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WICHTIGE KRITERIEN FÜR DEN KAMERAKAUF

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Klingt bescheuert, aber man kann eine enge Beziehung zu seiner Kamera haben. Über die Zeit wird das richtig intensiv, aber es geht gleich beim Auspacken einer neuen Kamera los. Das werdet ihr schon mal gemerkt haben oder vielleicht in Zukunft noch erfahren, falls ich euch mit den letzten Zeilen dazu motiviert habe, den Kameramarkt zu erkunden. Wofür ihr euch letztendlich entscheidet, bleibt natürlich voll und ganz euch überlassen, ich möchte euch aber noch einige persönliche Erfahrungen und Tipps mitgeben, worauf ihr beim Kamerakauf achten solltet. Erst einmal sollte euch vor allem bewusst sein, dass mit dem Kauf einer Kamera der erste Schritt gemacht ist, die Reise jetzt aber erst losgeht. Wie schon angesprochen, sind Objektive mindestens genauso wichtig wie eine Kamera, wenn nicht sogar wichtiger. Häufige Frustration habe ich deswegen nicht nur bei mir selbst, sondern auch bei Freunden mitbekommen, die ordentlich Geld in die Hand genommen haben, um eine neue Kamera mit einem sogenannten Kit-Objektiv zu kaufen. Kit-Objektiv bedeutet, dass dieses Objektiv zur Kamera serienmäßig mitgeliefert wird. Meine gebraucht gekaufte Nikon D60 habe ich auch mit dem dazugehörigen Kit-Objektiv gekauft. Der Grundgedanke ist an und für sich gut, so kann jeder direkt Gas geben und anfangen, Fotos zu machen. Aber die meisten dieser Kit-Objektive sind nicht sonderlich gut und lichtstark. Das bedeutet, ihr werdet genau wie ich merken, dass die Qualität der Bilder durch die neue Anschaffung zwar besser wird, aber der gewünschte Effekt häufig noch nicht ganz so erreicht wird, wie ihr es euch vielleicht vorstellt. Das liegt meist an einem Objektiv mit zu geringer Lichtstärke. Ich wäre dankbar gewesen, wenn mir das damals jemand erklärt hätte.



Auf einen Blick

Die Kamera besteht aus folgenden vier Grundbausteinen:

Objektiv – bildet die eintreffenden Lichtstrahlen auf die Bildebene ab

Blende – steuert die Lichtmenge und bestimmt den Schärfebereich im Bild

Verschluss – regelt die Dauer der Belichtungszeit

Sensor – bestimmt die Lichtempfindlichkeit und die Auflösung für eine Aufnahme

Was ist die Fotografie?

Wir fangen Momente ein, die wir sehen.


Kauft euch also, wenn möglich, erst nur einen Kamerabody, und investiert noch einmal etwas mehr Geld für ein gutes, lichtstarkes Objektiv, das ist sinnvoller. Objektive sind häufig sogar teurer als die Kamera selbst, hier kann man schnell mehrere Tausend Euro auf den Tisch legen, aber – jetzt kommt die gute Nachricht – ihr könnt Equipment auch gut gebraucht kaufen. Ich habe aufgrund mangelnder Kohle die ersten fünf Jahre nur mit gebrauchten Kameras und Objektiven fotografiert, und es hat immer prima und ohne Zwischenfälle geklappt. Manche Kameras und Objektive habe ich sogar heute noch. Zwar kamen die meisten Käufe über vertrauensvolle Kontakte zustande, ich bin aber auch des Öfteren einige Kilometer zu Anbietern gefahren, die ihr gebrauchtes Equipment online verkauften. Achtet beim privaten Kauf immer auf Abnutzung und Zustand des Equipments. Die meisten Fotoleute behandeln ihr Zeug sehr gut, aber überzeugt euch am besten immer selbst vor dem Kauf. Beim Kauf einer gebrauchten Kamera solltet ihr auf die Anzahl der Auslösungen achten. Macht dafür ein neues Bild mit der Kamera und schaut in die EXIF-Daten des Bildes – entweder direkt an der Kamera oder mithilfe einer Software. Viele Kameras speichern in diesen Daten die Anzahl der Auslösungen. Ich habe mir keine Spiegelreflexkamera zugelegt, die über 100 000 Auslösungen hatte, da meine Kollegen mir damals erklärten, dass Spiegelreflexkameras auf rund 150 000 Auslösungen (also 150 000-mal den Auslöser drücken) ausgelegt seien. Nach den garantierten Auslösungen würde ich euch empfehlen, die Kamera und den Verschluss checken zu lassen, damit eure Kamera nicht plötzlich den Geist aufgibt. Gerade wenn man sich keine Zweitkamera leisten kann, wäre das ein fataler Patzer bei einer wichtigen Produktion. Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt bereits hauptberuflich als Fotografin und musste mich auf mein Werkzeug verlassen können. Natürlich kann jederzeit etwas kaputtgehen oder nicht funktionieren, aber mit einer geringen Anzahl an Auslösungen seid ihr bei einer gebrauchten Kamera schon mal auf einer sichereren Seite und habt ein ruhigeres Gefühl.



Auf einen Blick

Die Kamera bildet den Grundbaustein deines Equipments. Ich empfehle dir eine Systemkamera (spiegellos oder Spiegelreflex), um verschiedene Objektive verwenden zu können und die besten Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung zu haben. Es macht auch Sinn, sich nur den Kamerabody zu kaufen und separat ein gutes Objektiv dazu. Ihr müsst dafür keine Tausende von Euro ausgeben und könnt Kameras gut gebraucht kaufen.

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