.